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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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bis ich mich auf dem Sattel halten kann. Ich falle jedes Mal herunter, wenn ich galoppiere. Meine Haltung ist fürchterlich«, sagte sie bedrückt.
    Philippa spitzte die Lippen. Gedankenverloren streckte sie die Hand nach dem Halfter des Ponys aus, das mit den Zähnen nach ihr schnappte. Erschrocken zog sie die Hand zurück. Beere knurrte und stellte die Nackenhaare auf.
    »Oh, tut mir leid! Ich hätte Sie warnen müssen. Schweinchen ist bissig«, erklärte Larkyn hastig.
    »Bei Kallas Fersen! Hat er Sie schon einmal gebissen?«
    »Oh, nein. Mich beißt er nicht. Aber Herbert hat schon mehrmals seine Zähne zu spüren bekommen und auch Rosella einmal.«
    Philippa verschränkte die Arme. »Larkyn, ich weiß nicht, ob Sie es schaffen können, bis zum Tag der Prüfung auf den Stand Ihrer Klasse zu kommen. Aber wenn Sie überhaupt eine Aussicht auf das Examen haben wollen, müssen Sie
nicht nur reiten können, sondern auch fliegen. Und das können Sie nicht auf einem Pony.«
    »Ich weiß.« Lark blieb stehen, und Schweinchen stampfte mit seinen groben Hufen, als er neben ihr anhielt. Der Schnee auf der Trockenkoppel hatte sich in grauen, eisigen Schneematsch verwandelt. Nicht gerade ein Boden, auf den man gern fällt, dachte Philippa.
    »Meisterin Winter …« Das Mädchen zögerte.
    »Was haben Sie?« Philippa sah, wie Irina Stark den Hof überquerte, und wurde plötzlich ungeduldig. Dieses unangenehme Wetter tat ihrer Stimmung überhaupt nicht gut.
    »Wenn ich doch nur Tup anstelle von Schweinchen reiten könnte.«
    Philippa kam nicht dazu zu antworten. Irina hatte den Zaun erreicht, öffnete das Gatter und betrat die Koppel. Philippa nickte ihr zu. »Ich möchte Larkyn heute beim Reiten zusehen.«
    »Ach? Mir scheint, du und die Leiterin vertraut mir nicht.«
    »Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, Irina.« Sie hätte es der Frau noch ausführlicher erklären können, doch schon der Gedanke, all ihre Bedenken in Worte zu fassen, erschöpfte sie. Sie lehnte sich gegen den Zaun und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen, wie Larkyn damit kämpfte, den Steigbügel zu ihrem Fuß zu ziehen, wobei sie die Zähne des Ponys nicht aus den Augen ließ. Irina packte Schweinchens Zügel, der daraufhin einen Satz nach vorn machte. Larkyn rutschte aus dem Steigbügel. Der Blick des Mädchens zuckte fast schüchtern zu Irina. Philippa zweifelte nicht daran, dass die Lehrerin sie scharf zurechtgewiesen hätte, wenn sie mit Larkyn allein gewesen wäre.
    Philippa seufzte, schloss die Augenlider und lauschte dem
Knarren des Sattelleders und dem vertrauten Klingeln des Zaumzeugs. Das Pony drehte mit schweren Schritten seine Runden. Philippa hörte, wie es auf sie zukam und sich wieder entfernte. Irina gab Anweisungen, und Philippa öffnete die Augen, um zu sehen, wie Larkyn sie umsetzte.
    Leider hatte Larkyn Recht gehabt. Ihre Haltung war tatsächlich fürchterlich. Sie hing über dem Vorderzwiesel, als besäße sie keinerlei Gleichgewichtssinn. Mit der linken Hand umklammerte sie die Zügel, mit der Rechten hielt sie sich am Sattel fest. Es schien keine Verbindung zwischen ihren Händen und ihren Füßen zu geben, und Schweinchen schaukelte in einer Art Watschelgang um die Koppel. Statt Larkyns Haltung zu korrigieren, wies Irina das Mädchen an zu traben. Philippa hätte gern wieder die Augen geschlossen, doch sie zwang sich zuzu sehen.
    Larkyn rutschte auf dem riesigen Sattel fast haltlos hin und her und bewahrte sich nur vor einem Sturz, indem sie sich in die Steigbügel stellte. Der Gang des Ponys war holperig und unregelmäßig, und Philippa musste sich zusammenreißen, um nicht selbst Anweisungen zu geben.
    Als Irina Larkyn befahl zu galoppieren, rutschte diese auf eine Seite, glitt aus dem linken Steigbügel, ließ die Zügel los, und als Schweinchen über den herunterhängenden Zügel stolperte, verlor sie endgültig den Halt.
    Mit einem leisen Schrei fiel das Mädchen auf den gefrorenen Boden der Koppel. Das Pony kam schaukelnd zum Stehen und drehte sich schnell herum, als wolle es vermeiden, auf die heruntergefallene Reiterin zu treten. Beere, der neben Philippa saß, sprang auf und zog die Lefzen hoch. Wenigstens war Irina geistesgegenwärtig genug, die Zügel zu packen. Dabei hielt sie deutlichen Abstand zu Schweinchen,
wie Philippa bemerkte. Offensichtlich hatte sie Respekt vor den Zähnen des Ponys.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, Irina«, mischte sich Philippa scharf ein, »würde ich sagen, dass du diese junge

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