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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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stattdessen Eissägen und Spaten an die Männer verteilt. Ich will wissen, was da im Eis eingefroren ist!
     
    23. März (nachmittags)
    Gegen 15:00 Uhr war das Objekt von eineinhalb Metern Eis befreit. Es schien sich um den Kadaver eines über zwei Meter langen grauen Tiers zu handeln, dessen Körperbau auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit dem einer Robbe aufwies. Doch noch während wir den Körper zum Zelt von Burton transportierten, der als Biologe unseres Teams einen Blick darauf werfen sollte, fiel uns auf, dass wir uns offenbar geirrt hatten. Verschiedene Gliedmaßen und nicht genauer zu bestimmende Auswüchse scheinen klar dagegen zu sprechen, dass es sich um einen Meeressäuger handelt. Burton verkündete beim Anblick des Objekts gar, dass er auf den ersten Blick nicht sicher sei, ob es sich um eine pflanzliche oder eine tierische Lebensform handele! Er machte sich sofort an eine eingehende Untersuchung, die bis zu dieser Minute andauert.
     
    23. März (abends)
    Eben ist Burton mit seiner Untersuchung fertig geworden. Das Ergebnis mutet ähnlich verstörend an wie der Fund einer kilometerhohen, mit Schriftzeichen versehenen Felssäule unter dem Eis.
    Laut seiner Aussage handelt es sich um eine tierische Lebensform, knapp zweieinhalb Meter lang. (Zum exakten Aussehen und Körperbau des Kadavers sowie sonstigen Details s. Bericht von Dr. Burton Clegg, AZ spyk_23032013f) Der Erhaltungszustand ist exzellent, das Geschöpf muss unmittelbar nach seinem Ableben eingefroren und vom Eis bedeckt worden sein. Der Zellverfall gab Burton daher nur wenig Aufschluss über den Todeszeitpunkt. Dr. Aksel merkte allerdings an, dass die Bildung einer hundertfünfzig Zentimeter dicken Eisschicht aufgrund der geringen Niederschläge in dieser Region zweifellos mehrere Zehntausend Jahre gedauert haben müsse. Damit ließe sich ungefähr eingrenzen, wie lang das Wesen im Eis gelegen hat.
    Etwas anderes wissen wir dagegen noch immer nicht: worum genau es sich handelt. Denn Burtons verwirrendes Fazit lautet, dass die Kreatur, die wir ausgegraben haben, der modernen Wissenschaft gänzlich unbekannt ist!

11
     
    ANTARKTIS, 10. APRIL 2013
     
    »War das alles?« Eileen sah Henry fragend an. »Mehr gibt es nicht?«
    Henry schüttelte den Kopf, den Blick auf den Monitor des Netbooks fixiert, von dem er während der letzten Minuten mit lauter Stimme vorgelesen hatte. »In der Datei, die ich vom ThinkPad herüberretten konnte, waren dies die letzten Einträge. Ich nehme an, dass Dad der Rechner heruntergefallen ist, unmittelbar nachdem er diese Zeilen getippt hatte. Als er ihn nicht mehr zum Laufen bekam, hat er sein Tagebuch vermutlich auf einem anderen PC fortgesetzt.«
    »Shit!« Lincoln, der mit geschlossenen Augen zugehört hatte, schüttelte sich. »Das war mit Abstand die unheimlichste Story, die ich seit Langem gehört habe: Jahrmillionen alte Inschriften im Gestein, unbekannte Lebensformen, eingefroren im ewigen Eis … Daraus könnte man eine spitzenmäßige Akte X-Folge machen!«
    »Was hat das zu bedeuten?«, erkundigte sich Morten Gray, der ruhig, jedoch mit unverkennbarem Interesse gelauscht hatte. »Dr. Wilkins ist also auf eine gigantische Steinsäule gestoßen, die im Eis verborgen war?«
    »Das erklärt, wieso die Norweger in einer Tiefe, wo es eigentlich kein Grundgestein geben dürfte, auf Fels gestoßen sind«, meldete sich Boris Golitzin zu Wort. Er hockte in der Nähe eines Benzinkochers, auf dessen Flamme ein Kessel Tee vor sich hin dampfte. Er war seit geraumer Zeit damit beschäftigt, die Kassette mit Papieren zu durchforsten, die sich mit dem Laptop in der zweiten Magazinkiste befunden hatte.
    »Wenn die Spitze der Felsnadel wirklich nur zwei Meter breit ist, standen die Chancen, sie inmitten dieser endlosen Eiswüste mit einem Bohrer zu treffen, eins zu einer Milliarde«, stellte Lincoln fest. »Oder schlechter.«
    »Aus diesem Grund spricht Dad ja von einem ›aberwitzigen Zufall‹«, erinnerte ihn Henry.
    »Und auf der Spitze dieser Säule befand sich eine Inschrift …«, fuhr Morten Gray fort.
    »… so alt, dass sie theoretisch keines Menschen Hand dort eingemeißelt haben kann«, beendete Eileen den Satz für ihn. »Das war es, was Donalds Kollegin so verstörte.« Sie wandte sich an Professor Albrecht. »Kennen Sie die Leute, die Donald in den Aufzeichnungen erwähnt? Da ist eine Li, dann gibt es einen gewissen Burton Clegg, offenbar Biologe …«
    Der Professor nickte und setzte seine Brille auf, die er

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