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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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Sie, und da ...«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    Er war schneller gefahren, als möglicherweise notwendig gewesen wäre. Einige Meter vor Jana Tellmanns Haus fuhr er rechts ran und stellte den Motor aus.
    Lars Kohlhardt stand noch immer vor dem Haus. Was genau er dort machte, konnte Schuster nicht erkennen.
    Er stieg aus und ging über die Straße.
    »Tag, Herr Kohlhardt.«
    Kohlhardt wirbelte herum, wobei er etwas ins Taumeln geriet, und Schuster fragte sich, ob er angetrunken war.
    »Was tun Sie denn hier?«
    Kohlhardt stieß die Luft aus. »Hauen Sie ab! Das hier ist meine Privatsache!«
    »Wenn Sie Ihrer Exfreundin auf die Nerven gehen, sie sogar bedrohen und sie sich belästigt fühlt, ist das nicht mehr Ihre Privatsache.«
    »Werde ich jetzt observiert oder was? Warum observieren Sie nicht wen anders?«
    »Kommen Sie, Kohlhardt, seien Sie vernünftig!«
    »Schlimm genug, dass Sie meine Wohnung auf den Kopf gestellt haben«, schnauzte Kohlhardt. »Ich hab mit meinem Anwalt gesprochen.« Er wippte auf den Zehenspitzen. »Sie dürfen nicht einfach so meine Wohnung durchwühlen!«
    »Doch, das darf ich.«
    »Dürfen Sie nicht! Außerdem will ich meinen Computer wiederhaben. Sofort!«
    »Immer mit der Ruhe. Sie werden alles wiederbekommen, wenn wir fertig sind. Wir müssen noch einiges prüfen.«
    Kohlhardt blickte ihn feindselig an. »Prüfen? Was wollen Sie denn prüfen? Ob ich mir irgendwelche Filme runtergeladen habe, ohne dafür zu bezahlen?«
    Filme ist schon mal ein gutes Stichwort, wollte Schuster schon sagen.
    »Ich glaube, wir sollten das nicht hier auf der Straße besprechen.«
    »Das ist eine Frechheit!«, stieß Kohlhardt aus.
    »Alles, was wir besprechen müssen, sollten wir auf dem Präsidium tun.«
    »Ich will meinen Computer zurück! Ich hab nichts getan! Ich schreibe ein paar Frauen, das ist nicht verboten, Mann!«
    »Kommen Sie Montag um neun in mein Büro.« Schuster wollte seine Karte aus der Hosentasche kramen. Das schien Kohlhardt anders zu interpretieren. Er schnellte plötzlich vor – und rannte weg.
    Schuster blickte ihm verblüfft nach.
    Die Haustür ging auf, und Jana Tellmann erschien. »Gott sei Dank, dass Sie da sind!«
    »Er ist weg.« Schuster war noch immer verdattert.
    »Ich hatte solche Angst. Er hat so furchtbar gebrüllt.«
    Sie lächelte ihn etwas schief an. »Und ich werde bestimmt Ärger mit den anderen Mietern bekommen.« Sie schluckte. Dann sah sie ihn an. »Und dann verderbe ich Ihnen auch noch Ihr freies Wochenende.«
    Er winkte ab. »Ach was ...«
    »Darf ich Sie wenigstens auf einen Kaffee einladen? Oder trinken Sie lieber Tee?«
    Er straffte sich etwas. »Eigentlich würde ich gern ...«
    »Ach, kommen Sie. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich Sie zu einem Kaffee einladen könnte.« Sie lächelte ihr bezauberndes Lächeln, und er senkte hastig den Blick.
    »In Ordnung.«
    In ihrer Wohnung roch es nach ihrem Parfum, und er sog den Duft tief ein.
    »Lassen Sie uns in die Küche gehen. Ich sitze am liebsten in der Küche.« Sie lächelte ihn an, und er sah schnell woanders hin.
    Auch er hatte in seinem Haus immer am liebsten in der Küche gesessen. Früher ...
    »Kaffee oder Tee?«, fragte sie ihn.
    Er setzte sich langsam und etwas unsicher an den Tisch; ein wunderschöner Holztisch mit auffälliger Maserung. Mit der flachen Hand strich er darüber.
    »Herr Schuster?«
    Er fuhr etwas zusammen.
    »Kaffee oder Tee?«
    »Kaffee, bitte. Danke.« Er wurde etwas unruhig und hatte nicht die geringste Ahnung warum. »Schön haben Sie es.«
    Jana, die gerade Wasser in den Wasserkocher füllte, sah ihn an und lächelte. »Wie gefällt es Ihnen in Ihrer neuen Wohnung?«
    »Gut, danke.«
    »Möchten Sie vielleicht einen Schnaps? Ich glaube, ich hab noch eine Flasche da.« Sie war bereits halb in einen der Küchenschränke gekrochen und kramte darin herum. »Eigentlich trinke ich nicht«, hörte er sie murmeln.
    Ich schon ...
    »Nein, vielen Dank«, hörte er sich sagen. Sie sollte ihn nicht für einen Säufer halten.
    Sie kam wieder zum Vorschein, strich sich eine Locke aus der Stirn und lächelte ihn an. »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie gleich hergekommen sind. Ich weiß gar nicht, was in Lars gefahren ist.«
    Sie goss das kochende Wasser in einen Kaffeebereiter und stellte ihn auf den Tisch. »Haben Sie Kinder, Herr Schuster?«
    »Nein. Leider nicht. Meine Frau wollte keine.« Was nicht ganz der Wahrheit entsprach, Silke hatte immer gesagt: Vielleicht

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