Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Küche in sich aufnahm.
»Lieber Himmel«, rief er. »Ist das ein Lymrill?«
»Ja, Sir«, antwortete Max.
»Was für ein wundersames Geschöpf«, sagte Señor Lorca und streckte die Hand aus, um Nicks Stacheln zu streicheln. Nicks Schwanz klapperte, und er fuhr seine tödlichen gekrümmten Krallen aus, um sich wohlig zu strecken, wobei er die abgetretenen roten Fliesen in der Küche zerkratzte.
»Nick – nein!«, schalt Max, gerade als eine ältere Frau in einem blauen Seidengewand am Fuß der Treppe erschien. Sie wirkte verwirrt und ihr Blick wanderte zwischen Nick und der Gruppe von Menschen hin und her.
»Bah!«, kicherte der alte Mann und tat den Schaden mit einem Achselzucken ab. »Jeder sollte sich glücklich schätzen,
ein Lymrill in seiner Küche zu haben. Bitte, darf ich euch meine María vorstellen.«
Die Frau lächelte höflich, beeilte sich jedoch bei der Begrüßung ihrer Gäste, bis sie zu Cooper kam.
»Mein William«, gurrte sie und zog ihm die schwarze Mütze vom Kopf, um sein Gesicht mit beiden Händen zu umfassen. Sie schaute zu ihm auf und blickte ihm mit zärtlicher Zuneigung forschend ins Gesicht, während Coopers bleiche, vernarbte Züge sich zu etwas verzerrten, das einem Grinsen nahe kam. Die Frau tätschelte sein Gesicht und stieß ihn mit dem Finger in den Bauch. »Zu dünn«, sagte sie mit einem energischen Stirnrunzeln. »Jemand lässt meinen Jungen hungern.«
»Scht, María«, sagte Cooper. »Mum ist Köchin.«
Señora Lorca blickte zu Mum hinüber, deren finsteres Gesicht Milch hätte gerinnen lassen können. Die Frau lachte, fasste Mum am Arm und führte die entrüstete Hexe in eine kleine Speisekammer. »Sie sind Köchin, hm? Dann können Sie mir helfen, ihn aufzupäppeln!«
Eine halbe Stunde später lehnte selbst Mr McDaniels eine letzte Portion übrig gebliebener Fabada ab, eines kräftigen Eintopfes aus Schweinefleisch, Würstchen und buttrigen Bohnen in einer köstlichen Brühe. Señor Lorca beobachtete das Ganze mit sichtlichem Vergnügen und füllte Mr McDaniels’ Glas mit einem starken Rotwein.
»Das ist Ihr erstes richtiges Abendessen seit einiger Zeit, hm?«, fragte der Spanier.
»Köstlich«, brummte Max’ Vater.
»Schön«, sagte Señor Lorca. »Ich sehe Ihnen gern beim Essen zu. Erinnert mich an die Zeit, als ich jünger war. Jetzt picke ich nur noch in meinem Essen herum wie ein Vogel.« Der alte Mann verdrehte die Augen und seufzte. »Sind Sie müde, mein Freund?«
Mr McDaniels nickte schläfrig.
»Ich bin auch müde«, krähte Mum, die auf mehreren Kissen saß. »Ich vermisse meinen Schrank.«
»Wir haben viele Betten und mehrere Bäder, aber keinen Gästeschrank«, lachte María. »Allerdings haben wir einen Wäscheschrank, der Ihnen vielleicht gefallen wird. Ich werde ihn Ihnen zeigen.«
Mr McDaniels und Mum schlurften hinter Señora Lorca her; ihr Ehemann sah ihnen mit leuchtenden Augen nach. Dann seufzte der alte Mann und tätschelte Cooper den Arm.
»Es ist schön, dich zu sehen, William. Und jetzt wirst du mir vielleicht erzählen, warum du diese beiden zu mir gebracht hast.«
»Cooper«, unterbrach ihn Miss Boon, »vielleicht sollten wir darüber reden, welche Informationen dazu geeignet sind, sie mit anderen zu teilen.«
»Das geht schon in Ordnung, Miss Boon«, sagte Cooper sanft. »Antonio hat mir viele Male das Leben gerettet.«
»Hat er eine Unbedenklichkeitserklärung von den Sicherheitsorganen?«, fragte Miss Boon, während sie in einer Tasse schwarzen Kaffees rührte.
Señor Lorca sah Miss Boon mit erheiterter Miene an. Er erhob sich, um ein gerahmtes Foto von einem antiken Beistelltisch zu nehmen und es Miss Boon zu reichen. Die junge Magielehrerin musterte das Foto und warf einen verblüfften Blick auf Cooper, der sich plötzlich unbehaglich zu fühlen schien.
»Ja«, sagte Señor Lorca, »das sind unser William und ich, vor einigen Jahren.«
Max beugte sich zu Miss Boon vor, um etwas sehen zu können. Das Foto zeigte Señor Lorca, wie er in einer großen Halle eine Medaille von Mrs Richter entgegennahm. Sein
Haar war dunkler und die Linie seines Kinns feiner geschnitten. Aber es war nicht die jüngere Version von Antonio de Lorca, die Max die Augen aufreißen ließ; es war Cooper.
Max erkannte den Agenten lediglich an seiner auffälligen Haltung – die Hände geduldig verschränkt, den Kopf nachdenklich geneigt. Max blinzelte und schaute noch einmal hin. Auf dem Foto waren keine Narben zu erkennen, kein Flickenwerk
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