Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
glänzender Haut und zerstörter Gesichtszüge. Der junge Mann an Señor Lorcas Seite hatte ausgeprägte Züge und war auf raue Weise gut aussehend, mit einer Boxernase und leuchtend blauen Augen, die voller Freude auf Señor Lorcas Medaille blickten.
    »Das ist ein altes Foto, Antonio«, sagte Cooper, nahm es Miss Boon sanft ab und stellte es wieder auf den Tisch. Señor Lorca brummte etwas Unverständliches und krempelte seinen Ärmel hoch. Max beugte sich vor, um eine rote Tätowierung, die wie eine Prellung verblasst war, auf dem Handgelenk des Mannes zu betrachten; er hatte dieses Zeichen schon einmal gesehen.
    »Wunderbar«, seufzte Miss Boon und verfiel wieder in ihre spitze Skepsis. »Noch ein Mitglied des Roten Dienstes. Sollte ich dies als Bestätigung auffassen, dass Commander Vilyak unsere Mission leitet?«
    »Ich weiß nichts über Ihre Mission, Miss Boon«, erwiderte Señor Lorca. »Aber Sie sind nicht meine ersten Besucher heute.«
    »Wer ist noch hier gewesen?«, fragte Cooper, der sich wieder aufgerichtet hatte.
    »Die Repräsentanten der Wiccas hier in Spanien«, antwortete der alte Agent, während er sich Kaffee einschenkte. »Heute Morgen. Ich dachte, es seien wieder diese verrückten Kinder und maskierten Narren – os peliqueiros -, die an meine Tür klopften, um uns zu überreden, an dem Fest
teilzunehmen. Seit der Dämon die Stadt besucht hat, kommen sie vom Land herbeigeströmt und führen sich auf, als sei jeden Tag Karneval. Salamanca hat den Verstand verloren.«
    »Astaroth war hier?«, fragte David und richtete sich ruckartig auf.
    »Ja, mein Junge. Vor drei Wochen. Er ist hier erschienen und hat auf der Plaza Mayor zu den Menschen gesprochen. Nur weil er entschieden hat, Salamanca zu ›segnen‹, verfügt die Stadt über Elektrizität. Es muss hundert Festtage geben.«
    David machte ein neugieriges Gesicht und entschuldigte sich mit der Bitte, aufstehen zu dürfen. Er kehrte mit dem Kodex der Beschwörungen zurück und legte ihn vor den verhutzelten Agenten hin.
    »Hat er so ausgesehen?«, fragte David und deutete auf die Gravur.
    »Ja«, antwortete Señor Lorca, nachdem er sich mit einer Serviette die Brille geputzt hatte. »Vielleicht nicht so jugendlich, aber dies ist ein sehr gutes Bild. Woher hast du das Buch?«
    »Aus den Archiven«, sagte David, »aus der verbotenen Abteilung.«
    »Kluger Junge«, meinte Señor Lorca und betrachtete die Gravur noch einmal.
    Miss Boon riss Señor Lorca das rote Buch unter der Nase weg und überflog den Einband. Dann schloss sie die Augen und holte tief Luft.
    »David«, begann sie. »Sag mir bitte, dass du nicht … dass du nichts getan hast.«
    David schwieg; Max dachte an das rätselhafte Wissen, das David während ihrer letzten Nacht an Bord der Erasmus erlangt zu haben schien.

    »David«, sagte Miss Boon. »Versprich mir auf der Stelle, dass du keinen der Beschwörungszauber dieses Buches ausprobieren wirst.«
    David erwiderte nichts; er faltete lediglich die Hände auf dem Schoß und betrachtete ein gelbes Band aus Wachs, das an einer Kerze hinuntergelaufen war.
    »Versprich es mir, David«, wiederholte ihre Magielehrerin und klopfte mit einem Fingernagel energisch auf den Tisch.
    »Das kann ich nicht, Miss Boon«, antwortete David unterwürfig und ohne ihr in die Augen zu sehen. »Es heißt, dass Astaroth gezwungen ist, die Wahrheit zu sagen, und …«
    »Dann werde ich es aufbewahren«, unterbrach ihn Miss Boon, bevor sie das Buch zuknallen ließ und es auf ihren Schoß legte.
    Davids Kopf fuhr hoch. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas erwidern, schloss ihn dann jedoch langsam wieder. Cooper beugte sich vor, um einen Blick auf den Einband zu werfen, bevor er wieder zu Señor Lorca hinübersah.
    »Was wollten die Wiccas?«, wechselte der Agent das Thema.
    »Diese beiden hier«, antwortete Señor Lorca beiläufig und deutete mit seinem Löffel auf Max und David. »Die Wiccas haben den Verdacht, dass Rowan eine kluge List angewandt hat und einen verleugneten Agenten benutzt, der diese Kinder in Gewahrsam genommen hat. Ich wusste nichts darüber und habe das auch gesagt. Sie schienen zu denken, ihr wäret in Portugal, glauben jetzt aber, dass ihr in Spanien seid. Die Wiccas haben mir ewige Dankbarkeit versprochen, falls ich nach euch Ausschau halte.« Der alte Mann schüttelte den Kopf und nippte an seinem Kaffee.
    Miss Boon rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Max sah sich nervös in dem alten Haus um.

    »Woher kennen die

Weitere Kostenlose Bücher