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Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Titel: Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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Erscheinung losreißen. Die blendend weiße Schürze verdeckte einen großen Teil ihrer zierlichen Figur, ließ sie hölzern erscheinen, unnahbar. Das hoch geschlossene Kleid aus geblümtem Kattun, das sie für den Abend ausgewählt hatte, ließ nur wenig Haut sehen. Sie schien ihm geradezu fremd, doch dieser Eindruck stachelte ihn nur noch mehr an. Genüsslich malte er sich aus, wie er später Knopf für Knopf dieser elend langen Knopfleiste öffnen würde, während sie sich immer ungeduldiger wand ...
    Angelina hatte die Gruppe fest im Griff. Unter ihrer Anleitung widmete sich eine Hälfte der Vorspeise, die andere wusch die Rucolablätter und rührte hingebungsvoll die Marinade.
    Es schien keinen Unterschied zu machen, ob sie misstrauischen Anlegern eine riskante Spekulation schmackhaft machte oder dieser Gruppe die Sinnlichkeit des Essens erklärte. Ob im Nadelstreifenkostüm oder in gestärkter Küchenschürze: Sie wirkte immer absolut kompetent und vertrauenswürdig.
    Beruhigt schlenderte er ins Speisezimmer, um die Temperatur des Tischweins zu kontrollieren und große Karaffen Eiswasser vorzubereiten. Es war eine gute Idee gewesen, Alkohol nur in kleinen Mengen anzubieten, mit der Begründung, er betäube die Sinne mehr, als sie anzuregen. Es entsprach zwar der Wahrheit, sie schonte jedoch in diesem Fall vor allem ihren Weinkeller.
    Er hatte sich für einen spritzigen Trebbiano entschieden, dessen Leichtigkeit gut mit dem Marsala im Dessert harmonieren würde.
    Der in Weiß gedeckte Tisch mit den zurückhaltenden Blumendekorationen sollte einen betont seriösen Eindruck vermitteln und sich darauf beschränken, das Essen darauf hervorzuheben. Angelina hatte besonders darauf geachtet, keine stark riechenden Blumen zu verarbeiten, deren Duft mit dem der Speisen konkurrieren könnte.
    Noch bevor er alle Gläser mit Wein und Eiswasser gefüllt hatte, strömte die Gruppe herein und verteilte sich angeregt plaudernd. Zufrieden betrachtete Angelina ihre Gäste, die, ihre Salatteller balancierend, keinen Anstoß an der unzeremoniellen Vorgehensweise zu nehmen schienen.
    Fabrizio reichte ihr ein Glas Wein und murmelte: „Ich will mich ja nicht loben, aber war das nicht eine bessere Idee, als eine Cantina zu führen?“
    Sie lächelte, trank gierig und meinte dann: „Frag mich das noch einmal, wenn es vorbei ist! Aber wenigstens können wir jetzt eine Putzfrau suchen!“
    „Und eine Wäscherei und eine Autowerkstatt. Und wir sollten Ernesto auch etwas anbieten. Es gefällt mir nicht, ihn so auszunutzen.“
    Sie fühlte wieder die heiße, schwielige Hand auf ihrer Brust. Ob er das Geld annehmen würde? Oder würde er etwas anderes vorziehen? Rasch schüttelte sie den Gedanken ab.
    „Um Ernesto kümmern wir uns morgen“, hörte sie sich hastig sagen. „Hilf mir jetzt lieber mit der Pasta.“
    Während Fabrizio geschickt seine Spaghetti aufrollte, musterte er unter gesenkten Lidern die Teilnehmer.
    Das Lehrerehepaar in Schwarz und ein offenbar mit ihnen befreundetes Paar, das einen frisch verliebten Eindruck machte: ständig berührten sie sich gegenseitig und warfen sich schmachtende Blicke zu. Der weißhaarige Dottore mit seiner matronenhaften Gattin, der an den offensichtlich ungewohnten Herausforderungen der Küche zusehends Geschmack zu finden schien. Die aufregende Rothaarige mit ihrem unauffälligen Mann, der auch hier mit der Einrichtung geradewegs zu verschmelzen schien,  und ein gut gebauter, hoch gewachsener Mann mit grauen Schläfen in Begleitung einer hübschen Zwanzigjährigen, die sowohl die Tochter als auch die Geliebte sein konnte.
    Der Hochgewachsene sprach nicht viel, sondern starrte mit unverhohlenem Interesse Angelina an. Sie blickte nicht in seine Richtung. Absichtlich?, fragte Fabrizio sich, denn er entsprach genau jenem Typ Mann, von dem er wusste, dass sie ihn reizvoll fand. Die junge Frau schien sich nicht darum zu kümmern, dass er sie ignorierte, sondern unterhielt sich eindringlich mit der Matrone neben sich.
    Plötzlich kitzelte ihn etwas am Fußknöchel. Automatisch zuckte er zurück, aber das Etwas blieb hartnäckig, und eine beringte Hand legte sich leicht auf sein Handgelenk. „Aber Signor Mauro“, hauchte eine kehlige Stimme, „so in Gedanken, dass Sie Ihre Pflichten als Tischherr versäumen?“
    Die amberfarbenen Augen der rothaarigen Löwin hielten ihn fest, forderten ihn heraus, während sie ihm ihr leeres Glas hinschob.
    „Entschuldigung“, murmelte er, goss ihr nach und

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