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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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vollgestopft mit kleinen Figürchen, und auf jeder freien Fläche fand sich Spitze. Das Teeservice war fein und mit goldenen Blumenmustern versehen. Die Uhr war derart übermäßig verziert, dass Lark kaum das Ziffernblatt erkennen konnte, doch schließlich erkannte sie, dass es bald vier Uhr sein würde. In Kürze würde Nikh zurückkommen, und sie hatte nichts anderes getan, als sich Amber Wolkes Gezeter anzuhören, wie wenig doch in Park Dikkers zu tun war.
    Mit einem vernehmlichen Klirren stellte Lark ihre Tasse ab und hoffte, dass es bald weitergehen würde.
    Meisterin Wolke sah zu ihr hoch. »Zappeln Sie nicht so herum, Larkyn. Sie müssen lernen, sich wie eine Adlige zu
benehmen, auch wenn Sie keine sind. Und vergessen Sie nicht, dass Pferdemeisterinnen niemals einen Knicks machen, nicht einmal vor dem Fürsten. Wir neigen unseren Kopf. So.« Sie führte die Bewegung mit steifem Nacken und geschürzten Lippen vor. »So. Und jetzt setzen Sie sich aufrecht hin, versuchen Sie, nicht den Tee zu verschütten, und arbeiten Sie an Ihrem Dialekt. Sie wollen doch wohl nicht, dass sich alle in der Akademie hinter vorgehaltener Hand über Sie lustig machen!«
    Lark saß bereits gerade und hatte nicht einen Tropfen von Meisterin Wolkes Tee verschüttet, obwohl die Flüssigkeit so dünn und hell war, dass es sowieso nicht aufgefallen wäre. Der Tee hätte eine Behandlung mit einem Fetisch nötig gehabt, doch Lark überlegte, dass Pferdemeisterinnen vielleicht nichts auf Aberglauben gaben. Schließlich beherrschten sie die ganz große Magie.
    »Machen Sie sich Sorgen um meinen Dialekt?«, fragte Lark und konnte ihre Ungeduld kaum noch beherrschen. »Lachen die Mädchen nicht viel eher über mich, wenn ich vom Pferd falle?«
    Meisterin Wolke sah sie finster an, wobei ihr rundes Gesicht fast wie ein Mond mit großen Kratern aussah. »Da haben wir gleich noch ein Problem! Die Akademie kann ja wohl kaum davon ausgehen, dass ich dir ganz allein das Reiten beibringe!«, stieß sie hervor. »Das ist wirklich eine Zumutung! Ein Ärgernis! Und wie langweilig für den armen Silber, immer nur auf dem Feld herumzuwandern, ohne seine Flügel einsetzen zu können!«, ereiferte sie sich. Als sie den Rest des Gebäcks verschlang, fielen Krümel an ihrem Kinn hinunter und auf ihr Wams. Wenn sie sich vorbeugte, bildete das Wams dicke Rollen um ihre Körpermitte. »Hören Sie zu, Mädchen. Ich halte diese Idee
von Anfang bis Ende für ausgesprochen schlecht. Natürlich wünsche ich Ihnen alles Gute, etwas anderes würde meine Erziehung gar nicht gestatten. Doch noch nie hat ein Bauernmädchen aus dem Hochland die Akademie besucht, und ich bin auch der Ansicht, dass das so bleiben sollte! Ich tue wirklich mein Bestes für Sie, aber ich muss sagen …« Sie lehnte sich wieder auf ihrem Stuhl zurück und wischte die Krümel weg, die von ihrem üppigen Busen auf ihren Schoß gefallen waren. »Ich muss sagen, ich finde Sie ein bisschen langsam. Ich sage das nicht, um Sie zu kränken …«
    Lark entdeckte, dass der Ochsenkarren um die Ecke bog und auf die Tür von Meisterin Wolke zuschaukelte. Sie sprang auf. »Langsam? Woher wollen Sie wissen, dass ich langsam bin? Sie wissen gar nichts von mir! Meisterin Winter wollte, dass ich etwas über Pferde und Zaumzeug und … und solche Dinge lerne, die ich wissen muss.«
    »Meine Liebe!«, stieß Meisterin Wolke hervor. Ihre Au gen waren rund, und ihre vollen Lippen standen offen. Mit einem leisen Grunzen erhob sie sich von ihrem Stuhl. »In diesem Ton dürfen Sie niemals mit Respektspersonen sprechen!«
    Lark konnte nur erahnen, wieso keine Reitstunden in den nachmittäglichen Unterricht einbezogen worden waren. Sie musterte den rundlichen Körper der älteren Frau in ihrem üppigen Hosenrock, doch sie schluckte die scharfe Antwort, die ihr auf der Zunge lag, hastig hinunter. Stattdessen murmelte sie eine Entschuldigung. So lästig die Pferdemeisterin auch war, sie hatte Recht. Die Akademie verfuhr gewiss schonungslos mit frechen Schülerinnen. Au ßerdem wäre es nicht gut, mit Meisterin Wolke im Bösen auseinanderzugehen.

    Nikhs kleine Klingel, mit der er auch bei den Kunden seine Ankunft ankündigte, tönte klar durch die Hitze des Nachmittags. Amber Wolke faltete die Hände. »Nun, mein Kind. Ich denke, wir sind am Ende unserer Sitzungen angelangt. Ich werde Ihre Entwicklung an der Akademie aufmerksam verfolgen.«
    Auf keinen Fall, dachte Lark, doch sie senkte den Blick auf eine Art, von der sie

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