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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Max und David sich um. Ihre Freunde lagen auf dem Boden, ein jeder in der Gewalt von zwei Agenten des Roten Dienstes. Vilyak stand mit rotem Gesicht über ihnen und blaffte Befehle, die im Raum widerhallten. Die erschütterten Gelehrten gingen zwischen den zerbrochenen Stühlen und den Scherben einer Vase umher und stellten Tische und Lampen wieder auf.
    David zog Max am Arm, und die beiden eilten die Treppe hinauf und liefen weiter, bis sie atemlos vor einem versteckten Lagerraum voller staubiger Bände und fadengehefteter Papiere stehen blieben.
    »Hier ist er«, keuchte David, während er die Kugel in dem Rucksack auf Max’ Rücken verstaute. »Hier ist der geheime Gang, den ich letztes Jahr benutzt habe.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, ich könne dir auf diesem Weg nicht folgen«, erwiderte Max.
    »Wir müssen es versuchen«, sagte David und rang nach Luft. Unter ihnen hallte Vilyaks Zorn von den Wänden wider und erfüllte den großen Raum. »Ich werde vorangehen, um den Gang zu öffnen. Statt direkt hindurchzugehen,
werde ich versuchen, darin zu bleiben, um den Gang offen zu halten. Komm mir sofort nach.«
    Max nickte. David schlüpfte unter der Decke hervor und ging zielstrebig auf einen Stapel von Büchern über Wahrsagerei zu. Die Bücher teilten sich und ließen ihn mit kaum mehr als einem Kräuseln passieren. Max folgte seinem Zimmergenossen mit angehaltenem Atem.
    Als sein Körper plötzlich unter gewaltigem Druck zusammengequetscht wurde, sog er scharf die Luft ein. Ein leises Klacken erklang in seinem Kiefer; etwas zog mit schreckenerregender Macht an seinem Körper, als schlürfe ein gewaltiger, gieriger Riese ihn durch einen Strohhalm. Der Druck in seinem Kopf wurde stärker. Seltsame Lichter schwammen vor seinen Augen, und er fürchtete, dass sein Kiefer brechen würde.
    So plötzlich wie ein platzender Luftballon war der Schmerz fort.
    Als Max die Augen öffnete, sah er, dass er und David auf dem Pfad zwischen dem Herrenhaus und dem Alten Tom standen. Davids Zähne klapperten. Es war noch dunkel, aber es war Weihnachtsmorgen, und der Campus wirkte feierlich im leise vom Himmel rieselnden Schnee, sauber und kalt. David und Max liefen über den Rasen, vorbei an blinkenden Lichtern und Mistelzweigen und auf die glitschige Treppe zu, die sie zum Meer hinunterführte.
    Die Kestrel ragte schwarz und gewaltig vor dem grauen Morgenhimmel auf. Ihre kräftigen Planken knarrten, während sie hin und her schaukelte, rastlos in dem kabbeligen, dampfenden Wasser, das gegen den Rumpf spritzte. Die beiden Jungen eilten wie zwei Flüchtlinge über den festgetretenen Sand, die Treppe hinauf und den Steg entlang. Mit einem einzigen Satz überwand Max die Entfernung zwischen dem Steg und dem Schiff. Er schwang die Laufplanke
über die Seite und schob sie David hin, der, noch immer im Schlafanzug, geduldig auf dem Steg wartete. Einen Moment später kam David über die Planke an Bord. Seine Wangen waren vor Aufregung gerötet.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte er und nahm Max Brams Schlüssel ab.
    Bumm!
    Die Kestrel ächzte, als eine Macht nach ihr griff. Der Bug erhob sich hoch in die Luft wie ein bockendes Pferd und krachte wieder herunter, wobei es die beiden Jungen von den Füßen riss und die Kugel David aus der Hand geschlagen wurde. Max rappelte sich auf und hechtete der Kugel nach, die nach Steuerbord rollte, als das Schiff sich weit auf die Seite legte. Er bekam den Schlüssel zu fassen, prallte dabei aber schmerzhaft gegen die Reling.
    Aus den schwarzen Tiefen des Meeres erhob sich ein vertrautes Heulen. Das Schiff begann, heftig zu zittern und zu schlingern. Wie sie und ihre Klassenkameraden im vergangenen Jahr entdeckt hatten, hatte die Kestrel einen unsichtbaren und überaus beunruhigenden Wächter. Das schauerliche Heulen wurde lauter, klang ihnen in den Ohren und verwirrte ihnen die Sinne.
    Die Jungen klammerten sich zuerst einfach nur an dem bockenden, rollenden Schiff fest. Als dann eiskaltes Wasser über Deck spülte und die beiden durchnässte, kroch Max langsam auf die Galionsfigur des Schiffes zu. Er kniff die Augen zusammen, da ihm Schnee und Eissplitter in einem plötzlichen Sturm ins Gesicht peitschten. Das Heulen verwandelte sich in ein ohrenzerreißendes Kreischen.
    »Halt dich fest!«, brüllte er über das Geheul und das Anbranden der Wellen hinweg. David hatte sich ein Seil um das Handgelenk geschlungen und wurde daran auf Deck hin und her geschleudert. Max sprang über ein Fass,

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