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Schuldig wer vergisst

Titel: Schuldig wer vergisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer
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Weihnachten am Strand.«
    »Wir könnten eine Weltreise machen«, schwärmte Brian. »Ich könnte ein Sabbatical beantragen. Ich hatte nie eins, also steht es mir zu. Wir könnten uns ein halbes Jahr freinehmen und uns die Welt ansehen. Stell dir mal vor, Janey«, fügte er hinzu. »All diese Länder, die wir noch nie gesehen haben und auch nie zu sehen hoffen konnten.«

    Ellies Vorschläge gingen in eine praktischere Richtung. »Sie könnten sich eine Immobilie kaufen. Sechzigtausend Pfund wären eine anständige Summe Eigenkapital für einen kleinen Bungalow irgendwo, und es wäre eine tolle Investition. Dann hätten Sie etwas für die Zeit nach der Pension.«
    »Wir sind noch nicht ganz im Pensionsalter«, entgegnete Jane säuerlich. Es war ihr erster Kommentar zu den Höhenflügen am Tisch.
    »Nein, natürlich nicht, Mrs Stanford.« Ellie wandte sich ihr mit einer ernsten und, wie Jane zu sehen glaubte, leicht herablassenden Miene zu. »Aber wenn die Zeit irgendwann kommt, ist es immer gut, Wohneigentum zu haben.«
    »Vielleicht ein Cottage am Meer«, schwärmte Brian. »Ich hab schon immer davon geträumt, mich mal ans Meer zurückzuziehen. An der Südküste hat die High Church eine ehrwürdige Tradition.«
    »Oder vielleicht eine Wohnung in London«, hielt Charlie dagegen. »Ihr könntet sie vermieten und wärt nahe genug dran, um ein Auge drauf zu haben. Wenn ihr dann in Pension geht, könnt ihr sie verkaufen und einen Reibach machen. Davon kauft ihr dann euer Cottage am Meer.«
    »Wie wär’s mit einer Wohnung in Oxford?«, warf Simon ein. »Wir könnten da wohnen. Würde eine Menge Geld sparen und wäre viel angenehmer, als im College zu hausen.«
    Dabei erläuterte er nicht näher, registrierte Jane, wen genau er mit »wir« meinte. Sie hatte ganz bestimmt nicht vor, Geld dafür zu investieren, dass ihr Sohn und Ellie im Komfort und der Abgeschiedenheit einer eigenen Wohnung miteinander schlafen konnten.
    Charlie lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. »Oder was haltet ihr von einem neuen Wagen?«
    Brian grinste verlegen und rückte mit einem Geständnis heraus. »Ich hab mir schon immer einen Jaguar gewünscht.«

    Simon prustete los. »Du alter Fuchs, Dad! Und ich dachte die ganze Zeit, du fährst diesen schrottreifen Escort nur aus sentimentaler Anhänglichkeit!«
    »Ein ehrwürdiger schwarzer Mercedes würde zu einem respektablen Geistlichen ja wohl besser passen als ein schnittiger Sportwagen!«
    »Ein Volvo wäre etwas, das Sie sich vielleicht überlegen sollten«, steuerte Ellie einen Vorschlag bei. »Das sind sehr zuverlässige Autos, und die tun’s viele Jahre. Meine Großeltern haben einen.«
    Niemand schien zu bemerken, dass Jane keinerlei Vorschläge machte. Erst viel später, nachdem alle schlafen gegangen waren, fragte Brian sie:
    »Was meinst du eigentlich, Janey? Wie sollten wir das Geld ausgeben? Für Ferien? Ein Auto? Eine Investition?«
    Sechzigtausend Pfund. Für die meisten Menschen nicht eben ein Vermögen – nicht wie sechs Richtige im Lotto -, aber doch genug, um sich spürbar auf ihr Leben auszuwirken.
    »Na ja«, sagte sie zögernd. »Zunächst mal wäre es schön, ein bisschen was davon an Weihnachten zu verpulvern. Uns und den Jungs ein unvergessliches Fest zu bereiten.«
    »Aber das kostet sicher nur ein paar hundert Pfund.« Brian stieg ins Bett und breitete die Arme aus. »Denk an was Größeres, Janey. An was richtig Großes. Gibt es nicht irgendetwas, das du dir wünschst?«
    Jane schlüpfte neben ihm unter die Decke. »Doch, da gäbe es etwas«, sagte sie ruhig. »Etwas, das wir uns bis jetzt nicht leisten konnten.«
    »Sag schon. Egal was, du hast es verdient.«
    »Ich wünsche mir noch ein Baby.«

NEUN
    Am Mittwochmorgen kam Callie – mit einem schlechten Gewissen, weil sie es nicht früher geschafft hatte, endlich dazu, Morag Hamilton zu besuchen.
    Morag begrüßte sie herzlich. »Kaffee?«, schlug sie vor. »Ich setze Wasser auf.«
    »Sehr gerne.« Callie folgte ihr in die Küche und nahm Platz, während Morag Kaffee machte; unwillkürlich dachte sie an ihre eigene Küche und den Zustand, in dem sie war. »Mein Bruder ist für kurze Zeit bei mir eingezogen«, erzählte sie Morag.
    »Das ist nett. Oder nicht? Mögen Sie sich?«
    Callie verzog das Gesicht. »Na ja, vermutlich sollte es nett sein. Wir stehen uns sehr nahe, und die meiste Zeit komme ich großartig mit ihm aus. Wenn er mir nicht zu dicht auf die Pelle rückt.«
    »Ah.« Morag nickte

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