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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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abwartete.
    »Es ist ein schöner Sommerabend, Max. Wir könnten einmal um den Block gehen und ein wenig frische Luft schnappen?«
    Max blickte zu seinem Vater hinüber, der zustimmend nickte.
     
    Als sie die Treppe vor dem Haus hinuntergingen, nahm Miss Awolowo Max’ Arm. Der Abendhimmel war sehr klar. Seite an Seite schlenderten sie unter den Straßenlaternen, ohne etwas zu sagen. Schließlich drückte Miss Awolowo sanft seinen Arm und brach das Schweigen.
    »Nigel lässt dich herzlich grüßen. Du hast ihn ziemlich beeindruckt. Er spricht in den höchsten Tönen von dir. Wir wollten uns noch einmal aufrichtig für den bedauerlichen Besuch dieser Frau entschuldigen.«
    Max schauderte beim Gedanken an Mrs Millen und richtete den Blick auf die dunklen Hecken und Rasenflächen, die sie umgaben. Miss Awolowo zog ihn näher an sich und summte eine leise, hübsche Melodie.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Max. Der Feind ist sich über meine Anwesenheit hier im Klaren und weiß, dass mit mir nicht zu spaßen ist. Die alte Awolowo kann ziemlich wild werden!« Ihre Augen blitzten auf. Sie kicherte und versetzte ihm einen spielerischen Knuff. Max lächelte und versuchte, sich zu entspannen.
    »Miss Awolowo? Wer ist der Feind? Nigel wollte mir meine Fragen nicht beantworten.«
    »Ja, hm, das ist auch nicht seine Aufgabe, Fragen dieser Art zu beantworten. Begleitest du mich? Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Max nickte. Miss Awolowo richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und blickte ihn an. Ihre Augen leuchteten wie Silber. Max schien sie ebenso weise und schön zu sein wie sämtliche Königinnen in all seinen alten Märchenbüchern zusammen. Lächelnd griff sie nach seiner Hand.
    Max wurde mit einem Mal ganz schwummerig, so wie damals, als er den Wandteppich gesehen hatte. Nur dass es sich diesmal nicht so anfühlte, als hätte er Bienen verschluckt. Jetzt war sein Bauch voller Gasballons. Seine Füße kribbelten, als sei er in eine zu heiße Badewanne gestiegen. Als er zu Boden blickte, sah er, dass der Gehsteig immer kleiner wurde. Er zog scharf die Luft ein.
    Miss Awolowo hielt seine Hand fest umfasst, während sie sich langsam über Straßenlaternen und dunkle Baumgruppen erhoben. Seite an Seite schwebten sie in der Abendluft, ließen Häuser und Parks unter sich zurück und glitten über Baumwipfel und Schornsteine. Schließlich kreisten sie über dem See und stiegen in sanften Spiralen weiter nach oben. Sie hatten sich so hoch hinaufgeschwungen, dass Max das Gefühl hatte, sie könnten gleich den Mond berühren. Er lachte und streckte die Hand aus, doch der Mond schwebte weiter über ihnen, hell, fern und kalt.
    »Wir leben in einer wunderschönen Welt, nicht wahr?«
    Miss Awolowos Worte rissen Max aus seinem Tagtraum. Plötzlich wurde ihm mit einem Schreck klar, dass er sich hoch über dem See befand und der Wind wild um ihn herumpeitschte.
    »Komm, suchen wir uns ein bequemeres Plätzchen«, schlug Miss Awolowo ruhig vor.
    Max nickte begeistert.
    Mit einer weiten Kurve strebte sie dem Baha’i-Tempel entgegen, der sich wie ein gewaltiger Block aus geschnitztem Elfenbein vom nächtlichen Himmel abhob. Kurz darauf landeten sie auf der Kuppel des Tempels, viele Meter über den Wipfeln der Bäume. Seite an Seite saßen sie da. Miss Awolowo strich ihr Gewand glatt und faltete die Hände.
    »So! Das ist besser.« Einen Moment ließ sie die Finger über das kunstvolle Mauerwerk neben sich gleiten, dann erklärte sie: »Ich liebe dieses Gebäude. Aber egal, ist dir jetzt ein wenig wärmer, mein Junge?«
    »Ja, Madam.«
    »Dann schau zum Himmel hinauf. Was siehst du?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Max. »Sterne. Den Mond.«
    »Außerdem siehst du eine Menge Dunkelheit, nicht wahr? Max, dies ist unser Kampf. Es gibt eine Macht in dieser Welt, die den Mond, die Sterne und die Sonne nicht mag. Diese Macht interessiert sich nicht für die Lichter der Städte, frohes Gelächter oder kummervolles Weinen. Sie interessiert sich für nichts, das noch so winzige Wellen in der komplett schwarzen Stille hinterlässt, aus der sie kam. Wenn diese Macht könnte, würde sie diesen Mond verschlingen.«
    Max schauderte und beobachtete ein älteres Ehepaar, das tief unter ihnen durch den Park schlenderte. Miss Awolowo sprach weiter.
    »Diese Macht kann den Mond nicht vertilgen, daher versucht sie es stattdessen mit den Menschen. Seit Tausenden von Jahren kämpfen Menschen gegen diesen Feind in all seinen vielen Gestalten. Menschen wie du

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