Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Ergebnisse vermeldete.
»Also, was kommt als Nächstes?«
»Oh, der letzte Test ist gar nicht so schlimm – die schwersten hast du schon hinter dir! Es handelt sich nur um ein kleines Rätsel. Ich habe es in der Ausrüstung in meiner Tasche...«
Bevor Nigel seinen Satz zu Ende bringen konnte, erklang ein ohrenbetäubender Donner, und ringsum wurde es schwarz. Max versuchte, mit zusammengekniffenen Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Dann sah er Nigel der Länge nach auf dem Boden liegen. Die Hintertür war in Stücke gesprengt. Zu Max’ Entsetzen stand Mrs Millen in der Küche und musterte sie. Ihr Haar war verfilzt und ihr Make-up war auf ihrem fleischigen Gesicht zu dunklen Flecken verschmiert. Sie kam mit gebeugtem Rücken und wütender Miene auf sie zugetorkelt. Ihr Stock klapperte in einem schnellen Rhythmus über den Boden.
»Hi-hi-hi! Du dachtest wohl, ich wäre einfach verschwunden? Du dachtest, die kleinen Zaubereien deines Freundes könnten mich fernhalten?«
Max wollte schreien, aber kein Laut kam über seine Lippen. Der zu seinen Füßen liegende Nigel stöhnte und bemühte sich aufzustehen, aber seine Arme gaben unter ihm nach und er brach wieder zusammen.
»Lauf lieber weg, Max!«, warnte Mrs Millen ihn. »Lauf weg, solange du noch kannst! Überlass diese magere Kreatur mir, und ich lasse dich gehen!«
Sie war gute drei Meter entfernt, als Max endlich losrannte. Er riss die Haustür auf und schaute einen Moment lang in den Sommerregen hinaus. Dann fuhr er herum und sah Mrs Millen, wie sie sich kichernd über Nigel beugte. Nigels Fuß schlug dumpf auf die Dielenbretter. Blinder Zorn überkam Max.
»Gehen Sie weg! Lassen sie ihn in Ruhe!«
Er flitzte zurück ins Wohnzimmer. Dort saß Nigel gemütlich und gefasst vor dem wiederentfachten Feuer. Max, durch dessen Adern jetzt das Adrenalin rauschte, schlich den Flur entlang. Keine Spur von Mrs Millen. Die Küchentür hing unbeschädigt und fest in ihren Angeln.
Nigel sprach lächelnd in sein Aufnahmegerät. »Test Nr. 3 abgeschlossen. Nach anfänglichem Zögern und einem kurzfristigen Rückzug reagiert Mr McDaniels mit einem Frontalangriff auf das Trugbild und legt dabei außerordentliche Entschlossenheit, ja sogar – oje, wie soll ich das ausdrücken – Wildheit an den Tag! Eingedenk der Tatsache, dass das Trugbild aus einem Gedankengenerator erzeugt wurde, der jüngst dem Feind ausgesetzt war, ist dies besonders bemerkenswert. Der Anwerber darf mit großem Stolz und persönlicher Befriedigung berichten, dass Mr Max McDaniels die Standardtests bestanden hat.«
Max sah Nigel ungläubig an. »Das war alles nur ein … Test?«
»Ja, tut mir leid«, sagte Nigel mit einem Seufzer. »Das ist die einzige uns bekannte Möglichkeit, den Mut und die Loyalität eines Potentiellen zu prüfen. Bedauerlicherweise ist dies der Test, bei dem die meisten Potentiellen zu guter Letzt noch scheitern, aber wir haben uns dagegen entschieden, die Anforderungen zu senken. Du warst bereit, mir unter großer Gefahr für deine Person zu helfen, mein Junge, und ich bin in der Tat gerührt.«
Nigel lächelte und stand auf, um Max eine Hand auf die Schulter zu legen. Max warf nur einen kurzen Blick auf die Hand, dann ließ er sie von seiner Schulter gleiten und ging müde in die Küche. Nigel folgte ihm.
»Sei mir nicht allzu böse!«, bat er. »Meine Aufgabe ist auch nicht so einfach – all das Schreien, Weinen und die unvermeidbar nassen Hosen.«
»Ich bin nicht böse«, seufzte Max. »Versprechen Sie mir nur, dass Sie Mrs Millen nicht noch einmal heraufbeschwören werden. Ich glaube nicht, dass ich das dreimal an einem einzigen Tag ertragen könnte.«
»Abgemacht«, lachte Nigel. »Und jetzt lass uns sehen, ob wir noch mehr von diesen Dingern von Knusper & Söhne finden, oder wie immer du sie nennst.«
KAPITEL 3
Zeit der Entscheidung
M ax erwachte früher als gewöhnlich. Nigels Pfeifen und der Duft von Kaffee wehte nach oben. Draußen war es hell und Rasensprenger zischten. Er gähnte, rollte sich aus dem Bett, streifte ein T-Shirt über und schlurfte die Treppe hinunter.
Nigel saß am Esstisch. Er trug bereits Anzug und Krawatte, las in der Zeitung und nippte an einem Becher Kaffee. Auf dem Tisch standen eine Butterschale, mehrere Sorten Marmelade und ein Glas Saft. Über einem mit einer Serviette abgedeckten Brotkorb stieg Dampf auf.
»Na, kommt die Schlafmütze auch schon aus ihrer Koje gekrabbelt! Aber ich mache dir keinen Vorwurf – du hattest
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