Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
Vom Netzwerk:
hoffte, dass sie damenhaft wirkte, und sagte brav: »Danke, Pferdemeisterin.«
    »Aber gern.« Meisterin Wolke verzog pikiert die vollen Lippen und wandte sich mit wehendem Rock zur Tür. Ihr Hinterteil erinnerte Lark mehr an das der schwerfälligen Postpferde als an das von Silberwolke.
    Sie ist einfach zu fett zum Fliegen, dachte Lark. Sie lebt nur in Erinnerungen. Doch sie behielt ihren rebellischen Gedanken für sich und flehte nur: »Darf ich Silber noch einmal sehen, bevor ich gehe?«
    Amber Wolke sah sie müde über ihre Schulter hinweg an. »Ach, Larkyn. Es ist so heiß.«
    »Sie müssen nicht mit nach draußen kommen. Ich laufe nur eben zu den Ställen und gehe dann zu meinem Bruder.«
    »Also gut.« Meisterin Wolke fächelte sich mit der Hand Luft zu und nickte zur Tür. »Passen Sie auf, dass Meister Hammloh nicht in die Nähe der Ställe kommt. Ich möchte auf keinen Fall, dass Silber sich aufregt.«
    »Das weiß er.« Lark beeilte sich, zur Tür zu kommen.
    Nikh sah auf, als sie heraustrat, und lächelte: »Klettere hoch, Lark! Hauen wir ab.«
    »Nur einen Augenblick, Nikh, bitte.« Lark grinste ihn an und deutete auf die Ställe. »Ich verabschiede mich nur eben von Silber.«
    Hinter ihr stand Amber Wolke im Schatten ihres kleinen
Säulengangs. Nikh lüftete den Hut, verbeugte sich vor Meisterin Wolke und zeigte ihr sein strahlendes Lächeln. Es schien, als wäre sogar sie von Nikh bezaubert. Sie schenkte ihm ein echtes Lächeln, nicht dieses kleine, gezwungene, das sie für Lark reserviert hatte, und winkte ihm zu. Lark verschwand rasch um die Ecke.
    Kaum hatte sie die Stallungen erreicht, vergaß sie Meisterin Wolke und sogar ihren Bruder. Als er sie sah, stellte Silberwolke die Ohren auf und raschelte mit den seidenen Flügeln. Er streckte ihr den Kopf entgegen, ein Zeichen, dass er gestreichelt werden wollte.
    Das Fell des Wallachs war schwach gefleckt, glatt und glänzend. Lark fuhr mit der Hand über seine weiche Wange und weiter den Hals hinunter. »Armes Ding«, flüsterte sie ihm zu. »Wann bist du das letzte Mal geflogen? Wenn das so weitergeht, wirst du irgendwann genauso fett wie deine Herrin.«
    Er senkte den Kopf, damit sie ihn zwischen den Ohren kratzen und mit den Fingern durch die feinen Strähnen seiner Mähne fahren konnte. »Du bist ein ganz Lieber, nicht? Hast ganz schlanke Gelenke und einen reizenden Charakter«, sagte sie zärtlich. Silber stieß sie mit seiner Schnauze an und schnaubte leise. »Ja, ja, du bist ein guter Junge. Obwohl du nichts gegen meinen Tup bist! Ich wünschte, ich hätte ihn mitbringen können, damit du ihn einmal siehst, aber Meisterin Wolke hat es verboten.«
    Sie tätschelte das Pferd ein letztes Mal und trat zurück. Hinter dem geräumigen Stall wartete in einem Regal ein Flugsattel mit dem hohen Vorderzwiesel und den Knie rollen auf seinen Einsatz. Lark warf einen Blick über ihre Schulter, um sicherzustellen, dass ihr weder Nikh noch Meisterin Wolke gefolgt waren, konnte jedoch niemand
entdecken. Sie sauste um Silbers Stall herum und betrat die Sattelkammer.
    Es duftete himmlisch nach Leder, Sattelseife und Politur. Eine ganze Wand hing voller Gurte, Seile und Schnallen, deren Namen sie nicht kannte. Sie legte ihre Hand auf die kühle Oberfläche des Sattels und bewunderte die fein gearbeiteten Satteltaschen, die dehnbaren Lederriemen der Steigbügel und die Steigbügelkappen aus Eisen. Sie fuhr mit den Fingern über die Öffnung für die Flügel. Sie hatte noch niemals in einem Sattel gesessen, kein einziges Mal.
    Silber beobachtete sie aufmerksam. Sie trat zu ihm und umarmte seinen Hals. Gegen seine weiche Haut flüsterte sie: »Auf Wiedersehen, süßer Freund. Viel Glück wünsch ich dir, und wünsch Tup und mir dasselbe! Ich hoffe, wir sehen uns wieder.« Sie streichelte ihn ein letztes Mal.
    Nikh wartete an eine Säule gelehnt und führte ein Gespräch mit Meisterin Wolke. »Also«, sagte er zu Lark. »Bist du endlich so weit? Hast du dich verabschiedet?«
    »Ja. Ich bin fertig.« Sie wandte sich an Meisterin Wolke. »Noch einmal vielen Dank für Ihre Zeit, Pferdemeisterin.«
    Amber Wolke nickte wohlwollend. Lark und Nikh kletterten auf den Ochsenkarren. Lark holte ihren Hut unter dem Sitz hervor und setzte ihn auf. Als die Räder sich zu drehen begannen, rief Meisterin Wolke Lark hinterher: »Tragen Sie diesen grauenvollen Hut nicht auf der Akademie! Sie würden sich das nie verzeihen!«
    Lark seufzte, nahm den Hut ab und drehte ihn in den

Weitere Kostenlose Bücher