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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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blieben zwei von ihnen zurück, doch Beere blieb an Philippas Seite. Philippa legte im Gehen eine Hand auf den zierlichen Kopf des Oc-Hundes. Ihre Anspannung ließ augenblicklich nach, die Müdigkeit wich, und sie fühlte sich ein wenig ruhiger. Wintersonne begrüßte sie von ihrem großen Eckstall aus mit einem freudigen Wiehern.
    »Ich komme gleich zu dir, Soni. Nur einen kleinen Augenblick«, sagte sie.
    Rosella blieb neben einer leeren Box stehen. Auf dem Boden lag sauberes Stroh, und es warteten auch schon ein Wassereimer sowie eine Futterkiste auf den neuen Bewohner.

    »Gut«, befand Philippa. »Goldener Morgen steht in der Nähe. Sie ist doch ein ruhiges Tier, richtig?«
    »Ja, das ist sie.« Rosella deutete mit dem Kopf auf das hellbeige Stutfohlen. »Und auf der anderen Seite steht der Wallach von Petra Süß. Das sollte eine gute Gesellschaft für den Kleinen sein, wo er doch noch so jung ist und überhaupt.« Ihr Blick unter den wilden Ponyfransen verkörperte die reine Unschuld.
    Philippa wusste, dass Rosella vor Neugierde fast platzte, und sie war gewiss nicht die Einzige. Die anderen Stallmädchen, Herbert und alle Lehrerinnen und Schülerinnen würden sich über das Fohlen und Larkyn Hammloh den Kopf zerbrechen. Grimmig lenkte Philippa ein. »Also gut, ich verrate dir das wenige, das ich weiß, Rosella. Niemand ist sonderlich glücklich darüber.«
    Rosella stützte sich mit dem Ellbogen an der Wand des leeren Stalls ab und zeigte in einem breiten Grinsen ihre Zahnlücken. »Nicht einmal das Mädchen?«
    Philippa lachte traurig in sich hinein. »Doch, natürlich. Da hast du Recht. Sie ist geradezu begeistert. Ich wünschte nur, sie wäre nicht so …« Sie verstummte und wusste nicht, wie sie Rosella diese Larkyn Hammloh beschreiben sollte.
    Mit offenem Mund wartete Rosella darauf zu erfahren, was mit dem neuen Mädchen nicht stimmte.
    Philippa schüttelte den Kopf. »Ich sollte nicht so über sie reden«, verbesserte sie sich. »Sie ist ein tapferes kleines Ding. Das kann ich bestätigen. Ein Mädchen vom Land, das harte Arbeit gewohnt und sehr selbständig ist.«
    »Und was ist dann nicht in Ordnung mit ihr?«
    Philippa seufzte. »Du weißt doch, Rosella, dass der Zuchtmeister unsere Mädchen selbst auswählt.«

    Ein Schatten flog über Rosellas rundes Gesicht, aber sie nickte nur.
    »Eine flügellose Stute ist zu der Farm gekommen, auf der das Mädchen aufgewachsen ist. Sie und ihre Brüder haben die Stute bei sich aufgenommen, obwohl sie nie zuvor ein Pferd auf dem Hof hatten, ja, es gab nicht einmal eines in ihrem Bezirk. Sie wussten nicht, dass sie trächtig war, und als sie es entdeckten, sahen sie darin nur einen Glücksfall. Und dann hat diese kleine Stute zu ihrer großen Über raschung ein geflügeltes Fohlen zur Welt gebracht.«
    Rosella runzelte die Stirn. »Das ist seit Ewigkeiten nicht vorgekommen.«
    »Laut Margret ist so etwas seit zwei Jahrhunderten nicht mehr geschehen.«
    »Wussten diese Bauern denn nicht, dass sie das Fürstenhaus davon unterrichten müssen?«
    »Sie haben es ihrem Vogt gemeldet, und der hat einen Brief an die Akademie geschickt.«
    Rosella lachte beinahe ungläubig auf. »Einen Brief? So ein Blödsinn!«
    Philippa schürzte die Lippen. »Genau meine Ansicht, Rosella. Absolut.«
    »Also haben das Mädchen und das Fohlen … bis Sie dort eintrafen …?«
    Philippa musterte Rosella anerkennend. Ihr hatte es nie an Klugheit gemangelt. Sie hätte sich gewünscht, dass einige ihrer Schülerinnen auch nur halb so schnell begriffen. »Du hast es erraten«, erklärte sie ruhig. »Sie waren bereits eine Bindung eingegangen. Das Mädchen schlief bei dem Fohlen im Stall. Es hatte seit einer Woche nicht mehr gebadet. Das Mädchen, meine ich.«
    »Und was sagt Ihre Durchlaucht dazu?«

    Philippa wich Rosellas klugem Blick aus und erklärte vorsichtig: »Fürst Friedrich … fühlt sich im Augenblick nicht besonders gut.«
    »Und Meister Krisp?«
    »Er wird einen Blick auf das Fohlen werfen und sehen, ob er Rückschlüsse auf die Blutlinie ziehen kann.«
    »Falls es eine gibt.«
    Philippa sah Rosella wieder an und nickte bedächtig. »Weder Margret noch Eduard scheinen an eine zufällige Geburt eines geflügelten Fohlens zu glauben.«
    »Aber im Hochland …« Rosella grinste wieder und flüsterte: »Es könnte ja von den Alten abstammen.«
    Philippa schnaubte. »Ich hoffe, du verbreitest einen solchen Unsinn nicht unter den anderen Stallmädchen.«
    Rosella schüttelte den

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