Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
mit monotoner Stimme weiter: »Mr McDaniels, bitte bestätigen Sie, dass Sie in vollem Umfang informiert wurden und sich bereit erklärt haben, sich den folgenden Tests zu unterziehen. Sie sind sich darüber im Klaren, dass die Tests von höchst experimenteller Natur sind und mit großer Wahrscheinlichkeit zu schwerwiegenden Entstellungen führen werden...«
»He! Einen Moment mal!« schrie Max und sprang von der Arbeitsfläche herunter.
Nigel kicherte. »Entschuldige, nur ein kleiner Scherz. Konnte ich mir nicht verkneifen.« Er machte Max mit Handzeichen deutlich, er solle sich wieder auf den Tisch setzen. »Also schön. Der erste Test, dem du dich unterziehen wirst, gilt deiner körperlichen Eignung. Max, du warst doch schon mal beim Arzt, nicht wahr? Dann erinnerst du dich sicher daran, wie der Arzt mit einem Gummihammer auf dein Knie geklopft hat. Dies ist etwas ganz Ähnliches. Nur dass ich statt eines Gummihammers dieses kleine Gerät in der Hand halten werde. Es wird nicht wehtun, das verspreche ich.«
Max beobachtete, wie Nigel eine Anzahl winziger Skalen auf dem Griff des unbespannten Tennisschlägers einstellte. Ein kleiner Bildschirm erwachte flackernd zum Leben und innerhalb des leeren, ovalen Schlägerkopfes erschien ein Ring aus weißem Licht. Das Gerät begann zu sirren. Max wich zurück.
»Nigel, wissen Sie mit Bestimmtheit, dass dieses Ding ungefährlich ist? Es klingt gefährlich!«
»Absolut ungefährlich, absolut ungefährlich«, murmelte Nigel, während er das Gerät sorgfältig über Max’ herabbaumelnden Fuß und von dort aus weiter bis zu seinem Knie hinaufgleiten ließ. »Gleich wirst du dich ein wenig erschrecken – nichts Schmerzhaftes, aber du wirst den Wunsch verspüren, das Bein vorschnellen zu lassen. Ich möchte, dass du dieser Versuchung widerstehst und dein Knie dort hältst, wo es jetzt ist. Bitte das Gerät nicht berühren! Fertig... und los geht’s.«
Das Sirren des Apparats schwoll zu einem lauten Quietschen an und Max verspürte einen jähen Ruck in seinem Knie. Er schloss die Augen und konzentrierte seine ganze Willenskraft darauf, den mächtigen Impuls, das Bein vorschnellen lassen, zu unterdrücken. Schweißperlen bildeten sich auf seinem Gesicht und rannen ihm den Rücken hinunter. Als er aufblickte, bewegte sich sein Knie in einem Nebel winziger Kreise, die sich dem Instrument näherten, ohne es zu berühren. Zu guter Letzt verebbte das Quietschen zu einem andauernden Summen, bevor es ganz still blieb. Nigel betrachtete den Bildschirm des Geräts und griff nach seinem Aufnahmegerät.
»Milchsäureproduktion: 82. Milchsäureabbau: 84. Muskeltonus: 95. Muskeldichte gegenwärtig: 64. Angestrebte Muskeldichte: 87. Synaptische Umleitung: 84. Stress-Erschöpfung: 52.« Als er die letzte Zahl ablas, runzelte Nigel die Stirn. »Hmm. Stress-Erschöpfung überraschend niedrig. Das Ergebnis ist wahrscheinlich eine Folge der Erschöpfung der Testperson nach vorangegangener Feindberührung. Der Anwerber empfiehlt die Wiederholung des Tests zu einem späteren Datum, falls notwendig.«
Dann hellte seine Miene sich auf und er sah Max an, der sich den Schweiß von der Stirn wischte. Nigel schaltete das Aufnahmegerät aus.
»Eine gute Leistung, mein Junge! Durchweg akzeptable Ergebnisse, und du hast es geschafft, nicht nach dem Gerät zu schlagen. Du bist ein talentierter, kleiner Teufel. Ich werbe erst seit sieben Jahren an, aber ich habe noch nie jemanden getestet, der eine Zuckgeschwindigkeit von 95 erzielt hätte. Tatsächlich habe ich von einem solchen Ergebnis noch nie gehört.«
»Was bedeuten diese Zahlen?«, fragte Max.
»Oh, im Grunde sind sie Unsinn«, antwortete Nigel ein wenig geistesabwesend, während er das Gerät ausschaltete. »Sie sollen uns einen Überblick über deine körperliche Eignung geben und, was noch wichtiger ist, über deine Fähigkeit, unter Stress Herr deiner selbst zu bleiben und dessen, was du tust. Wenn es dich wirklich interessiert, wird dir später sicher jemand all diese Zahlen erklären.«
Max betrachtete das eigenartige silbrige Instrument.
»Ist dieses Ding magisch? «
»Magisch? Himmel, nein! Tatsächlich gebe ich dir den Rat, die Leute vom Apparatebau so etwas nie und nimmer hören zu lassen! Sie sind sehr stolz darauf – zu stolz, wenn du mich fragst -, alle möglichen nützlichen nicht magischen Dinge herzustellen. Ich bin nur froh, dass dieses neue Modell funktioniert. Das letzte war...« Er hüstelte und blickte zu Max, der
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