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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Großeltern, Schüler und Geschwister hielten auf die breite Steintreppe zu. Er blickte hoffnungslos zum Meer hinüber, das jenseits von Davids Schleier, wo die Möwen wie Geister riefen, nur ein nebliges Grau war.
    »Was werden wir tun, Cooper?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete der Agent. »Ich werde mehr wissen, wenn ich meine Anweisungen bekomme. In der Zwischenzeit wirst du nichts tun, das darauf schließen lassen könnte, du seiest Vilyak nicht ergeben. Das könnte sehr gefährlich für dich und deine Familie sein.«
    »Meine Mutter ist hier«, sagte Max. »David und ich haben sie in den Sidh gefunden. Genau genommen hat sie uns gefunden.«
    »Das habe ich gehört«, antwortete Cooper, dessen Stimme weicher wurde.
    »Sie hat gesagt, Sie beide seien einmal ein Liebespaar gewesen«, bemerkte Max.
    »Das war vor langer Zeit«, sagte Cooper leise.
    »Ich werde jetzt zu ihr gehen«, erwiderte Max. »Wollen Sie mitkommen?«
    Der Agent zögerte, berührte mit den Fingerspitzen die vielen Narben und Bereiche gespannter Haut, die sein einst hübsches Gesicht verschandelten.
    »Ja.«
     
    Mrs McDaniels und Isis dösten, als Max und Cooper den Krankensaal betraten. Die Besucher waren aufgebrochen; nur Peter Varga und Mr McDaniels waren zurückgeblieben und unterhielten sich leise. Als Mr McDaniels Cooper sah, ließ er seinen Suppenlöffel fallen. Er stand schnell auf und ging zur Tür, um dem Agenten die Hand zu schütteln.

    »William Cooper!«, rief er erregt. »Wann sind Sie …? Wie sind Sie …?«
    »Gerade eben und sehr vorsichtig«, antwortete der Agent. »Es ist schön, Sie wiederzusehen, Scott.«
    »Ist das William?«, rief Bryn McDaniels vom Bett. Max wurde das Herz schwer beim Klang ihrer Stimme; sie war so schwach geworden, dass sie kaum mehr als ein Seufzen war.
    »Ja, ich bin’s«, antwortete Cooper, dann nahm er seine Mütze ab und hielt sie mit beiden Händen fest. Er trat zaghaft an das Bett und blieb mehrere Schritte davon entfernt stehen.
    »Komm näher, damit ich dich sehen kann«, krächzte Mrs McDaniels, während sie Isis’ glattes Fell strich.
    Cooper räusperte sich und kniete neben dem Bett nieder.
    »Da bist du ja«, sagte sie und betrachtete forschend Coopers zerstörte Gesichtszüge. »Ich bin so glücklich, dich zu sehen, William. Ich möchte dir dafür danken, dass du meine Jungen beschützt hast.«
    »Es war mir eine Ehre, Deirdre«, erwiderte Cooper und erlaubte ihr, seine Narben und die straff gespannte Haut seines Gesichts zu berühren.
    »Lange her«, murmelte Bryn McDaniels.
    »Fünfundzwanzig Jahre«, sagte Cooper.
    »Es ist noch viel länger her«, meinte Mrs McDaniels mit einem Zwinkern, während sie auf ihre gebrechlichen Hände blickte. »Wo ist mein Sohn?«
    »Ich bin hier, Mom«, antwortete Max, ging um das Bett herum und setzte sich auf den Stuhl seines Vaters.
    »Gut«, sagte sie und drehte sich zu ihm. »Setz dich für ein Weilchen zu mir, Max. Dein Vater hat mir Tennyson vorgelesen, bevor ich wie ein kleines Mädchen eingedöst bin. Vielleicht wird er noch ein wenig weiterlesen?«

    »Selbstverständlich«, sagte Mr McDaniels, hockte sich auf die Kante einer Pritsche und schlug ein in abgenutztes braunes Leder gebundenes Buch auf. Er setzte seine Lesebrille auf, blätterte die vergilbten Seiten durch und machte an einem schmalen grünen Band Halt. Und dann beschwor seine tiefe, besänftigende Stimme Bilder von Myrrhedickichten und arabischen Nächten und der traurigen Lady von Shalott herauf. Unterdessen hielt Max die Hand seiner Mutter und Cooper kniete an ihrer Seite. Peter Varga saß schweigend da, die Finger auf seinen Gehstock gelegt, während die Gedichte ihre Magie woben. Max beobachtete, wie sich das schwarz glänzende Fell der Katze in einem steten Rhythmus hob und senkte. Eine Stunde verstrich, gemessen von dem schwachen Ticken der Uhr auf dem Kaminsims.
    Doch auch das Alter hat seine Ehren und Mühen;
Der Tod beschließt es zwar, doch vor dem Ende
Mag eine Tat von edlem Wert noch unserer harren,
Die einem, der mit Göttern rang, wohl angemessen.
Die Lichter auf den Felsen flackern schon,
Der lange Tag verblasst, der Mond steigt langsam auf,
die Tiefe
seufzt mit so vielen Stimmen. Kommt, meine Freunde,
Es ist noch nicht zu spät, nach einer neu’ren Welt zu
suchen.
Stoßt ab und zieht in guter Ordnung sitzend
Die forschende Furche; denn es bleibt mein Ziel
Hinter der Sonne Versinken zu segeln und das Bad
Der westlichen Sterne, bis ich

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