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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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sterbe.
Mag sein, dass Tiefen uns verschlingen,
Mag sein, dass wir der Seligen Inseln finden,
Den großen Achilleus treffen, den wir kannten.

Wenn uns auch viel genommen ist, so bleibt doch viel;
und
Wenn wir auch nicht bei der Kraft sind, die in alten
Tagen
Erde und Himmel hat bewegt, sind wir doch, die wir
sind,
In gleicher Weise heldenhafte Herzen
Geschwächt durch Zeit und Schicksal, aber stark im
Willen,
Zu streben, suchen, finden und nicht nachzugeben.
    Als das Gedicht endete, verspürte Max einen winzigen Druck, eine kaum merkliche Berührung der Hand seiner Mutter. Er blickte ihr ins Gesicht. Bryn McDaniels lag ruhig und friedlich da, die Augen in einem sanften Lächeln geschlossen, während sie ihr Mündel an die Brust drückte. Isis hatte zu atmen aufgehört, und Max wusste in einem Augenblick qualvoller Klarheit, dass beide hinübergegangen waren. Er zog die Hand seiner Mutter aus seiner eigenen, küsste sie und legte sie sachte auf die Decke.
    »Sie ist tot«, sagte er.
    »Mmm?«, fragte sein Vater, bevor er sich den Daumen leckte und die Seite umblätterte.
    »Sie ist tot, Dad«, wiederholte Max.
    Cooper stand auf und machte Max’ Vater Platz. Scott McDaniels beugte sich tief über seine Frau und fühlte ihr sanft den Puls, während er ihr einige verirrte Haare aus der Stirn strich. Dann schob er ihr Tennysons Gedichte vorsichtig unter den Arm und drehte sich zu ihnen um. Seine Augen waren voller Tränen, aber es gelang ihm zu lächeln.
    »Ich – ich möchte euch danken, dass ihr am Ende hier wart«, stammelte er. »Ich bin so glücklich, dass meine Bryn in einem weichen Bett hinübergehen konnte, umgeben von
Menschen, die sie liebte. Glücklich, sie überhaupt wiedergesehen zu haben … nun, es ist mehr, als ich mir während der letzten Jahre erhofft hatte.«
    Peter Varga und Cooper drückten Max und seinem Vater ihr Beileid aus. Bevor er ging, blieb Cooper in der Tür stehen und blickte noch ein letztes Mal auf Bryn McDaniels hinab. Sein Blick ging kurz zu Max und er tippte zu einem Abschiedsgruß zwei Finger an die Stirn.
    Scott McDaniels zog seinen Sohn fest an sich und flüsterte ihm zu, dass er gehen solle. Max nickte und verließ leise den Raum. Sein Vater ließ sich ans Fußende des Bettes sinken, während die Muhmenhovens mit Verbandszeug und Schalen mit Kampferöl hantierten.
    David war in ihrem Zimmer, als Max eintrat; er saß im Schneidersitz auf seinem Bett, vor sich das Buch der Ursprünge.
    »Dieser Mann war gerade hier, um nach dir zu suchen«, sagte David.
    »Wer?«, fragte Max, während er die Tür schloss.
    »Vilyak«, antwortete David. »Wo bist du gewesen?«
    »Bei meiner Mom«, flüsterte Max. »Sie ist gerade gestorben.«
    David klappte das Buch zu und sah Max an. Sein kleines Gesicht wirkte sehr erwachsen, als er Max mit einem Ausdruck der Sorge und des Mitgefühls betrachtete.
    »Es tut mir so leid, Max.«
    »Danke.«
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte David.
    »Nein«, sagte Max und ging zu seinem Bett in seiner Hälfte des Raums. Auf der Tagesdecke lag der zusammengefaltete Wandbehang mit den Scherben von Cúchulains Speer. Max schob ihn ans Fußende des Bettes und nahm Lorcas Hemd aus Nanomail heraus. Dann schlüpfte er zwischen
die Laken, zog sich die Decken bis ans Kinn hoch, blickte zu den Sternbildern empor und versicherte sich, dass jetzt ein weiterer Stern hell unter ihnen leuchtete.
     
    Ein Klopfen riss Max aus dem Schlaf. Er schaute auf seine Armbanduhr; es war fast Zeit fürs Abendessen. Er hörte Davids Schritte, die sich der Tür näherten.
    »Wenn es Vilyak ist, sag ihm, ich sei nicht hier«, rief Max und zog sich sein Kissen über den Kopf.
    David öffnete die Tür und Max konnte ihn leise mit jemandem im Flur sprechen hören. Sein Zimmergefährte schloss die Tür wieder und kam auf Max’ Seite des Zimmers.
    »Es sind Connor und die anderen«, sagte er. »Sie haben dir etwas zum Essen mitgebracht. Soll ich sie wegschicken?«
    »Nein«, antwortete Max und richtete sich auf. Er stieg aus dem Bett und tappte die Treppe hinunter, um sich einen Pullover überzuziehen. Dann spritzte er sich Wasser ins Gesicht und musterte sich kritisch im Spiegel, bevor er wieder nach oben ging, um die Tür zu öffnen. Connor stand draußen, zusammen mit Sarah, Cynthia und Lucia.
    »Hi«, sagte Max.
    »Wir haben es gerade gehört«, erwiderte Sarah und zog Max fest an sich. Die anderen folgten ihrem Beispiel und traten ein; sie hatten Teller und Tüten und

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