Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
dem leisen Schnurren des Motors, das in der Nacht verklang. Sie waren allein.
»Dad«, sagte Max und drehte sich sofort um. »Bleib direkt neben diesem Ding stehen!«
Mr McDaniels tat wie geheißen; er hielt sich mit einer Hand den Bauch und ließ sich vor dem Grabstein zu Boden sinken. Max gab Nick an David weiter und eilte zu seinem Vater hinüber.
»Es wird alles gut gehen«, murmelte Max besänftigend und tupfte seinem Vater die Schweißperlen von der Stirn.
»Wir werden herausfinden, wie wir dieses Ding aus dir rausholen können.«
Mr McDaniels stöhnte und drückte Max’ Hand.
»Armer Nigel«, flüsterte David. Er streichelte Nick und setzte ihn auf den Boden, wo er sich zu einem Ball zusammenrollte und an seinem Schwanz knabberte.
Max versuchte, David zu ignorieren; es war alles zu viel und er konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als auf das gegenwärtige Problem. David schnüffelte und beugte sich vor, um die kleine Metallscheibe zu inspizieren, die auf dem Grabstein lag.
»Fass sie nicht an!«, zischte Max und scheuchte David weg.
»Das tue ich nicht«, sagte David. »Aber …«
Ein knackender Zweig ließ David verstummen.
Max fuhr herum und spähte zu den Birken, die direkt hinter dem niedrigen Zaun des Friedhofs standen. Etwas lugte hinter einem Baum hervor und schlurfte dann zurück, tiefer in den Wald hinein.
»David, bleib bei meinem Dad«, flüsterte Max und schob seinen Vater sanft hinter den Grabstein. Dann richtete er sich auf und ging langsam auf die Bäume zu.
»Wer ist da?«, rief er, während er nach einer Bewegung zwischen den Birken Ausschau hielt.
Keine Antwort.
Max erreichte den Zaun und spähte in die Dunkelheit; sein Blick fiel auf ein Paar erschrockene, blinzelnde Augen. Schnell wie der Blitz sprang Max über den Zaun, schoss in den Wald hinein und sprang die massige Gestalt an. Die Gestalt kreischte und brach unter ihm zusammen.
»Tu mir nicht weh!«, jammerte eine vertraute Stimme.
Max rollte die Gestalt herum und betrachtete das Geschöpf, das sich hilflos unter ihm wand.
Es war Mum.
»Was machen Sie hier?«, keuchte Max, bevor er der rundlichen Hexe auf die Füße half. Mum strich sich mehrere Blätter aus dem Haar und pflückte einen zerdrückten Bastkorb vom Boden.
»Ich wollte wissen, was ihr vorhabt«, schnüffelte sie, bevor sie den ruinierten Korb in einen Busch schleuderte. »Ich habe dich gerochen, deinen leckeren Vater und dieses schreckliche Ding, als ihr euch mit diesem gemeinen Mann davongeschlichen habt. Mum wollte wissen, was so geheim ist.«
Max beugte sich vor, bis er auf Mums Höhe war.
»Weiß jemand, dass Sie hier sind?«, fragte er und versuchte, ihre Schultern zu packen.
»Die Wachen am Tor«, murmelte sie zögernd, »aber sie denken, ich sei unterwegs, um Pilze zu sammeln.«
»Gehen Sie normalerweise von Rowan fort, um Pilze zu sammeln?«, fragte Max panisch.
»Nicht nur wegen Pilzen«, erklärte sie und unterzog dabei ihre Fingernägel einer genauen Betrachtung. »Ich verstecke mich auch gern und erschnüffle die Touristen. Jedes Jahr werden sie ein wenig fetter, musst du wissen …«
Max stöhnte und ließ sie los.
»Mum, gehen Sie zurück nach Hause und behalten Sie dies hier für sich«, seufzte er und ging zurück in Richtung Friedhof. »Versprechen Sie es mir.«
»Das werde ich nicht tun!«, rief die Hexe und eilte ihm nach. »Ich habe gesehen, dass ihr Rucksäcke dabeihabt. Ihr macht einen Campingausflug und Mum kommt mit!«
Max beachtete sie nicht, sondern sprang lässig über den Zaun. Mum grunzte und stürzte sich hinüber; sie rollte wie ein Fass über die Zaunkrone und platschte mit einem Krachen in dichtes Unkraut.
»Wer ist das?«, fragte David, der hinter dem Grabstein hervorlugte.
»Ich bin es, du grässliches, schreckliches Ding«, zischte Mum und schloss sich Max an, der sie immer noch ignorierte. »Ich brauche Urlaub und mache euren Campingausflug mit.«
»Wir sind nicht auf einem Campingausflug«, erklärte Max entschieden.
»Ach nein?«, fragte Mum und stieß mit ihrem klobigen Schuh Davids Rucksack an. »Was tut ihr denn dann?«
»Das wissen wir nicht«, antwortete Max wütend. »Wir sollen hier warten, und wir können nicht fortgehen, oder mein Dad wird verletzt werden. Und seit wann machen Sie Urlaub?«
Mum stutzte einen Augenblick lang. Dann füllten ihre perlenrunden Augen sich mit Tränen.
»Ich hab noch nie Urlaub gebraucht«, sagte sie mit zitternder Stimme, »aber sie hat mein Leben
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