Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Kaffeebohnen. Sie sprach mit wohlklingender Stimme und deutlichem Akzent.
»Sie müssen Mr McDaniels sein. Ich bin Ndidi Awolowo von der Rowan-Akademie. Es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
Scott McDaniels hielt ein wenig unbeholfen inne, bevor er ihr die Hand schüttelte.
»Ja, natürlich. Auch mich freut es sehr, Sie kennenzulernen. Bitte, kommen Sie herein.«
»Danke«, sagte Miss Awolowo und rauschte an ihm vorbei in die Diele, in der Max nervös wartete.
»Hallo, du... du musst Max sein! Ich bin Miss Awolowo.«
Max ergriff ihre Hand und seine Befürchtungen zerstreuten sich. Ebenso wie Nigel verströmte auch diese Frau eine beruhigende Kraft und Wärme. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, und er führte sie ins Wohnzimmer, wo Mr McDaniels ungeschickt mit Kaffee und einem Tablett mit Zuckerkeksen hantierte. Nachdem sie sich an einem Ende des Sofas niedergelassen hatte, ließ sie den Blick ihrer klugen Augen zwischen Max und seinem Vater hin und her wandern.
»Sie haben ein schönes Heim, Mr McDaniels, und einen außergewöhnlichen Sohn. Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich Sie so kurzfristig besuche. Aber wir haben erst kürzlich Max’ Ergebnisse erhalten. Hatten Sie schon Gelegenheit, sich mit dem Stipendium vertraut zu machen, das wir ihm gern anbieten würden?«
»Ja, und wir wissen Ihr Angebot sehr zu schätzen, Miss Aholalo.«
Max wand sich peinlich berührt, als sein Vater den Tonfall anschlug, den er benutzte, wenn er mit Hunden sprach.
»Wir waren ganz hin und weg vor Freude, als wir diesen Brief bekamen, aber ich denke, wir müssen passen. Max hat während der letzten beiden Jahre eine Menge durchgemacht. Und ich halte es für das Beste, wenn er zu Hause bleibt.«
Miss Awolowo nickte ernst und hielt kurz inne, bevor sie antwortete.
»Ja, verzeihen Sie mir bitte meine Direktheit, aber ich weiß von der Sache mit Mrs McDaniels. Es tut mir leid.«
»Ähm, ja. Ja, es war schwierig für uns, aber wir kommen zurecht.«
»Natürlich. Sie machen Ihre Sache ganz großartig, Mr McDaniels. Sie ziehen unter schwierigen Umständen einen prächtigen Jungen groß. Ich hoffe jedoch, Sie werden nicht zulassen, dass eine Tragödie in der Vergangenheit Ihrem Sohn eine wunderbare Chance für die Zukunft verbaut.«
»Ich will nur das Beste für Max«, verteidigte sein Vater sich.
»Das weiß ich«, antwortete sie besänftigend. »Und genau das ist es, was wir Ihnen anbieten. Unser Programm wird Ihrem Sohn von größerem Nutzen sein als ein gewöhnlicher Lehrplan. Verstehen Sie, Mr Daniels, ein Junge mit Max’ Begabung und Kreativität kann in einem Programm, das seine einzigartigen Fähigkeiten nicht anerkennt und weiterentwickelt, nicht gedeihen.«
»Und inwiefern kann Ihre Akademie es besser machen?«
»Indem wir Max zusammen mit anderen talentierten, kreativen Schülern aus aller Welt unterrichten. Indem wir ihm Lehrer zur Seite stellen, die seine Begabungen erkennen und imstande sind, sie optimal weiterzuentwickeln.«
»Waren Sie selbst auch in Rowan?«
»Ja, Mr McDaniels. Ein Anwerber hat mich damals in meinem Dorf in Afrika besucht.« Sie schlug die Hände zusammen und stieß ein mädchenhaftes Lachen aus. »Ah, das ist eine Ewigkeit her. Meine Eltern wollten ihre kleine Tochter zunächst nicht ziehen lassen. Sie hatten Angst wegen all der Dinge, die schiefgehen können! Aber nach einer Zeit des Nachdenkens kam mein Vater zu mir und sagte: ›Wenn ein Mann für nichts einsteht, wird er für etwas fallen. Ich möchte für dich einstehen.‹« Ihre Augen glänzten und sie lächelte bei dem Gedanken an die Vergangenheit.
Mr McDaniels starrte auf seine knochigen Finger. Als er wieder zu sprechen begann, klang er angespannt. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es klingt nach einer großen Chance, aber ich habe keine Ahnung, ob Max für etwas Derartiges schon bereit ist. Max, wie siehst du das?«
Bis zu diesem Moment war Max zufrieden damit gewesen, das Ganze nur als Zuschauer zu beobachten. Als die beiden Erwachsenen ihre Aufmerksamkeit nun auf ihn richteten, wurde er sehr nervös.
»Keine Ahnung. Ich möchte dich nicht allein lassen.«
»Mach dir um mich keine Sorgen, Max. Ich bin ein großer Junge.«
Nach einem kurzen, verlegenen Schweigen ergriff Miss Awolowo wieder das Wort.
»Mr McDaniels? Wären Sie damit einverstanden, wenn ich kurz allein mit Max sprechen würde?«
»Max? Wäre dir das recht?«
Max sah Miss Awolowo an, die geduldig
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