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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Minute später wurde die Tür geöffnet. Ein weißhaariger Mann mit intelligenten Augen und dicken Brillengläsern stand im Eingang. Seine Mundwinkel sanken verärgert herunter, dann griff er in seine Hosentasche, um einige Münzen auf die Stufe zu werfen. Schließlich bedachte er sie mit einem strengen, missbilligenden Blick, bevor er sich abwandte, um die Tür zu schließen.

    »Wir brauchen Zuflucht, Bruder Lorca«, sagte Cooper schnell.
    Die Augen des Mannes weiteten sich, als hätte er einen Geist gesehen.
    »Wer von euch ist William?«, fragte der alte Mann schroff, während er blinzelnd von Gesicht zu Gesicht schaute.
    »Das bin ich«, antwortete Cooper und neigte den Kopf.
    »Was ist meine einzige wahre Liebe?«, fragte der Mann und schnippte ungeduldig mit den Fingern.
    »Sie haben zwei«, erwiderte Cooper. »Die Weine des Rioja und die unvergleichliche María.«
    Die herrische Miene wich einem zwinkernden Lächeln; die Tür wurde weit geöffnet, um ihnen Einlass zu gewähren.
    Sobald sich Max mit den anderen in eine kleine Diele gezwängt hatte, zog der weißhaarige Mann die schwere Tür hinter sich zu und verschloss sie. Vom oberen Ende einer eleganten Treppe, das von unten nicht einsehbar war, erklang eine Frauenstimme.
    »Wer sind sie? Schick sie weg!«
    »Tz, tz«, schalt Señor Lorca mit einem Lachen. »Komm herunter, María. Es sind William und einige Freunde, allerdings sieht er hübscher aus als bei unserer letzten Begegnung.«
    Cooper nickte und lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf ihr Bild in einem barocken Spiegel. Dort standen sie – zwei in die Jahre gekommene Männer, eine rundliche Krankenschwester, eine ältliche Frau in einem braunen Umhang und zwei Mädchen, die nicht älter waren als sechs. Die rundliche Krankenschwester streckte die Hand aus.
    »Bin ich das?« fragte Mr McDaniels.
    »Wie Sie leiben und leben«, sagte Cooper.

    Mr McDaniels wandte sich vom Spiegel ab und schaute an sich hinunter.
    »Aber ich sehe ganz normal aus«, rief er, wackelte mit den Fingern und betrachtete seine Kleidung.
    »Spiegel reflektieren alle Illusionen«, erklärte Cooper. »Eine sehr nützliche Kleinigkeit.«
    Max winkte seinem Spiegelbild zu. Ein dick vermummtes schwarzhaariges Mädchen mit runden Wangen winkte zurück. Alle trugen rote Armbinden – sogar die Kinder.
    »Ist euch jemand gefolgt?«, fragte Señor Lorca, während er die Tür verriegelte.
    »Nein«, antwortete Cooper und warf einen verstohlenen Blick durch das Frontfenster der Buchhandlung, während er ein Paar schwerer dunkelroter Vorhänge zuzog. Der Spanier brummte zustimmend und geleitete die Gruppe durch einen großen, zweistöckigen Raum voller glänzender verglaster Bücherregale mit alten Manuskripten, Texten und Tafeln. Aus der Buchhandlung gelangten sie in die Wohnräume im rückwärtigen Teil des Hauses und dort in eine große, behagliche Küche mit Fresken an den Wänden, üppig wuchernden Pflanzen und glänzendem kupfernem Kochgeschirr.
    »Ooh!«, sagt Mr McDaniels und betrachtete einen großen Käse und einen von der Decke hängenden Schinken.
    Señor Lorca zündete, leise vor sich hin lachend, mehrere Kerzen an und stellte sie auf einen massiven Eichentisch. Dann ließ der alte Mann sich auf einen Stuhl fallen und betrachtete die Menschen, die sich in seiner Küchentür versammelt hatten.
    »William, schieb deine Illusion beiseite, damit ich dich sehen kann«, brummte er.
    Cooper murmelte einige Worte. Max spürte keine Veränderung, aber der alte Mann richtete sich hoch auf und sog
scharf die Luft ein; seine Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf Max und David.
    »Du hast sie hierher gebracht?«, fragte er. »Das ist ein eigenartiges Omen«, murmelte er und blickte zu der abgetretenen Holztreppe hinüber.
    »Du kennst sie?«, fragte Cooper leise. »Du kennst ihre Gesichter?«
    Señor Lorca nickte ernst und erhob sich.
    »In der Tat. Und ich heiße euch willkommen, David Menlo und Max McDaniels. Es ist mir eine Ehre.«
    Señor Lorca kam auf sie zu, um ihnen die Hand zu schütteln. Der Mann verströmte eine stille Würde, seine Bewegungen waren elegant und sicher und sein scharfes, wohlproportioniertes Profil war vom Alter unberührt geblieben. Als sie einander gegenüberstanden, sah Max ein Dutzend verblasster Narben auf der papierenen Haut des Mannes. Nachdem er Mum einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, bückte Señor Lorca sich und blinzelte Nick an, der auf den Hinterbeinen saß und die köstlichen Düfte der

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