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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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seine Wohnung.
    Schuster wurde ins Wohnzimmer gebeten, das seltsam leer und unvollständig wirkte.
    »Bin grad erst eingezogen.« Kohlhardt zeigte auf die Kartons, die noch in einer Ecke standen.
    »Kennen Sie Sandra Steffens?«
    Kohlhardt blieb erstaunlich gelassen. Er zeigte keine deutliche Regung, nur sein Kiefer zuckte etwas.
    »Sie sollen sie mehrfach angerufen haben. Und Sie sollen sie bedrängt und ihr unsittliche Angebote gemacht haben.« Schuster machte eine Pause, um ihm Gelegenheit zu geben, sich zu äußern und gegebenenfalls zu rechtfertigen.
    Doch Kohlhardt saß da und schwieg. Noch immer mahlte sein Kiefer unablässig.
    »Sie kennen also Sandra Steffens?«
    »Vielleicht.«
    Schuster schnappte nach Luft. »Das ist keine Antwort auf meine Frage. Sie könnten mir zum Beispiel sagen, wie es Ihrer Meinung nach war.«
    Kohlhardt straffte sich. »Ich kenne Sandra aus dem Chatroom. Wir schreiben uns ab und zu, mehr nicht.«
    Schuster wollte etwas erwidern, kam aber nicht dazu.
    »Die spinnt doch, mich einfach anzuzeigen.«
    »Dann haben Sie Sandra Steffens nie bedrängt, festgehalten, versucht sie zu küssen ...?«
    »Was? Wer sagt so was?«
    »Frau Steffens.«
    Kohlhardt wollte etwas sagen, verkniff es sich aber.
    »Sie geben aber zu, dass Sie Frau Steffens getroffen haben?«
    Kohlhardt zuckte die Achseln. »Zweimal vielleicht.«
    Schuster notierte sich kurz etwas in seinem Büchlein und steckte es wieder in die Tasche. »Sie sind ein weiteres Mal angezeigt worden, Herr Kohlhardt. Auch diese Frau sagt, Sie wären ihr ein bisschen zu nah auf die Pelle gerückt.«
    Kohlhardt betrachtete seine Fingernägel. »Alles Schwachsinn.«
    »Ach ja? Sie sehen gar nicht so aus, als müssten Sie Frauen im Internet kennenlernen.«
    Jetzt kam Leben in Kohlhardts bislang ausdrucksloses Gesicht.
    »Was geht Sie das an?«
    »Sie haben sich mit Frau Steffens getroffen. Die Sie im Internet kennengelernt hatten«, drängte Schuster. Er mochte den Kerl vor sich immer weniger.
    »Das ist nicht verboten.«
    Schuster schnaubte. »Herr Kohlhardt, Frau Steffens hat ausgesagt, dass Sie sie festgehalten haben. Sie haben ihr den Mund zugehalten, als sie schreien wollte. Eine ältere Dame ist Frau Steffens zu Hilfe gekommen ...«
    Kohlhardt stieß einen verächtlichen Ton aus.
    »Kennen Sie Heidi Stolze? Oder Carmen Wolfrat?« Schuster beobachtete den Mann vor sich genau.
    Kohlhardt stöhnte auf. »Behaupten die etwa auch, dass ich sie angefasst habe?«
    »Leben Sie allein hier?«, wollte Schuster wissen und wechselte damit schnell das Thema.
    Kohlhardt wirkte verunsichert. »Wieso?«
    »Wo haben Sie vorher gewohnt?«
    »Bei meiner Freundin. Sie hat mich rausgeworfen, wenn Sie’s genau wissen wollen.«
    Vielleicht hätte Schuster Solidarität, Mitgefühl, irgendwas in der Art empfinden sollen, das tat er aber nicht. »Dann geben Sie mir bitte Namen und Adresse Ihrer Freundin, Ihrer Exfreundin, meine ich.«
    »Warum?«, brummte Kohlhardt trotzig. »Die hat doch mit alldem überhaupt nichts zu tun.«
    »Weil ich mit ihr sprechen möchte.« Schuster hatte bereits wieder sein Notizbuch gezückt.
    »Warum?«
    Allmählich ging dieser Lars Kohlhardt Schuster mächtig auf die Nerven.
    »Seien Sie so nett und beantworten mir meine Frage«, knurrte Schuster ungehalten. Männer, die zwei Anzeigen wegen sexueller Belästigung am Hacken hatten, und die dann noch so taten, als wären das Kavaliersdelikte, mit denen man sich womöglich sogar noch brüstete, hatte Schuster gefressen.
    Kohlhardt murmelte irgendetwas.
    »Also?«
    Kohlhardt seufzte. »Na schön. Auch wenn ich mich frage, was Sie von ihr wollen.« Sein Gesicht hatte eine käsige Farbe angenommen.
    »Sie heißt Jana Tellmann.«
    Sie hatte gerade einen Patienten, und Schuster musste ein paar Minuten warten. Er setzte sich in einen Korbsessel und blätterte lustlos in einer Zeitschrift.
    Als Kohlhardt ihren Namen gesagt hatte, hatte Schuster zweimal nachfragen müssen, weil er glaubte, sich verhört zu haben.
    Himmel noch mal, wie kam eine Frau wie sie an so einen Burschen?
    Als er dann vor ihr stand, machte sein Herz erst mal einen Satz, und der Mut verließ ihn. »Tag.«
    »Herr Schuster.« Sie lächelte ihn erfreut an.
    Er versuchte ein unverkrampftes Lächeln. »Ich bin beruflich hier.«
    »Ach ja? Ich hab nichts angestellt.« Sie schmunzelte.
    »Ich muss Sie ein paar Dinge fragen, Frau Tellmann.«
    »Worum geht es?«
    »Um Lars Kohlhardt.«
    Sie setzte sich auf, wie von der Tarantel

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