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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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herum. »Du bist ein Vorbild für mich.«
    Schuster verschluckte sich fast an seinem Kaffee. »Vorbild?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht«, betonte Kuhn feierlich.
    Schuster glaubte es nicht.
    Er überlegte, ob er noch mal zu Kohlhardt fahren und sich ein bisschen in seiner Wohnung umsehen sollte.
    Kohlhardt quatschte Frauen im Internet an, wollte sich mit ihnen treffen und wenn sie ihm einen Klaps auf die Finger gaben, drehte er durch. Vielleicht war er noch zu ganz anderen Dingen fähig.
    Fest stand, dass er ein seltsames Verhältnis zu Frauen zu haben schien.
    Schuster musste an Jana Tellmann denken. Wie konnte sie an so einen Mann geraten sein?
    War es nicht vielleicht möglich, dass Kohlhardt Carmen Wolfrat getroffen hatte? Er hatte ihr zu verstehen gegeben, was er von ihr wollte, und als sie ihm gesagt hatte, dass er verschwinden sollte, waren die Pferde mit ihm durchgegangen?
    Schuster stand ruckartig auf. Genauso könnte es doch gewesen sein.
    »Wohin gehst du?«, wollte Kuhn wissen, der noch immer auf seinem Schreibtisch hockte und Kaffee trank.
    »Ich mach Feierabend.«
    Kohlhardt staunte nicht schlecht, als Schuster schon wieder vor ihm stand.
    »Ich hab noch was vergessen. Darf ich kurz reinkommen?«
    Kohlhardt sah so aus, als würde er alles lieber tun, als Schuster erneut in seine Wohnung zu bitten.
    »Es dauert nur einen Moment.« Schuster versuchte ein freundliches Lächeln.
    Kohlhardt verdrehte die Augen, trat aber zur Seite.
    Schuster blieb im Wohnzimmer stehen. »Herr Kohlhardt, ich würde gern wissen, warum Sie mit wildfremden Frauen Kontakt aufgenommen haben, obwohl Sie zu der Zeit eine Beziehung zu Jana Tellmann hatten?« Das interessierte ihn nicht nur beruflich.
    Kohlhardt schnaubte. »Ich glaube, das geht Sie nichts an.«
    »Doch.« Schuster nickte eifrig. »Das geht mich durchaus etwas an. Wir untersuchen die Morde an zwei Frauen ...«
    Kohlhardt war kreidebleich geworden. »Was hab ich damit zu tun?«
    »Finden Sie es nicht eigenartig, anderen Frauen hinterherzulaufen, obwohl Sie liiert waren?«
    Kohlhardt erwiderte nichts.
    »Zwei Frauen wurden ermordet, Herr Kohlhardt.« Schuster sah ihn eindringlich an.
    »Okay. Na schön, Jana und ich ... wir hatten ein paar Probleme. Es klappte nicht mehr so gut zwischen uns. Ich hab San­dra kennengelernt und gehofft, dass sie ... dass da mehr draus werden könnte.«
    Schuster hatte seine Stirn gerunzelt. »Wäre es da nicht logischer, erst mal die Sache mit der Freundin zu klären, bevor man neue Bekanntschaften sucht?«
    Kohlhardt funkelte ihn wütend an. »Was ist schon logisch? In einer Beziehung geht’s nicht immer logisch zu.«
    Fast hätte Schuster genickt. Trotzdem ließ er nicht locker.
    Kohlhardt hatte etwas an sich, dem er auf den Grund gehen wollte.
    Außerdem war Schuster sich nicht sicher, ob er die Wahrheit sagte.
    »Dann finden Sie es auch logisch, etwas ... sagen wir, energischer zu werden, wenn eine Frau nicht das macht, was Sie von ihr verlangen?«
    »Was soll das heißen?«, knurrte Kohlhardt.
    Schuster zuckte die Achseln. »Sie haben versucht, Sandra Steffens festzuhalten, Sie haben ihr sogar den Mund zugehalten. Weil sie schreien wollte.«
    Kohlhardt schwieg wieder, und Schuster verabschiedete sich. Nicht ohne Kohlhardt darauf hinzuweisen, dass er noch mal vorbeikommen würde, wenn ihm noch etwas einfallen sollte.
    Nun war ihm erst einmal klar geworden, was er als Nächstes tun konnte.
    Sandra Steffens sah ihn überrascht an, als Schuster vor ihr stand.
    Nachdem er sich vorgestellt und seine Dienstmarke gezückt hatte, bat sie ihn in ihre kleine Wohnung, die aus genau einem Zimmer bestand.
    »Setzen Sie sich irgendwohin.« Sie ging zu der winzigen Küchenzeile, die sich links von ihm befand. »Haben Sie Lust auf einen Tee?«
    »Nein, vielen Dank. Ich würde gern mit Ihnen über Lars Kohlhardt reden.«
    »Ach, der.« Sie setzte sich ihm gegenüber auf einen wackelig aussehenden knallrot lackierten Holzstuhl. Sandra Steffens war eine hübsche Frau mit langen dunkelblonden Haaren. Sie trug knallenge, ausgeblichene Jeans, die an den Knien jeweils ein größeres Loch hatten. Außerdem trug sie keinen BH, wie Schuster sehr schnell bemerkt hatte.
    »Wie oft genau haben Sie ihn getroffen?«
    »Zweimal.«
    »Und was ist da passiert?«
    »Beim ersten Mal haben wir ’n Kaffee zusammen getrunken. Er war nett, hübscher Kerl, tolle Haare.« Sie grinste Schuster an. »Er wollte meine Handynummer, und ich war so blöd und hab sie ihm

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