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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Kindesbeinen an geübt hatte – jedenfalls war Lark davon überzeugt. »Guten Tag.« Damit marschierte sie einfach an der Lehrerin vorbei.
    »Wo wollen Sie hin?«, erkundigte sich die Pferdemeisterin.
    »Wieso?« Hester hatte den Kopf hoch erhoben und eine Braue nach oben gezogen, so wie es nur eine geborene Aristokratin konnte. »Zum Training, natürlich! Wie es angeordnet wurde.«
    »Schwarzer Seraph ist noch nicht kastriert, Hester. Sie wissen, dass Sie ihn und Goldener Morgen nicht …«

    Hester verzog fast unmerklich die Lippen. »Haben Sie vielen Dank, Meisterin Stark«, sagte sie klar, kühl und deutlich. »Diese Lektion habe ich ausführlich in den Stallungen daheim gelernt. Ich reite schließlich seit meinem vierten Lebensjahr.«
    Die Pferdemeisterin biss die Zähne zusammen. Hester zog an den Zügeln ihres Tieres und ging weiter. Lark eilte mit Tup hinterher.
    Beere kam um die Ecke getrottet und beobachtete freundlich schwanzwedelnd, wie Hester und Lark die Pferde durch das Gatter auf die Jährlingsweide führten.
    »Hester«, fragte Lark, als sie die Weide hinunter zum Wäldchen gingen. »Wieso hat das so gut funktioniert?«
    »Es ist eigentlich traurig«, erläuterte Hester. »Jedenfalls wäre es das, wenn Stark nicht so eine dumme Kuh wäre. Ihr Vater hat Fürst Friedrich einmal um eine Schiffsladung Seide und Leinen betrogen, woraufhin seine Ländereien konfisziert wurden. Die Familie hat alles verloren, und Mamá sagte, dass der alte Stark nur deshalb nicht im Gefängnis gelandet sei, weil seine Tochter im Dienste des Fürsten stehe.«
    »Deine Mutter weiß wirklich alles, nicht?«
    Hester nickte. »Sie ist der kluge Kopf in unserer Familie.«
    »Und wie ist dein Vater?«
    Hester lächelte. »Papá ist süß … ein sehr netter, freundlicher Mann, wirklich. Und er ist klug genug, Mamá die Organisation der Dinge zu überlassen.«
    »Meinen Vater habe ich kaum und meine Mutter gar nicht gekannt«, vertraute Lark ihr an.
    »Das ist hart. Da habe ich mehr Glück gehabt.«
    Sie hatten das Wäldchen erreicht. Als sie sich durch die Bäume wanden, stampfte Tup ungeduldig auf und begann
zu wimmern. Hester kümmerte sich um Goldener Morgen, richtete die Steigbügel und kontrollierte den Sattelgurt. Der große Palomino ließ sich von Tups Unruhe anstecken, schüttelte den Kopf, dass das Zaumzeug klirrte, und bog den Hals nach hinten, um zu sehen, was Hester da tat.
    »Hier«, sagte diese. »Ich glaube, sie sind kurz genug. Bist du bereit, es zu versuchen?«
    Lark sah zu dem Sattel hoch. Plötzlich wirkte der Palomino wie ein Felsen, der Widerrist ragte weit über Larks Kopf auf, und die Beine und Hufe kamen ihr riesig vor.
    »Warte, ich hebe dich hoch«, bot Hester an. »Gib mir Seraphs Leine.«
    Kurz darauf fand sich Lark mit Hilfe von Hesters kräftigem Arm in dem Flugsattel sitzend wieder. Die Knie hatte sie unter die Spitzen der gefalteten Flügel geklemmt, ihre Stiefel ruhten in den schmalen Steigbügeln. Der Boden schien sehr, sehr weit unter ihr zu sein.
    »Bei Zitos Ohren. Sie ist ja riesig«, flüsterte sie.
    Hester grinste zu ihr hoch. »Hast du Angst?«
    »Nein«, schwindelte Lark. »Kein bisschen.«
    Hester kicherte und gab ihr die Zügel. »Es ist, wie einen Schaukelstuhl zu reiten. Versuch es mal.«
    Gehorsam zog Lark die Zügel an. Sie drückte die Unterschenkel vorsichtig gegen Goldies Rippen, und das Fohlen drehte seine Ohren neugierig in ihre Richtung.
    »Mutiger«, sagte Hester. »Sie ist an meine kräftigen langen Beine gewohnt.« Sie legte eine Hand auf Goldies schlanken Hals und murmelte ihr etwas ins Ohr. Sie nickte mit dem Kopf, und als Lark noch einmal drückte, verfiel sie in einen zügigen Schritt.
    Lark dachte, dass sie bei ihrem Ringen mit Schweinchen doch das ein oder andere gelernt haben musste, oder aber
Goldener Morgen war einfach unendlich viel leichter zu reiten. Goldie bewegte sich trotz ihrer Masse schnell und geschmeidig, und ihr Kopf nickte freundlich, als sie zwischen dem Wäldchen und der Hecke am Ende der Koppel hindurchritten. Der Sattel fühlte sich zwar immer noch hart und rutschig an, doch als Goldie in einen schwungvollen Trab fiel, spürte Lark zum allerersten Mal den Rhythmus der Gangart. Sie fand Halt in den Steigbügeln und hob und senkte sich im Einklang mit Goldies Schritten.
    Als sie das Ende des schmalen Reitwegs erreichten, spürte Lark, wie sich das Tier auf die Wende vorbereitete. Sie rutschte im Sattel, doch der Sattelknauf verhinderte, dass sie zu

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