Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
überlegte, ob er das offene Angebot annehmen sollte.
„Zum nächsten Gang werden wir kein Besteck brauchen“, verkündete Angelina und lächelte in die Runde. „Die Hähnchenkeulen und das Ciabatta essen wir mit den Fingern. Achten Sie darauf, wie unterschiedlich sich alles in der Hand anfühlt: heiß, fettig, rau. Beißen sie direkt in das Fleisch, haben Sie keine Hemmungen.“
Das anfängliche Zögern wich schnell einer Art Übermut, wie er oft auf das Übertreten gesellschaftlicher Regeln folgt.
„Ich fühle mich wie ein Urmensch“, stellte der Dottore belustigt fest und zwinkerte seiner Frau zu. „Soll diese Übung primitive Instinkte wecken?“
„Auch“, gab Angelina zu. „Aber vor allem wollte ich Ihnen zeigen, dass wir die Sinneswahrnehmungen unserer Finger viel zu wenig benutzen. Wenn Sie beispielsweise jetzt, statt ihre Hände in dem Schüsselchen Zitronenwasser zu spülen, ihre Frau bitten würden, sie abzulutschen, würden Sie erstaunt sein, welche Empfindungen das freisetzt.“
Er zog eine Augenbraue hoch, rang sichtlich mit sich, den Vorschlag in die Tat umzusetzen. Schließlich hielt er seiner Frau zögernd einen Finger vors Gesicht.
„Würdest du, meine Liebe?“
Angelina nickte ihr aufmunternd zu, und Fabrizio verfolgte fasziniert, wie sein steif abgespreizter Zeigefinger langsam zwischen ihren vollen Lippen verschwand. Einen Augenblick verharrten sie so, Auge in Auge. Dann begann, fast unmerklich, ihre Wangenmuskulatur sich zu bewegen, und der überraschte Mann zog scharf den Atem ein, während sich ein schockierter Ausdruck auf seinen Zügen ausbreitete. Er schien sich noch nicht entscheiden zu können, ob er sich der überraschenden Empfindung überlassen oder entsetzt zurückschrecken wollte.
Seine Reaktion weckte in Fabrizio die Erinnerung an das erste Mal, an dem Angelina ihn in einem verspielten Augenblick mit dieser besonderen Liebkosung konfrontiert hatte. Ihre feuchte, heiße Mundhöhle, die geschickte Zunge, das Saugen hatten ihn so schnell erregt, dass er überrumpelt nach Luft geschnappt hatte.
Es war ein Picknick gewesen. Die Schwüle des Sonntagnachmittags hatte gerade den Punkt überschritten, an dem sie vom Angenehmen ins Bedrückende gekippt war. Am Horizont hatten sich die ersten Gewitterwolken zusammengezogen, und die Atmosphäre hatte vor unterdrückter Anspannung vibriert.
„Haben wir eigentlich etwas zum Händewaschen dabei?“, hatte er träge gefragt und ihr seine Hände demonstrativ unter die Nase gehalten.
„Das brauchen wir nicht“, hatte sie erwidert und sein Handgelenk gepackt.
Finger für Finger hatte sie tief in ihren Mund gesogen und mit ihrer Zunge, die so wendig war wie eine Schlange, umspielt.
Er hatte sich nicht gerührt, obwohl sein Penis immer härter geworden war, immer schmerzhafter gegen seine engen Jeans gedrückt hatte. Aber er hatte dieser Lust einfach kein Ende setzen können. Nie hätte er sich vorstellen können, dass jeder Finger einen direkten Nerv zu seinem Glied zu haben schien. Das Stöhnen, das er schließlich nicht mehr unterdrücken konnte, hatte Angelina befriedigt lächeln lassen. Er hatte die Bewegung spüren können, mit der sich ihre Lippen verzogen hatten. Ohne den letzten Finger loszulassen, hatte sie ihn mutwillig unter ihren schwarzen Wimpern hervor angeblitzt und dann mit einer raschen Bewegung seine Hose geöffnet.
Kaum hatte sie ihre von Hühnerfett glitschigen Hände um sein zuckendes Glied gelegt, war er bereits explodiert. Die dickflüssige Fontäne seines Samens hatte sich über ihre Hände ergossen, während sein linker kleiner Finger sich tief in die weiche Innenhaut ihrer Wange gegraben hatte.
Er konnte sie immer noch genau fühlen, diese unglaubliche Duplizität.
In Erinnerung an seinen damaligen Zustand warf er Angelina einen sehnsüchtigen Blick zu, aber sie war vollauf damit beschäftigt, die beiden Paare zu ihren Seiten zu ermutigen.
„Geben Sie mir Ihre Hand, Signor Mauro“, befahl die Löwin, während sie ihrem Mann das Schüsselchen mit dem Zitronenwasser hinschob, ohne den Blick von Fabrizio zu lösen. Fasziniert von dem Versprechen in den goldenen Tiefen, überließ er ihr seine Hand, und sie begann, gierig seine Finger in die heiße, nasse Höhle zu saugen.
Gleichzeitig registrierte er ihren Fuß, aber nicht mehr an seinem Knöchel, sondern er bewegte sich zielsicher zwischen seinen Oberschenkeln auf seinen Schritt zu. Er lehnte sich zurück und spreizte die Beine, um ihr
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