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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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mitnehmen«, antwortete Cooper, bevor er seine langen Beine unter den Tisch zwängte. »Ich habe dieses Schiff schon früher benutzt. Der Kapitän ist vertrauenswürdig.«

    »Cooper«, sagte Miss Boon, die hoch aufgerichtet dasaß und die Hände verschränkt hielt, »ich finde wirklich, wir sollten uns diesbezüglich mit der Direktorin in Verbindung setzen …«
    »Wir werden nichts dergleichen tun«, murmelte der Agent und griff nach seinem Rucksack. Sein vernarbtes Gesicht ähnelte im Lampenlicht einer Maske aus geschmolzenem Wachs. Ohne Miss Boon zu beachten, richtete er den Blick seiner harten blauen Augen auf Max. »Jetzt, da wir an Bord sind, Max, muss ich etwas wissen.«
    »Was?«, fragte Max.
    »Kann ich auf dich zählen?«, fragte Cooper schlicht.
    »Natürlich können Sie das«, antwortete Max verwirrt.
    »Du bist vorhin im Wald erstarrt«, bemerkte Cooper stirnrunzelnd. »Das darf nicht wieder vorkommen.«
    »Ich … ähm, ich dachte, Miss Boon würde …«, begann Max, der das Gefühl hatte, sich verteidigen zu müssen.
    »Miss Boon ist eine Lehrerin«, unterbrach ihn Cooper, wobei er von der Magielehrerin sprach, als sei sie noch in Rowan und stelle Schreibpulte auf. »Dies ist keine Unterrichtsstunde. Dies ist nicht der Simulator oder eine Übung. Wir sind wirklich im Einsatz. Du darfst nicht noch einmal so zögern, wenn du in Gefahr bist. Hast du verstanden?«
    »Ich hatte nicht mal eine Waffe«, protestierte Max, dessen Wangen jetzt heiß wurden.
    »Das können wir ändern«, sagte Cooper und griff nach seinem Rucksack. Aus den Tiefen einer der Innentaschen zog er einen in ein weiches schwarzes Tuch gewickelten Gegenstand hervor. Max verspürte ein seltsames Kribbeln im Magen, als Cooper ihm das Bündel hinhielt. Der Stoff löste sich und entblößte einen abgebrochenen mattgrauen Knochen mit einer schwarz glänzenden Klinge als Spitze.
    »Was ist das?«, fragte David, der den Hals wie eine
Schildkröte reckte und die Augen zusammenkniff, um besser sehen zu können.
    »Das ist der Speer des Cúchulain«, antwortete Max leise und ohne den Blick von der Reliquie abzuwenden.
    Durch den abgebrochenen Schaft wirkte die Waffe eher wie ein Dolch mit langem Griff und nicht wie ein richtiger Speer, aber zerbrochen hin, zerbrochen her, die Klinge funkelte rasiermesserscharf, und die Widerhaken an ihrem unteren Ende sahen mörderisch aus. Es war eine Furcht einflößende Waffe; bei einem solchen Ding konnte es keine halben Sachen geben. Die Waffe war für jemanden geschaffen, der seinen Feinden das Leben nehmen wollte, nicht sie in Schach halten. Max widerstand einem mächtigen, aber beunruhigenden Drang, den Speer vom Tisch zu nehmen.
    »Ich will nicht, dass mein Sohn so etwas bekommt«, knurrte Mr McDaniels, der auf einer schmalen Koje saß und das Geschehen mit zusammengekniffenen Augen verfolgte. Es war seit dem Auftauchen der Wicca das erste Mal, dass er gesprochen hatte. »Behalten Sie es, Cooper.«
    »Das würde ich gern«, antwortete der Agent, »aber ich kann den Speer nicht benutzen, Kamerad. Er würde mir nicht einmal gestatten, ihn zu halten.«
    Mit einem grimmigen Lächeln streckte Cooper die Hand aus, um nach dem abgebrochenen Speer zu greifen. Die Waffe rutschte unverzüglich über den Tisch, als werde sie von einem Magneten abgestoßen. Sie verharrte kurz auf der Tischkante, bevor sie über den Rand glitt. Max streckte instinktiv die Hand aus, um den Speer aufzufangen.
    Er war ein Gutteil schwerer, als er erwartet hatte; der Schwerpunkt lag direkt unterhalb der Klinge. Als er die Waffe in der Hand hielt, spürte Max, wie sie heiß wurde wie ein Schüreisen, das man in der Glut liegen ließ. Die Hitze umschlang sein Handgelenk und breitete sich dann
im ganzen Körper aus. Max schauderte. Er hatte sich noch nie so gefühlt wie in diesem Moment, nicht einmal, als er den Wandteppich entdeckt hatte. Er fühlte sich so wild und mächtig wie ein Sturm. Er kam sich unbesiegbar vor.
    Miss Boon sog scharf die Luft ein und warf Cooper einen Blick zu.
    »Haben Sie sie vom Tisch gestoßen?«, fragte sie mit einem schrillen Unterton.
    »Max«, sagte sein Vater streng, »leg dieses Ding wieder auf den Tisch.«
    Cooper ignorierte Miss Boon und heftete den Blick seiner blassen Augen stattdessen auf Mr McDaniels.
    »Max ist jung, Mr McDaniels, aber wir brauchen ihn«, stellte Cooper fest. »Rowan braucht ihn. Der Rote Dienst braucht ihn. Die Zeit der Spielereien ist vorbei. Wir brauchen Max

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