Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
verzeihen!“
Noch während er sich bemüht hatte, die Erstarrung abzustreifen und einen möglichst gelangweilten Gesichtsausdruck aufzusetzen, hatte er gespürt, wie sein Körper auf sie reagierte.
Ohne ein einziges Mal zu zögern, hatte sie ihn einige Treppen hinunter und in eine leer stehende Kammer voller Putzmittel gezerrt.
Im Nu hatte sie nackt vor ihm gestanden, und Fabrizio hatte hart geschluckt, als ihm bewusst geworden war, dass sie die ganze Zeit vorhin nichts als ihr Kostüm getragen hatte.
„Na los, worauf wartest du?“
Die schmalen Schultern gegen die Wand gelehnt, hatte sie die Hüften vorgestreckt, die unglaublich langen Beine noch immer in silbernen Stilettos, und ihn fast ärgerlich gemustert.
Ihre bräunlichen Nippel hatten sich provozierend von den festen hellen Hügeln ihrer Brüste abgehoben, und ein Blick auf ihren Schamhügel hatte ihm rasierte, geschwollene Schamlippen gezeigt.
Seine Hände am Reißverschluss hatten gezittert. Es war gar nicht so einfach gewesen, den stahlharten, vor Ungeduld pochenden Penis zu befreien. Achtlos hatte er sich der Slipper, der Hose und der Boxershorts entledigt und sich schon zwischen ihre Schenkel drängen wollen, als sie mit dem Kinn auf seinen Oberkörper gewiesen hatte.
„Das Hemd auch! Ich will Haut.“
Er war so außer sich, dass er erst in letzter Sekunde daran gedacht hatte, mit bebenden Fingern ein Kondom überzustreifen, und dann war er in sie eingedrungen, hatte sie aufgespießt, die Hände um ihre Hinterbacken gekrallt, angestachelt von den Lauten, die aus ihrer Kehle gedrungen waren und die sie an seinem Hals zu ersticken versucht hatte.
Sie war so unglaublich feucht gewesen. Als glitte man durch ein Meer aus nasser Seide. Er hatte die Konvulsionen ihrer Scheide gespürt, die sich um ihn zusammengezogen, ihn gemelkt hatte.
Sie war noch vor ihm gekommen, die Schenkel, angespannt wie bei einer Sprinterin, seine Taille umklammernd, die scharfen Zähne in seine Schulter gepresst.
Seitdem hatten sie sich unzählige Male geliebt, zärtlicher, raffinierter und auch lustvoller, aber dieses erste Mal in der Abstellkammer würde immer einen besonderen Platz in seiner Erinnerung einnehmen.
„Fabrizio ...“
Er schrak aus seinen Gedanken auf. Angelina wies mit dem Kopf in Richtung der goldäugigen Löwin. „Signora Rossi fühlt sich nicht gut. Würdest du mit ihr ein wenig nach draußen an die frische Luft gehen?“
Außer dem leidenden Gesichtsausdruck war der Dame wenig davon anzumerken: Ihre Wangen glühten geradezu, ihre Augen blitzten unter den gesenkten Lidern unternehmungslustig, und um ihre Mundwinkel zuckte ein unterdrücktes Lächeln, während sie unsicher auf ihren hohen Absätzen auf ihn zukam. Ganz Kavalier, bot er ihr einen Arm, den sie sofort umklammerte und ihre üppigen Brüste dagegendrückte.
„Die Hitze, die vielen Menschen – und ich bin es gar nicht gewöhnt, in der Küche zu stehen“, klagte sie mit einem vorwurfsvollen Seitenblick auf ihren Mann, der verblüfft stotterte: „Aber Cara mia, du wolltest doch hierher ...“
„Mag sein – aber jetzt halte ich es nicht mehr aus. Signor Mauro, bringen Sie mich an die frische Luft!“
Fabrizio beeilte sich, der unmissverständlichen Anweisung zu folgen, und führte sie zu einem der Klappstühle unter den Kastanienbäumen. „Wollen Sie sich nicht setzen?“
Ohne ihn zu beachten, vergewisserte sie sich, ob der Tisch stabil genug war, schwang sich hinauf und streckte sich ungeniert der Länge nach darauf aus. Ihre Augen glitzerten spöttisch, als sie die Beine weit spreizte, ihren engen Rock über die Hüften zog und befahl: „Los, leck mich!“
„Hier ...?“ Fabrizio sah besorgt in Richtung des Hauses, hinter dessen beleuchteten Fenstern man deutlich das Stimmengewirr aus der Küche hören konnte.
Sie richtete sich geschmeidig wie eine Katze auf, krallte beide Hände in sein dichtes Haar und zischte: „Na los, ich habe gesehen, wie du deine kleine Freundin angestarrt hast! Dir ist ja fast die Hose geplatzt, so geil bist du. Also, zier dich nicht!“
„Und wenn jemand kommt?“
Ihre Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. „Dann kommt eben jemand! Hast du Angst?“, fragte sie aufreizend. „Von mir aus kannst du angezogen bleiben, ich will nur deine Zunge! Und jetzt fang schon an!“
Hin- und hergerissen zwischen dem Widerwillen darüber, dass so über ihn verfügt wurde, und der Neugierde auf eine neue Erfahrung, zögerte Fabrizio einen Moment.
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