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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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sollte. „Hast du versucht, mich zu finden, Nash?“, fragte sie schließlich, nachdem er schweigend noch einige Seiten weitergeblättert hatte, und mir wurde mit Erstaunen bewusst, dass sie … traurig klang. Verloren. „Hast du’s wenigstens versucht, nachdem du einfach weggezogen warst?“
    Nash klappte das Album zu und setzte sich auf, sie rollte sich auf den Rücken und sah zu ihm hoch. „Ja. Und ich bin nicht einfach weggezogen. Ich habe in der Einrichtung angerufen, um dir zu sagen, dass ich umziehen muss. Aber sie wollten mich nicht mit dir reden lassen. Die haben sich sogar geweigert, es dir auszurichten, diese Idioten.“
    Sie nickte verstehend, und ihre langen Haare fielen dabei über die Kante des Bettes. „Du warst nicht auf meiner Liste der genehmigten Anrufer, und sie haben mir alle Privilegien gestrichen, als sie das Handy fanden, das du mir geschenkt hattest.“
    „Danach hab ich’s bei den Harpers probiert, aber die wussten nicht, wer deine neue Pflegefamilie war oder wo sie wohnten.In der Schule meinten sie nur, du hättest gewechselt, wohin, dürfte man mir nicht sagen. Und im Internet … null Treffer, als würdest du gar nicht existieren.“
    „Kommt mir bekannt vor, ich hab auch eine Weile gebraucht, bis ich deine neue Adresse hatte.“ Sie schloss die Augen und neigte den Kopf zur Seite. „Ganz schön blöd von mir zu glauben, du würdest auf mich warten.“
    „Bina …“ Nash sah aus, als hätte sie ihm bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen und es ihm, noch schlagend, unter die Nase gehalten. Doch sosehr ich sie auch hassen wollte, in diesem Moment fiel es mir schwerer als jemals zuvor, an meiner Wut festzuhalten. Sie war wirklich seine erste große Liebe – mit allem Drum und Dran.
    „Fragst du dich nicht auch manchmal, was hätte sein können?“, wollte sie wissen und drehte sich wieder auf die Seite, um ihn anzuschauen. „Wenn du nie weggegangen wärst? Wenn sie mich nicht eingesperrt hätten?“
    „Ich …“ Nash seufzte bedrückt, und der Konflikt, den er innerlich austrug, was mir die langsam tanzenden grünen Streifen in seinen Augen verrieten, versetzte mir einen Stich. „Ja, das tue ich. Aber alles ‚Was wäre wenn‘ bringt nichts, Bina. Es kann nicht wieder so sein wie früher. Jetzt nicht mehr.“
    „Doch, das könnte es.“ Sie streckte die Hand aus und strich ihm eine Strähne seiner dicken braunen Haare aus der Stirn, und ich musste mir fest auf die Zunge beißen, damit ich nicht ausrastete. Ich wollte nicht, dass sie ihn anfasste. Egal aus welchem Grund.
    „Nein.“ Er hielt ihre Handgelenke fest, bevor sie anfangen konnte, ihn zu streicheln. „Die Dinge haben sich geändert.“
    „Es ist wegen ihr.“ Sabine blickte ihm geradewegs in die Augen. Nash nickte und ließ sie los. „Sie denkt, ich hätte diese Leute umgebracht.“
    „Ich weiß.“
    „Und, glaubst du ihr?“
    „Dafür kenne ich dich zu gut. Aber du hast ihr auch nicht gerade Grund gegeben, dir zu trauen.“
    Sabine setzte sich stirnrunzelnd auf. „Belogen habe ich sie jedenfalls nie. Und ob sie mir traut, kümmert mich einen feuchten Dreck.“
    Nash legte das Fotoalbum weg. „Unsinn. Natürlich kümmert dich das. Ich werde auf Dauer nicht genug sein, Sabine. Du brauchst mehr als einen Freund.“
    Daraufhin schüttelte sie energisch den Kopf, und ein paar ihrer dunklen Haare blieben an ihrer Wange kleben. „Du bist alles, was ich brauche.“
    Ich hatte sie noch nie so schwach und verletzlich gesehen. Tatsächlich kannte ich sie überhaupt nicht anders als extrem aggressiv, aber bei Nash war sie wie ausgewechselt. Dennoch wusste ich nicht, ob ich nun erleichtert darüber sein sollte, dass sie auch eine empfindsame Seite hatte, oder stinksauer, weil sie diese Seite nur zeigte, wenn sie mit meinem Freund allein in seinem Zimmer im Bett lag.
    „Das stimmt nicht“, beharrte er leise. „Ich war alles, was du damals hattest. Jeden anderen hast du verschreckt, bevor sie dich richtig kennenlernen konnten, weil du dich nicht unter Kontrolle hattest. Aber jetzt ist das nicht mehr so.“
    „Halt die Klappe. Du stellst mich wie ein armes Häufchen Elend dar, bloß um mich zu ärgern.“
    „Ich sag nur die Wahrheit.“ Er grinste. „Dass du dich darüber ärgerst, ist bloß ein netter Nebeneffekt.“
    „Ach so ist das. Du willst mich wütend sehen?“ Sabine erwiderte sein Lächeln, schubste ihn zurück auf die Matratze und schlang die Beine um ihn, sodass sie rittlings auf ihm saß. Mein

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