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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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nicht machen, verdammt!«
    »Wir werden uns beeilen, Herr Kohlhardt.« Er begann, die Kabel zu lösen und die Stecker abzuziehen.
    »Aber ...«
    »Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie sich so wenig kooperativ zeigen«, brummte Lahm.
    »Das ist meine Existenz!«, schnaubte Kohlhardt.
    Schuster war es leid. »Keine Sorge, es wird nicht lang dauern.«
    »Aber ...«
    Sie packten alles zusammen, verstauten es in Kisten und brachten die Sachen in ihr Auto. Kohlhardt stand die ganze Zeit da und sah aus, als habe er große Lust, einen Molotow-Cocktail auf die Polizisten zu werfen. Was ihm natürlich auch nichts nützen würde.
    »Ich werde meinen Anwalt einschalten«, knurrte er, als sie fast schon draußen waren.
    »Tun Sie das.« Schuster nickte ihm zu. »Schönen Tag noch.«
    Kuhn hatte Kohlhardts Computer angeschlossen. »Wir sollten die Festplatte ausbauen. So haben wir Zugriff auf alle Daten.«
    Manches auf der Festplatte hätte Schuster lieber nicht gesehen, wie zum Beispiel diverse Fotos halbnackter junger Frauen, augenscheinlich aber alle über 18. Zum Glück für Kohlhardt.
    »Verklemmt war er jedenfalls nicht«, stellte Lahm fest und streckte sich.
    Kuhn sah sich kopfschüttelnd die Fotos und E-Mails an, die Kohlhardt in der letzten Zeit bekommen hatte. »Da hat aber jemand das Medium Internet so richtig ausgenutzt.«
    Schuster musste lachen, auch wenn es alles andere als komisch war. Er zeigte auf eine E-Mail. »Glaubst du, er kommt nach so einer Mail auf den Geschmack und zieht dann los, um sich eine Frau zu suchen?«
    Kuhn sah ihn nachdenklich an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Wer weiß schon, was in einem Menschen vorgeht?«
    »Und bekanntlich guckt man den Menschen ja nur vor den Kopf und nicht hinein«, philosophierte Lahm.
    »Aber würde jemand wie Kohlhardt eine Frau nicht vergewaltigen, missbrauchen, anstatt sie nur zu erwürgen und irgendwo halbnackt abzusetzen?«
    Kuhn schien etwas entdeckt zu haben. »Seht euch das an.«
    Er hatte einige andere Mails angeklickt, und Schuster und Lahm steckten die Köpfe zusammen. Die Rede war von gewissen Liebes-Cocktails: Man mixt der Frau einen netten kleinen Drink und spielt dann verdorbene Spielchen mit ihr. Und filmt das Ganze.
    Kuhn schnaubte angewidert.
    Schuster haute auf den Tisch. »Also, wir haben hier einen Kerl, der sich vorstellt, wie es ist, wenn er eine Frau betäubt und dann Sauereien mit ihr machen kann.«
    »Und das auch noch filmt.« Kuhn nickte.
    »Das reicht aber nicht ...«
    »… für einen Haftbefehl«, ergänzte Lahm trocken.
    Kohlhardt war außerdem in mehreren Foren aktiv gewesen, wo man sich darüber austauschte, wie großartig es für eine Frau sei, mit zwei Kerlen gleichzeitig Verkehr zu haben.
    In einem anderen Forum ging es darum, wie aufregend es sei, beim Sex stranguliert zu werden. Natürlich nicht bis zum Tod, es gab offenbar einen Moment kurz vor der Bewusstlosigkeit, der einen in höhere Sphären katapultierte. Sinnvoll sei es, wenn ein Dritter anwesend war, der das Ganze überwachte.
    Kuhn murmelte plötzlich: »Das glaub ich jetzt nicht.«
    Lahm stand hinter ihm und sah ihm über die Schulter.
    Schuster stellte sich neben ihn. »Was ist, Moritz?«
    Kuhn zeigte auf den Monitor. »Der Kerl hat Snuff-Videos.«
    Lahm hob die Augenbrauen.
    Schuster sah auf dem Bildschirm eine Szene, in der eine halbnackte junge Frau von einem Kerl, der auf ihrem Oberkörper hockte, mit einem Schal gewürgt wurde. Sie war offenbar bereits bewusstlos, doch der Kerl machte einfach weiter. Neben dem Bett, auf dem die Frau lag, standen zwei andere Kerle und sahen zu.
    Schuster drehte sich weg. Mehr musste er nicht sehen. Auch wenn diese Filme meist gestellt waren und nicht wirklich jemand umgebracht wurde.
    »Abgefahren«, murmelte Kuhn.
    »Widerlich«, entgegnete Lahm, und Schuster nickte. Zum ersten Mal waren die beiden sich einig.
    In dem Moment klingelte das Telefon.
    »Mehring, Dr. Mehring. Ich bin der Anwalt von Herrn Kohlhardt. Mit wem spreche ich?«
    »Schuster, Heiner Schuster. Kriminalhauptkommissar.« Seine Stimme klang etwas rau. Er musste sich erst mal wieder sammeln. Noch immer hatte er das Bild von der scheinbar bewusstlosen jungen Frau im Kopf.
    »Herr Schuster, mein Mandant hat mir gesagt, Sie hätten eine Wohnungsdurchsuchung bei ihm durchgeführt.«
    »So ist es.«
    »Ich hätte gern eine Kopie des Durchsuchungsbefehls sowie eine Kopie des Protokolls.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Schuster munter.
    »Was

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