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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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haben, das ganze Programm ...«
    Schuster sah seinen Kollegen an. »Das ganze Programm, ja? Und das wäre?«
    Lahm stöhnte verhalten. »Er ist ihr ein bisschen zu nah auf die Pelle gerückt. Sie hat ihm gesagt, er soll verschwinden, sie in Ruhe lassen, aber der Kerl hat das nicht ernst genommen.«
    Schuster seufzte ungeniert. Er ließ sich die Anzeige geben. Laut Sandra Steffens hatten sie und ein gewisser Lars Kohlhardt sich im Internet kennengelernt. Sie nannte es eine harmlose, flüchtige Bekanntschaft.
    Für Kohlhardt war es aber offenbar mehr. Er hatte angefangen, ihr eindeutige Angebote zu machen. Angebote, die sie dankend abgelehnt hatte.
    Was ihn nur noch mehr angestachelt hatte.
    Ihr mehr als eindeutiges Lass mich in Ruhe hatte ihn kaltgelassen. Er hatte sie vor ihrer Wohnungstür abgefangen, und als sie ihn einfach stehen ließ, war er hinter ihr hergerannt und hatte versucht, sie festzuhalten.
    Es war zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf die junge Frau laut um Hilfe gerufen hatte. Sie hatte Kohlhardt eine geschmiert und ihn vors Schienbein getreten.
    Kohlhardt hatte daraufhin versucht, ihr den Mund zuzuhalten. Das wiederum hatte eine ältere Dame gesehen, die Kohlhardt mit ihrer Handtasche traktiert hatte.
    Schuster gab beide Namen in den Computer ein.
    Sandra Steffens war nicht bekannt, doch bei dem anderen Namen setzte er sich auf. Er winkte Lahm heran und zeigte auf den Monitor. »Ist bereits das zweite Mal, dass er angezeigt wurde.«
    Tatsächlich hatte bereits eine weitere Frau Lars Kohlhardt angezeigt. Auch sie hatte ihn im Internet kennengelernt.
    Sie gab sogar an, dass Kohlhardt sie sexuell belästigt hatte.
    Diesen Kohlhardt wollte sich Schuster gern einmal ansehen. Er nahm seine Mütze vom Schreibtisch. »Hat irgendwer meinen Schlüssel gesehen?«
    Grätsch zeigte auf den Schreibtisch. »Nimm den solange. Wo bist du mit deinen Gedanken?«
    Er bekam keine Antwort, nur ein Seufzen.
    »Macht dir das Aus deiner Ehe noch immer zu schaffen? Ich dachte, du bist schon fast drüber weg?«
    Schuster kniff die Augen zusammen. Ein paar Wochen und zack ist man über eine Krise hinweg ... Ach ja? Ist das so?
    »Bin ich auch.« Er log, ohne rot zu werden.
    »Wo willst du überhaupt hin?«
    »Ich will mir diesen Kohlhardt mal ansehen.«
    »Warum?«
    »Er ist zweimal angezeigt worden, Gunnar. Macht dich das nicht stutzig?«
    »Dass ein Kerl angezeigt wurde, weil er eine Frau dort angefasst hat, wo man normalerweise nur seine Frau anfasst?« Grätsch musterte seinen Kollegen stirnrunzelnd. »Heiner, ich gebe ja zu, dass ein Kerl, der so was macht, verflucht schlechte Manieren hat. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er ein Mörder ist.«
    »Aber ...«
    Grätsch hob eine Hand. »Warte. Der Mann hat zwei Frauen belästigt. Gut, besser gesagt, nicht gut. Das macht man nicht. Die beiden Opfer wurden aber nicht angerührt ...«
    Schuster stieß die Luft durch die Zähne. »Pff ... nicht angerührt ist gut. Er hat sie umgebracht.«
    Grätsch seufzte lautstark. »Du weißt genau, wie ich das gemeint habe. Die Frauen wurden erstochen beziehungsweise erwürgt. Für mich ist sowieso klar, dass da zwei Täter am Werk waren.« Er beugte sich vor und sah seinen Kollegen ernst an. »Beide Frauen sind nicht missbraucht worden.«
    »Wer weiß, ob es nicht vielleicht doch nur ein Täter war. Kuhn sagt auch ...«
    Grätsch stöhnte auf. »Was sagt Kuhn auch? Dass der Mann einen Sauberkeitsfimmel hat? Dass er dunkelhaarige Frauen bevorzugt? Dass er noch nicht weiß, ob er lieber ersticht oder erwürgt? Menschenskinder noch mal.«
    Schuster drehte sich um und machte, dass er nach draußen kam.
    In Huckelriede hatte Schuster einen Teil seiner Kindheit verbracht, und obwohl er hier ewig nicht mehr gewesen war, kam ihm alles sehr vertraut vor. Als er die Kornstraße entlangfuhr, spürte er ein Ziehen in der Brust.
    Nur zwei Straßen weiter hatte er mit seinen Eltern einige Jahre gewohnt.
    Er stellte sich ins Halteverbot und hoffte, diesmal davonzukommen.
    Lars Kohlhardt musterte ihn argwöhnisch.
    »Wer sind Sie? Und was wollen Sie?«
    Schuster fand ihn auf Anhieb unsympathisch.
    Kohlhardt sah verdammt gut aus, keine Frage, er war groß und relativ muskulös und trug die Haare supermodern geschnitten, aber da war etwas in seinem Blick, das Schuster unangenehm fand.
    Er kramte seine Marke hervor. »Sie sind angezeigt worden, Herr Kohlhardt. Darf ich reinkommen?«
    Lars Kohlhardt ging eilig voran in

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