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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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grinste Schuster an. »Er hat die Tür eingetreten«, raunte sie dann Jana zu.
    Schuster blickte von einer Frau zur anderen.
    Links von ihm die große dunkelhaarige Frau mit den riesigen himmelblauen Augen, und rechts die kleinere zierliche Frau mit den niedlichsten Sommersprossen und den schönsten braunen Augen, die er je gesehen hatte.
    Jana spürte, dass Schuster sie betrachtete.
    Der war zutiefst erleichtert. Erleichtert, dass Jana Tellmann wieder lächelte, und erleichtert, dass ihrer Freundin nichts passiert war.
    »Dann schlage ich vor, wir gehen jetzt alle brav ins Bett.«
    Moritz Kuhn hatte seinen Kollegen einen längeren Vortrag gehalten. Er hatte das gesamte Wochenende damit verbracht, ein erstes Täterprofil anzufertigen und das, was er sagte, klang gar nicht so unwahrscheinlich.
    »Ich glaube, er macht alles sauber, weil er das so haben muss, nicht unbedingt, weil er keine Spuren hinterlassen will. Vielleicht braucht er das einfach.«
    Schuster biss auf seinen Stift. »Vielleicht wollte er aber auch einfach nur keine Spuren hinterlassen.«
    Grätsch nickte eifrig. »Genau das glaube ich auch.«
    »Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob wir uns nun duzen oder nicht?« Kuhn sah Schuster fragend an. Nach dessen Einweihungsparty hatte er auf Schusters Sofa übernachtet, den getigerten Kater Herrn Meier zu seinen Füßen.
    Kuhn hatte zu viel getrunken und keine wirkliche Erinnerung mehr an den Abend.
    »Wir duzen uns.« Schuster grinste ihn an.
    Kuhn nickte. Eine Erinnerungslücke schloss sich gerade.
    »Wonach sucht er sich die Frauen aus?«, wollte Lahm wissen, dem es einen Stich versetzte, dass er nicht zur Einweihungsparty seines Kollegen eingeladen worden war.
    »Vielleicht nach der Haarfarbe. Möglicherweise gefallen ihm dunkelhaarige große Frauen.«
    »Warum nimmt er bei einer die Klamotten mit?« Schuster sah Kuhn interessiert an.
    Kuhn hob die Schultern. »Könnte eine Art Fetisch sein. Eventuell ist er bei der ersten erwischt worden und hat sie deshalb nicht ausgezogen.«
    »Sie glauben also wirklich, da ist ein- und derselbe Täter am Werk?«, fragte Grätsch.
    Kuhn nickte etwas verhalten. »Wäre möglich. Vielleicht hat er noch kein prinzipielles Muster. Er fängt vielleicht gerade erst an.«
    Als es heraus war, blinzelte er etwas verblüfft.
    Die anderen sahen ihn entgeistert an.
    »Er fängt erst an? Was meinen Sie denn damit?« Grätsch hatte sich aufgesetzt.
    »Beim Mord an Heidi Stolze hat er den zweiten Schuh mitgenommen. Vielleicht hat er da gemerkt, dass er drauf steht«, überlegte Kuhn. »Und vielleicht hat er jetzt Gefallen daran gefunden, Frauen umzubringen und ihre Klamotten mitzunehmen.«
    »Das sind mir ein paar vielleicht zu viel«, brummte Grätsch.
    Doch Schuster hatte aufgehorcht. »Du glaubst also, er könnte weiter machen. Sich die Nächste suchen?«
    Kuhn schmiss im Eifer des Gefechts seine halbvolle Kaffeetasse um.
    »Beim Mord an Carmen Wolfrat hat er ihre Klamotten mitgenommen, weil er beim ersten Mord auf den Geschmack gekommen war. Könnte ich mir vorstellen.«
    »Und Sie meinen, er macht den Tatort sauber, weil er pingelig ist? Ein Sauberkeitsfanatiker?« Grätsch sah Kuhn skeptisch an und schob seinen Kaffee von sich. »Der ist nicht genießbar. Wir haben es also Ihrer Meinung nach mit einem Täter zu tun, der ordentlich und ausgesprochen pingelig ist, sich dunkelhaarige, schlanke Frauen aussucht, Gefallen daran gefunden hat, ihre Kleidung mitzunehmen und der gerade erst mit dem Morden angefangen hat.« Er hob die Augenbrauen.
    »Warum ersticht er die eine und erwürgt die andere?«, fragte Lahm stirnrunzelnd. »Das widerspricht doch jedem Muster.«
    Kuhn seufzte. »Es könnte sein ganz spezieller Tick sein. Er ist nicht auf eine Tötungsart festgelegt. Vielleicht probiert er erst noch aus, was ihm am besten gefällt.«
    Lahm verdrehte die Augen, und Grätsch schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    Kuhn blickte zu Schuster. Offenbar erwartete er Zustimmung.
    Schuster war in Gedanken versunken.
    War Albert Stolze ein Mann, der loszog, zuerst seine eigene Frau umbrachte und dann eine wildfremde? Sie bis auf die Unterwäsche auszog?
    »Wissen Sie was, Kuhn, ich habe auch eine Theorie.« Grätsch seufzte. »Ich glaube, wir haben es mit zwei Tätern zu tun. Beide Frauen haben dunkles Haar, das könnte reiner Zufall sein. Für mich sind alles andere Mutmaßungen und Hirngespinste.«
    Schuster blieb noch eine knappe Stunde im Büro, weil er einige Berichte schreiben

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