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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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ist ungerecht! Ich kann es ihm beibringen, wir verstehen uns!«
    »Bringen Sie das Pony in den Stall«, war alles, was Meisterin Stark sagte. »Füttern und striegeln Sie es. Und vergessen Sie nicht, auch seine Hufe auszukratzen.«
    »Das müssen Sie mir nicht sagen«, brummelte Lark, als sie sich umdrehte, um Schweinchen wegzubringen.
    »Nein? Alles andere muss ich doch auch hundertmal wiederholen«, erwiderte Meisterin Stark pikiert.
    Lark blieb stehen und blickte über ihre Schulter zurück. Die Pferdemeisterin stand wie eine Steinsäule inmitten der Koppel. Schweinchen zerrte an den Zügeln, weil er wusste, dass sein Futtereimer wartete. »Nein, Schweinchen, warte«, sagte Lark, drehte sich zu ihrer Lehrerin herum und reckte kriegerisch das Kinn vor.
    »Ich weiß, dass Sie mich nicht leiden können, Meisterin. Aber ich bin nicht dumm.«
    Die Augen von Meisterin Stark flackerten. »Das hat nichts mit ›leiden können‹ zu tun«, erklärte sie. »Ich möchte nicht miterleben, dass ein geflügeltes Pferd an Sie vergeudet wird.«
    Lark fühlte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Vergeudet? Was soll das heißen?«
    »Es heißt, wenn Sie nicht reiten lernen, können Sie auch nicht fliegen lernen. Und wenn Sie nicht fliegen können, wird Schwarzer Seraph für den Fürsten nicht von Nutzen sein.«
    Lark öffnete den Mund, doch ihr Hals war vor Schreck derart zugeschnürt, dass sie kein Wort hervorbrachte. Tup vergeudet? Allein der Gedanke tat ihr in der Seele weh. Er war nie, niemals vergeudet! Wie konnte diese harte, abweisende Frau so etwas nur sagen? Selbst Meisterin Winter hatte mehr Herz!

    Während Schweinchen an den Zügeln zog, sah sie hilflos zu, wie Meisterin Stark ihr den Rücken zudrehte, durch das Gatter schritt und hinter der Stallecke verschwand.
    »Ach, was ist das für eine dumme Frau«, ertönte eine Stimme hinter ihr.
    Lark wirbelte herum und entdeckte Hester, die am Pfosten der Stalltür lehnte. »Hester!«, rief Lark. »Sie hat … Meisterin Stark hat gesagt …« Ihre Stimme erstarb und sie fing an zu schluchzen. »Sie hat gesagt – Tup … vergeudet …«
    »Ich habe es gehört«, sagte Hester gedehnt, kam zu Lark, nahm ihr Schweinchens Zügel ab und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Komm schon, Ziegenhirtin. Versorgen wir dieses fette Pony und unterhalten uns.«
    Einige Zeit später hatte Lark ihre Tränen getrocknet, und Schweinchen mampfte geräuschvoll, während sie seinen Schweif ausbürstete und Hester mit dem Striegel über seinen breiten Rücken fuhr.
    »Meine Mutter sagt immer zu meinem Vater: ›Wenn man es mit dummen Leuten zu tun hat, muss man taktieren.‹< Natürlich nur, wenn man sie nicht auf eine andere Art loswerden kann. Sie berät Papá immer bei seiner Arbeit im Rat.«
    »Glaubst du denn nicht, dass Meisterin Stark Recht hat? Dass ich ein hoffnungsloser Fall bin?«
    Hester zuckte mit den Schultern. »Das bezweifle ich stark«, erwiderte sie. Sie warf den Striegel hoch, fing ihn wieder auf und ließ ihn dann von einer Hand in die andere wandern. »Jemand wie Meisterin Stark ist einfach nicht besonders … ›kreativ‹, wäre wohl das Wort, das meine Mamá gebrauchen würde.«
    »Du bist sehr nett, Hester, aber ich weiß nicht, wie ich taktieren kann. Und los werde ich sie ganz sicher nicht!«

    Hester legte die Ellbogen auf Schweinchens Rücken und blickte hinüber zu Lark. Das Pony verlagerte seinen Fuß und kaute geräuschvoll und zufrieden. »Meine Goldie ist so süß«, erklärte Hester. »Und du wiegst kaum mehr als ein Sack Federn. Wenn du keine Angst vor ihr hast …«
    »Ich habe vor keinem Tier Angst«, antwortete Lark selbstbewusst. »Am wenigsten vor einem geflügelten Pferd.«
    Hester lächelte. »Das habe ich auch nicht angenommen. Also machen wir einen kleinen Spaziergang mit unseren Pferden. Dein Seraph soll doch seine Gewichte herumtragen, oder?« Lark nickte. »Goldie und ich leisten euch Gesellschaft.«
    Ganz so einfach, wie es bei Hester geklungen hatte, war es allerdings nicht. Herbert sagte zwar nichts, als sie mit Tup, der einen Flugsattel sowie vier Sandsäcke trug, und mit Goldener Morgen, der gesattelt und gezäumt war, die Ställe verließen. Beide Pferde trugen außerdem ihre Flügelhalter. Aber Meisterin Stark entdeckte sie; sie kam aus der Sattelkammer und hob skeptisch eine Braue.
    Hester hatte viel von ihrer Mutter gelernt. Sie lächelte der Pferdemeisterin freundlich zu und begrüßte sie so herablassend, wie sie es gewiss von

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