Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
Vom Netzwerk:
zurückgenommen.
      Vielleicht lag es an ihrer aufrichtigen Bemerkung über Paris. Vielleicht hätte sie von der Schönheit der Stadt, der köstlichen Küche und den eleganten Kleidern und Hüten schwärmen sollen. Jedenfalls hätte Hannah das getan, und Hannah war diejenige, um die er warb.
      Hannah und David Sloane bemerkten gar nicht, dass Morgana sich entfernte, doch ihr entging nicht, dass Mr. Sloanes Blick auf ihr ruhte, während sie zu zwei jungen Damen hinüberging, mit denen Hannah sie vor dem Walzer bekannt gemacht hatte. Der nächste Tanz begann, und einer der Herren in ihrer Gruppe forderte sie auf.
      Als sie auf die Tanzfläche trat, hatte sie das Gefühl, dass Mr. Sloanes Blicke sie verfolgten.

Viertes Kapitel

    Zwei Tage später saß Sloane an seinem Schreibtisch und sah auf das Blatt Papier, das sein Sekretär ihm überreicht hatte.
      „Culross Street?" Er hob den Blick zu dem jungen Mann, der vor ihm stand.
      „Die Lage ist ideal, Sir", erklärte Mr. Elliot ernst. „Das Haus ist vollständig eingerichtet - nicht gerade modern, aber ansehnlich. Die Dienstboten sind darauf erpicht, ihre Anstellung zu behalten, und der Besitzer braucht verzweifelt Geld."
      Sloane überflog das Blatt erneut. „Aber ausgerechnet die Culross Street?"
      Mr. Elliot runzelte die Stirn. „Ich versichere Ihnen, Mr. Sloane, die Culross Street ist eine sehr begehrte Adresse. Ich habe mir erlaubt, den Vertrag in Ihrem Namen abzuschließen ..."
      Der junge Mann trat einen Schritt zurück, als Sloane sich halb von seinem Stuhl erhob. „Sie haben den Vertrag abgeschlossen?"
      „Wozu Sie mir die Vollmacht gegeben haben, Sir", rief Elliot ihm in Erinnerung, wobei er entrüstet das Kinn emporreckte. „Wenn wir noch länger gezögert hätten, wäre uns ein anderer Käufer zuvorgekommen, und ich schwöre, es gab in ganz Mayfair kein anderes geeignetes Anwesen. Keines, in das Sie sofort hätten einziehen können."
      Sloane sank wieder auf seinen Stuhl. Die Culross Street war kurz, gewiss, aber sie musste mindestens ein Dutzend Häuser umfassen. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass das seine zu nah bei dem von Miss Hart lag?
      Er beschloss, direkt danach zu fragen. „Elliot, ich hin mit einer Bewohnerin dieser Straße bekannt, einer gewissen Miss Hart. Können Sie mir sagen, wie weit Ihr Haus - das heißt, meines - von ihrem Grundstück entfernt ist?"
      Der junge Mann strahlte. „Ach ja, Miss Hart. Sie wohnt gleich nebenan."
      Sloane stöhnte.
      „Stimmt etwas nicht, Sir?"
      Sloane schüttelte den Kopf. „Nein, nein."
      Es war alles in bester Ordnung. Nur, dass er neben eine unverheiratete junge Dame ziehen würde, die Cousine der Frau, mit der er sich vermählen wollte. Nur, dass mit Sicherheit irgendwelche Leute ihm wollüstige Absichten unterstellen und über ihn tratschen würden.
      „Sie haben mir die Vollmacht zu dieser Entscheidung gegeben", führte Elliot zu seiner Verteidigung an.
      „Ja, ja." Sloane fuhr sich über die Stirn. „Nun, die Angelegenheit wäre damit geregelt, und ich bin sicher, Sie haben Ihre Sache gut gemacht."
      „Ich hin der Dame schon begegnet, Sir, und sie ist durch und durch ehrbar, das kann ich Ihnen versichern. Mit ihr dürfte es keinerlei Schwierigkeiten geben."
      Sloane war anderer Ansicht. Doch es ließ sich nichts mehr ändern. Er lehnte sich zurück und balancierte seinen Stuhl auf den Hinterbeinen. „Wann werde ich einziehen?"
      Elliots Miene hellte sich auf. „Noch heute, wenn Sie wünschen. Die Papiere werden im Laufe des Morgens gebracht, damit Sie sie unterzeichnen können."
      „Sagen wir, in ein, zwei Tagen. Sie selbst können ruhig schon heute einziehen und alles für meine Ankunft vorbereiten." Sloane brauchte, ein paar Tage Zeit - schon allein, um die Cowdlins über seinen Umzug in Kenntnis zu setzen. Würde es Miss Hannah missfallen, dass er zukünftig Wand an Wand mit ihrer Cousine lebte? Ihrem Vater würde es ganz gewiss nicht recht sein.

                                           
    „Komm mit, Lucy." Morgana musste das Dienstmädchen förmlich hinter sich herziehen. Sie hatte Lucy unter dem Vorwand, sie wolle im Park spazieren gehen und brauche eine Begleiterin, hinaus ins Freie gelotst, wo herrliches Frühlingswetter herrschte.
      In gewisser Weise standen Morgana ihre Bediensteten näher als die wenigen Mitglieder ihrer eigenen Familie. Die Cowdlins,

Weitere Kostenlose Bücher