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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Mary.
      Madame Bisou wies diesen Vorschlag zurück. „Unsinn, meine Liebe. Ihr werdet abwechselnd aussetzen. Durchs Zusehen kann man ebenso viel lernen wie durchs Üben. Nun glaubt ihr wahrscheinlich., dass ihr die Tänze bereits beherrscht, aber da irrt ihr euch. Ich werde euch zeigen, dass beim Tanzen nicht nur die Füße zum Einsatz kommen, sondern auch die Augen und die Hände."
      Während sie mit ihrem Vortrag fortfuhr, näherte sich Sloane Robert Duprey. Wieso zum Teufel hatte Penny diesen Burschen mitgebracht? Duprey war ein dummer Stutzer, der schon immer zu ihren besonderen Freunden gezählt hatte, auch wenn Sloane nicht begriff, wie er zu dieser Ehre kam.
      „Guten Tag, Sloane", sagte Duprey in aufreizend affektiertem Ton. „Sie hatte ich hier gar nicht erwartet. Habe Sie ja schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sind Sie in letzter Zeit nicht mehr bei Madame Bisou gewesen?"
      „Es gefällt mir nicht, dass Sie hier sind, Duprey", erwiderte Sloane grimmig. „Falls Sie weitererzählen, was wir in diesem Haus tun, werde ich Sie persönlich dafür bestrafen. Sie werden schon davon gehört haben, wie gefährlich ich sein kann."
      „Kein Wort", rief Duprey. „Ich werde schweigen wie ein Grab, ich schwör's!"
      „Schwören Sie es ruhig." Sloane warf dem erschrockenen jungen Mann noch einen bedrohlichen Blick zu, dann kehrte er an Morganas Seite zurück.
      „Wir beginnen mit dem Walzer", verkündete Madame Bisou.
      „Oje, ich kann aber keinen Walzer tanzen! ", rief Katy.
      „Ich auch nicht", sagte Lucy ruhig.
      „Ihr könnt keinen Walzer tanzen?" Madame Bisou brach in perlendes Gelächter aus. „Dann werden wir es euch eben beibringen." Sie deutete auf Sloane. „Cyprian, du musst es ihnen mit Miss Hart vorführen."
      Sloane hatte schon mehrmals mit Morgana Walzer getanzt, bei Almack's oder auf anderen Ballen, aber noch nie in solch einer entspannten, freundschaftlichen, verführerischen Atmosphäre.
      Er nahm sie bei der Hand und führte sie in die Mitte des Zimmers. Dann legte er die andere Hand um ihre Taille, und sie legte ihre Finger auf seinen Arm. Miss Moore begann zu spielen.
      Zuerst tanzten sie ein wenig unbeholfen, was vielleicht daran lag, dass andere ihnen dabei zusahen, doch bald gaben sie sich ganz der Musik hin.
      „Seht einander in die Augen! ", befahl Madame Bisou.
      Morgana hob den Kopf und blickte aus ihren bernsteingleichen Augen zu Sloane empor.
      „Ihr müsst enger tanzen!", rief Madame Bisou, und Sloane zog Morgana dichter heran, sodass ihre Körper einander berührten, während sie sich durch das Zimmer drehten.
      Die Musik war nur allzu bald zu Ende. Sloane zwang sich, Morgana loszulassen.
      „Wartet", ließ sich Madame Bisou vernehmen. „Wir sind noch nicht fertig. Legt wieder die Arme umeinander. Tut so, als hätte die Musik gerade erst aufgehört."
      Miss Moore wiederholte den Schlussakkord.
      „Nun, Miss Hart", wies Madame Bisou Morgana an, „müssen Sie sich auf die Zehenspitzen stellen und ihn küssen."
      „Genau!", rief Katy.
      Morgana sah Madame Bisou erschrocken an, doch dann wandte sie sich wieder Sloane zu. Sie hob sich auf die Zehenspitzen, während er den Kopf neigte.
      Als ihre Lippen einander berührten, wurde Sloane von flammender Erregung gepackt. Er legte jede Zurückhaltung ab und küsste sie noch inniger, kostete endlich die Süße ihres unerfahrenen Munds. Sein Körper sehnte sich nach mehr. Viel mehr.
      „Das genügt", rief Madame Bisou. „Das war sehr gut." Die anderen Anwesenden klatschten Beifall und kicherten.
      Sloane ließ Morgana los, die ebenso verwirrt zu sein schien wie er selbst.
      Seine nächste Tanzpartnerin war Katy. Sie lernte die Schritte rasch. Am Ende waren ihre Lippen leidenschaftlicher, erfahrener und sinnlicher, doch es war Morganas Kuss, der Sloane nicht aus dem Sinn ging.
      Morgana legte eine Hand auf die Lehne des Stuhls ihrer Großmutter und tat, als sähe sie den anderen beim Tanzen zu. In Wirklichkeit gab sie sich ganz der Erinnerung an Sloanes Kuss hin. Kaum widerstand sie dem Drang, ihren Mund mit ihren Fingern zu berühren.
      Früher, bevor ihr bewusst wurde, dass kein Mann sie je heiraten würde, hatte sie öfters von ihrem ersten Kuss geträumt. Wie froh sie war, dass Sloane ihr diese Erfahrung geschenkt hatte!
      Nach der Tanzstunde begaben sie sich alle in den Salon, um eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Die Bewegung

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