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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Tür hinter den beiden, schob den Riegel vor und ging voraus in ihr Büro. »Ich hatte die Hausdame gebeten, ein paar belegte Brote zu bringen. Der Tee dürfte allerdings schon kalt sein.«
    »Danke. Wir wissen beides zu schätzen«, erwiderte Philippa.
    Hester bedankte sich ebenfalls und setzte dann hinzu: »Ich könnte einen ganzen Ochsen verdrücken!«
    Ihre Bemerkung entlockte Philippa und Margret ein Lächeln. Es tut gut zu lächeln, dachte Philippa, auch wenn es nur ein schwaches Lächeln ist. Ihr graute schon vor der Aufregung des bevorstehenden Morgens.
    Nachdem sie sich gesetzt hatten und Hester ein belegtes Brot ohne viele Umstände fast ganz in den Mund gestopft hatte, forderte Margret die beiden auf, ihre Geschichte zu erzählen. Philippa berichtete von Anfang an, ließ nichts aus und endete damit, wie Irina Stark von Fleckham losgeflogen war.
    »Kann Schwarzer Seraph denn schon sicher landen?«, erkundigte sich Margret ruhig.
    »Mit Kallas Hilfe«, nuschelte Philippa mit vollem Mund. Margret hob erstaunt die Braue. Diese Art von Frömmigkeit kannte sie an Philippa gar nicht. »War denn wenigstens sein Start gut?«
    »Er war perfekt«, erklärte Hester. Sie leerte eine Tasse des kalten Tees mit wenigen tiefen Schlucken. »Aber Larkyn wiegt ja auch so gut wie nichts, Leiterin. Ich bezweifle, dass er überhaupt gemerkt hat, dass sie auf ihm gesessen hat!«
    »Wenn es nur so einfach wäre«, seufzte Philippa. Nachdem
sie gegessen hatte, hatte sie das Gefühl, sich nicht mehr erheben zu können, nicht einmal, um ins Bett zu gehen. »Das Gleichgewicht spielt eine große Rolle und natürlich die Beschaffenheit der Landefläche … wer weiß schon, wo sie landen?«
    Bei ihren Worten stellte Hester abrupt ihre Teetasse ab. Tränen stiegen ihr in die Augen. Philippa war klar, dass auch das Mädchen vollkommen erschöpft sein musste. »Die arme Lark!«, flüsterte Hester. »Sie hatte von Anfang an so gut wie keine Chance.«
    »Aber, aber Hester«, tröstete Margret sie. »Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Unsere Larkyn ist stark und stur, und Schwarzer Seraph ist ein kluger junger Hengst. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie gesund und munter zurückkehren.«
    »Ruhen Sie sich aus, Hester«, sagte Philippa. »Gehen Sie schlafen. Die Leiterin und ich werden besprechen, was als Nächstes zu tun ist.«
    Hester presste ihre Handflächen auf die Augen, und als sie die Hände sinken ließ, waren ihre Augen wieder klar. »Ich könnte ja doch nicht schlafen, Meisterin Winter«, erklärte sie ehrlich. »Ich würde mich vor Sorge nur herumwälzen.«
    Philippa wollte sie zurechtzuweisen, verkniff sich aber einen Tadel. Hester hatte sich heute Nacht zumindest das Recht erworben, diese Entscheidung selbst zu treffen. Es dauerte ohnehin nur noch zwei Stunden, bis die Sonne aufging. Philippa rieb sich die Augen und erhob sich müde.
    »Soni und Goldie müssen sich erholen«, antwortete sie. »Es wäre viel zu gefährlich, so bald wieder auf ihnen zu fliegen. Aber wir müssen nach den beiden suchen, ohne den Rest der Schülerinnen zu beunruhigen.«

    »Oh! Ich bin ja so dumm!«, platzte Hester heraus. »Natürlich sind die beiden nach Hause geflogen! Das hätte ich doch wissen müssen.«
    »Aber hier ist doch ihr Zuhause«, sagte Margret überrascht.
    »Nicht für Larkyn«, gab Hester zurück. »Sie ist ein Mädchen aus dem Hochland, durch und durch.«
    »Also meinen Sie, sie wären zum Unteren Hof geflogen«, sinnierte Philippa laut.
    »Und Meisterin Stark ist ihnen dorthin gefolgt.« Auf Hesters Gesicht erschienen Sorgenfalten, viel zu tiefe Falten für ihr zartes Alter. »Ich denke, wir sollten Mamá um die Kutsche bitten. Wenn wir nicht fliegen, ist das die schnellste Möglichkeit.«
    Margret nickte. »Danke, Hester. Ich werde ihr gleich morgen früh eine Nachricht schicken.«
    »Bitte, Leiterin, wir sollten sie noch heute Nacht verständigen. Wenn ich ein Pferd bekomme, reite ich selbst dorthin. Wir können noch vor dem Morgengrauen auf dem Weg sein und könnten uns in der Kutsche ausruhen.«
    »Sie haben Recht«, antwortete Philippa. »Aber wir reiten gemeinsam zum Anwesen Ihrer Eltern.«
     
    Lark döste, wachte ab und zu auf und sah den untergehenden Mond im Westen oder die glitzernden Sterne über sich. Tup war stets bei ihr; sie spürte sein samtenes Maul an ihrem Ohr oder auf ihrer Wange, und sein Wimmern klang eher tröstend als klagend. Er würde nicht von ihrer Seite weichen, komme, was da wolle, das wusste

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