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Schwaben-Liebe

Schwaben-Liebe

Titel: Schwaben-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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keinen Zweifel.
    »Und? Was willst du jetzt?«, war wieder der Mann zu hören, Unsicherheit in der Stimme. »Polizei? Oder mich gleich erschießen?«
    »Das würde dir so gefallen, was?« Das Gefühl des Triumphes angesichts ihres Erfolgs war der Frau deutlich anzuhören. »Nein, das habe ich dir ja schon am Telefon erzählt. Deshalb bin ich nicht hier.« Sie hustete leise, steckte sich anscheinend eine Zigarette an. Neundorf hörte, wie sie ein Feuerzeug zuklappen ließ, den Rauch dann langsam inhalierte und genüsslich wieder von sich stieß.
    »Ich habe eine Aufgabe für dich, Fred Stiegelmaier.« Sie formulierte den Namen langsam, Buchstabe für Buchstabe, lachte dann leise. »Aber natürlich als Manuel Maier.«
    »Als Manuel Maier?«, fragte Stiegelmaier.
    »Genau dieselbe Tour wie mit mir. Dasselbe Programm.«
    »Ich soll …«
    »Hier. So sieht sie aus.«
    Das Rascheln von Papier war zu hören, dann die verwundert klingende Stimme Stiegelmaiers. »Ich soll …mit dieser Frau …?«
    »Rebekka Fromm ist ihr Name. Sieht doch ganz gut aus, oder? Na ja, nicht so umwerfend, aber mein Gott, du musst dich halt überwinden. Ein guter Schauspieler bist du ja, das habe ich selbst erfahren. Also, du schaffst das schon. Diese Frau. Dasselbe Programm wie mit mir. Du lässt sie zahlen, darfst sogar das Geld behalten. Nur die Bilder, die gehen an mich.«
    »Du willst die Bilder? Wozu?«
    »Das geht dich nichts an. Lass das nur meine Sorge sein.«
    »Wo und wann soll das stattfinden?«
    »Den genauen Termin werde ich dir noch mitteilen und den Ort ebenfalls. Kommt ganz darauf an, wo sie ihren nächsten erfolgreichen Abschluss feiert.«
    »Und wenn sie nicht mitmacht?«
    »Oh, du armer Kerl! Du meinst, du packst sie nicht? Hm, ich weiß natürlich nicht, wie frigide die liebe Rebekka ist. Gott, sie scheint an ihrem Alten und ihrer Familie zu hängen wie eine Klette, aber … Gut, ich habe vorgesorgt. Hier, im Notfall musst du eben das verwenden …« Neundorf hörte die Frau in irgendetwas kramen, dann schien sie einen Gegenstand auf einem Tisch abgestellt zu haben.
    »Was ist das?«
    »Was wohl?« Carolin Köhler ließ wieder ihr hämisches Lachen hören.
    »Doch nicht …«
    »K.O.-Tropfen«, sagte die Frau. »Für den Notfall.«
    »Nein.« Stiegelmaiers Stimme klang plötzlich hart. »Das kommt nicht infrage.«
    »Gut. Dann gehe ich zur Polizei.«
    »Ich tu der doch keine Gewalt an!«
    »Ach nein?« Carolin Köhler lachte aus vollem Hals. »Und was war das dann mit mir? Du Dreckschwein hast mich in allen Lagen und Stellungen fotografiert und mich erpresst und …«
    »Ja gut«, der Mann schien sich immer noch zu wehren, »aber trotzdem …«
    Ein heftiger Schlag ließ Neundorf zusammenfahren. »Hier, schau sie dir an, die liebe Rebekka.« Die Stimme der Frau hatte an Schärfe gewonnen. »Irgendwann in den nächsten Wochen. Den Ort und den Termin teile ich dir genau mit. Du hältst dich bereit. Das Geld ist für dich, aber die Bilder gehen an mich. Und wenn du nicht mitspielst – du weißt, was dann passiert! Ich mache dich fertig, das kannst du mir glauben!«

31. Kapitel
    Weit über neunzig Prozent der erfassten Straftäter waren Angehörige des männlichen Geschlechts – Neundorf hatte diesen Sachverhalt in ihrer langjährigen Karriere als Kriminalkommissarin zur Genüge erfahren. Frauen kamen im Verlauf ihrer Ermittlungen meist nur als Zeugen oder Opfer, selten jedoch als Täter ins Spiel.
    »Was, glaubst du wohl, ist der Unterschied zwischen uns Menschen und den Stechmücken?«, hatte ihr Sohn Johannes sie vor ein paar Tagen mit einem Grinsen im Gesicht gefragt.
    Ihr war keine passende Antwort eingefallen.
    »Das musst du doch wissen, bei deinem Beruf«, hatte er daraufhin erklärt. »Nur die weiblichen Stechmücken fallen Tiere und Menschen an, um deren Blut anzuzapfen. Sie benötigen diese wertvolle Flüssigkeit zum Reifen ihrer Eier.«
    Sie hatte ihm aufmerksam zugehört und sich belehren lassen, dass die männlichen Stechmücken ihrem Namen hingegen keine Ehre machten.
    »Sie stechen Menschen jedenfalls nicht«, hatte er sein neu erworbenes Wissen ausgeführt, »sondern begnügen sich damit, bestimmte Pflanzen auszusaugen, um an Nährstoffe zu gelangen. Deshalb kann man eindeutig sagen: Bei den Stechmücken sind die Weibchen die Bösen, bei uns Menschen dagegen die Männer.«
    Dieser Sachverhalt hatte sich im Verlauf ihrer aktuellen Ermittlung offenkundig ins Gegenteil verkehrt, jedenfalls was die Ursache für

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