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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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keinen einzigen Schritt mehr laufen. Geht ihr weiter.«
    »Nein!«, sagte Max und scheuchte David und Mum weiter. Miss Boon blieb stehen und kniete neben Mr McDaniels nieder.
    »Wir können hier nicht haltmachen«, stieß sie atemlos hervor.
    »Ich muss«, protestierte Mr McDaniels mit einem resignierten Kopfschütteln. Er öffnete langsam die Augen, schien aber durch Miss Boon hindurch zu dem Wald hinter ihnen zu schauen. Dann weiteten seine Augen sich plötzlich: Nur etwa zehn Meter entfernt kam eine Wicca durch den Wald.
    Die Wicca stolperte blind und mit ausgestreckten Händen
zwischen den Bäumen umher. Sie schlug Zweige beiseite und suchte die leeren Räume vor sich ab, während sie leise vor sich hin murmelte. Ihre tätowierte Haut war totenbleich und ihre Augen waren verkrustet von dunklem Blut.
    »Ihr seid in der Nähe«, stöhnte sie und drehte sich in ihre Richtung. Ihre Hände griffen ins Leere, als sie mit mehreren torkelnden Schritten auf sie zugeschlurft kam. Max sah Miss Boon an, aber seine Magielehrerin stand stocksteif da. Sie starrte die geisterhafte Gestalt, die immer näher kam, nur an und wirkte wie gebannt.
    »Ihr seid in der Nähe«, krächzte die Wicca, rieb sich die blinden Augen und stieß ein dumpfes Stöhnen aus. »Bleibt, wo ihr seid«, wisperte sie und kam näher herangekrochen, während in der Ferne weitere Schreie erklangen.
    »Miss Boon«, flüsterte Max.
    Miss Boon antwortete nicht. Mr McDaniels stieß ein komisches kleines Gurgeln aus und drückte Max’ Hand. Die Hexe war jetzt nur noch zwei Schritte entfernt und streckte mit einem abscheulichen, begierigen Lächeln die Hände nach ihnen aus.
    Plötzlich hörten sie einen dumpfen Aufprall.
    Ein leerer Ausdruck des Erschreckens trat in die Züge der Wicca. Sie taumelte, bevor sie zu Boden stürzte, wo sie mechanisch in die kalte Erde griff. Ein Stich des Mitgefühls durchzuckte Max, als die Bewegungen der Wicca schließlich nur noch ein schwaches Zucken waren. Mit einem plötzlichen Schaudern rollte die Wicca auf die Seite; ihr Mund klappte auf wie eine ausgeleierte Tür und Max sah den stumpfen schwarzen Griff eines Messers aus ihrem Hals ragen.
    Cooper trat lautlos zwischen den Bäumen hervor, eilte zu ihnen hinüber und zog seine Waffe aus dem Körper der Wicca. Dann sah er Miss Boon mit unverhohlener Verachtung
an, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Mr McDaniels richtete.
    »Können Sie laufen?«, fragte der Agent.
    Max’ Vater blinzelte nur töricht und ohne den Blick von der Wicca abzuwenden, die einige Schritte entfernt auf dem Boden lag. Wortlos nahm Cooper seinen Rucksack ab und warf ihn Max hin. Der hochgewachsene, drahtige Agent hievte sich Mr McDaniels wie einen dicken Sack Getreide über die Schulter. Max hievte sich Coopers Rucksack auf den Rücken und zog Miss Boon an der Hand. Sie murmelte etwas Unverständliches, bevor sie schließlich hinter ihm hertrottete. Sie mussten sich beeilen, um mit dem Agenten Schritt zu halten.
    Nach einem knappen halben Kilometer stießen sie an einem Dickicht, wo der Wald in offene Dünenlandschaft überging, auf David, Mum und Nick. Der Ozean war nah, und Max konnte trotz der Schreie, die in regelmäßigen Abständen hinter ihnen erklangen, das gedämpfte Brausen der Wellen hören. Cooper blickte zu den hellen Wolken auf, die durch die schwarze Nacht schossen. Max wusste, was der Agent dachte: Wenn sie im Mondschein das freie Feld überquerten, würden sie vollkommen ungeschützt sein. Wieder erfüllten Schreie die Nacht.
    Cooper schüttelte den Kopf.
    »Wir können nicht warten«, murmelte er, als spräche er mit sich selbst. Dann wandte er sich zu den anderen um. »Sind alle bereit? Sie, Mum – ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Mum schien den Tränen nahe zu sein, brachte aber ein Nicken zuwege.
    »Braves Mädchen«, sagte Cooper. »Dann folgt mir – so schnell ihr könnt.«
    Sie stürmten aus ihrer Deckung aufs offene Feld. Nick
hüpfte neben Max her, während der Junge den Blick über die Erde und den Himmel hinter ihnen gleiten ließ, ständig in der Erwartung, dass eine Heerschar schwarz gewandeter Wiccas hinter ihnen hergejagt kam. Sie kletterten ein nicht allzu hohes Kliff hinunter zu einem schmalen Strand, wo auf einer kleinen Erhebung aus Sand und zerbrochenen Muscheln ein Ruderboot lag. Cooper ließ Max’ Vater zu Boden sinken und zog das Ruderboot zur Brandung. Dann watete er ins Wasser und bedeutete ihnen ungeduldig einzusteigen.
    Das Lymrill machte den Anfang; es

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