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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Herz klopfte so rasend schnell, dass meine Brust wehtat. Ich wollte mich von Todd losreißen, doch er hielt meine Hand fest wie in einem Schraubstock und schüttelte den Kopf. Der Geistder vergangenen Liebschaft, der mir still befahl: Nur gucken, nicht einmischen!
    Und was kam als Nächstes? Entschwebten wir durchs offene Fenster?
    Sabine sah zu Nash hinunter, ihr langes Haar verdeckte ihrer beider Gesichter. „Du hast wohl vergessen, was passiert, wenn mein Temperament mit mir durchgeht?“ Der Art nach zu urteilen, wie sie ihn belagerte, und bei dem Klang ihrer Stimme, übermütig und gleichzeitig verführerisch, schien ihre Methode, ihr Temperament wieder einzufangen, ausgesprochen unkonventionell – um nicht zu sagen, aufdringlich – zu sein.
    „Ich habe nichts vergessen, Bina.“ Nash hielt sie abermals an den Handgelenken fest und schob sie sanft zurück auf ihre Seite des Bettes. „Auch Kaylee nicht. Das hier kann nicht funktionieren, wenn du dich weigerst, sie zu akzeptieren.“
    „Das hier kann nur funktionieren, wenn ich sie nicht akzeptiere.“
    „Ich meine es ernst.“ Er drehte sich zu ihr, den Kopf auf eine Hand gestützt. „Du solltest ihr eine Chance geben. Sie weiß, was du wirklich bist. Sie könnte eine gute Freundin sein, wenn du sie nur lässt und nicht jedes Mal versuchst, ihr eine Riesenangst einzujagen, wenn ihr euch begegnet.“
    Ähm … nein. Ich könnte keine gute Freundin eines rachsüchtigen wandelnden Albtraums sein. War er nicht mehr ganz dicht?
    Sabine grunzte. Wirklich, ein richtiger Grunzer, aber irgendwie schaffte sie es, dass sich sogar das bei ihr betörend anhörte. „Ich muss nicht versuchen, ihr eine Riesenangst einzujagen. Der schwierige Teil ist zu verhindern, dass dabei alle anderen vor Schreck in Ohnmacht fallen. Das hat mich eine Menge Übung gekostet.“
    Ich warf Todd einen fragenden Blick zu. Wie lange soll ich mir das hier denn noch antun?
    Doch er deutete nur mit dem Kopf in Richtung Bett, wo Sabine Nash anblickte, als wäre er der einzige Lichtblick an einem sehr finsteren Ort.
    Und Nash sah Sabine an, als sei sie ein kompliziertes Rätsel, das er unbedingt lösen wollte. Ich kannte diesen Blick. So hatte er mich angeschaut, während er mich das erste Mal beim Singen für eine sterbende Seele beobachtet hatte, bevor ich überhaupt wusste, was mich dazu trieb. Er hatte mich immer auf diese Weise angesehen, wenn ich die holde Maid in Not war, der er sich verpflichtet fühlte, zu Hilfe zu eilen, ob ich nun welche brauchte oder nicht. Früher liebte ich diesen Blick.
    Aber jetzt gerade hasste ich ihn.
    „Sabine“, sagte er letztlich, als sie auch nach mehreren Minuten keine Anstalten machte, das für sie offenbar angenehme Schweigen zu brechen. „Lies meine Ängste.“
    „Was?“ Zum ersten Mal, seit Todd und ich im Zimmer waren, wirkte sie ernsthaft beunruhigt. „Nein.“
    „Doch. Tu es. Geh in die Tiefe und finde heraus, wovor ich mich am meisten fürchte.“
    „Warum?“ Das Misstrauen in ihrer Stimme war jetzt deutlich hörbar.
    „Es wird dir helfen, mich zu verstehen.“
    „Was, wenn ich dich gar nicht verstehen will?“
    Er beugte sich näher zu ihr heran und sah ihr fest in die Augen. „Dann bist du ein Feigling, und ich muss mich für dich schämen.“
    Von einem Moment auf den anderen wurde ihr Gesichtsausdruck hart. „Okay, du fängst an, mich wirklich sauer zu machen.“
    „Ich fordere dich nur heraus. Früher gab’s für dich nichts Besseres als eine Herausforderung. Hat sich das etwa geändert?“
    Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, kalt und bissig, wiedas düstere Funkeln in ihren Augen. „Nichts hat sich geändert. Das versuche ich dir doch die ganze Zeit klarzumachen.“
    „Dann tu es doch einfach.“
    Sabine setzte sich aufrecht hin, und Nash tat es ihr nach. „Soll ich es kribbeln lassen? So wie wir’s früher gemacht haben?“
    Erneut blickte ich zu Todd. Wie konnte es jemandem Spaß machen, seine geheimsten Ängste offenzulegen, Kribbeln hin oder her? Aber Todd beobachtete gespannt das Geschehen, mich beachtete er gar nicht.
    „Sabine …“, warnte Nash mit einem mir ebenfalls nur zu vertrauten Unterton.
    Sie grinste frech, um ihre Enttäuschung zu verbergen, was ihr jedoch nicht besonders gut gelang. „Jetzt komm, nicht gleich schimpfen. Ich musste es doch wenigstens versuchen.“
    Ich hätte gern geschimpft wie ein Rohrspatz, hätte ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt, worum es ging. Was musste sie

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