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Schwaben-Liebe

Schwaben-Liebe

Titel: Schwaben-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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richtig?«
    »Stiegelmaier und Hessler«, wiederholte Neundorf laut. Sie sah den neugierigen Blick ihres Kollegen, versuchte, ihn mithören zu lassen. »Sie sind richtig, ja. Neundorf ist mein Name. Ich kann Ihnen aber keine neuen Auskünfte zu der Angelegenheit mitteilen.«
    »Das will ich auch gar nicht. Vielleicht habe ich was für Sie.«
    »Für mich? Wieso?«
    Sie bogen in die Neckarstraße ein, passierten auf der linken Seite den Friedhof, sahen rechts den Hinweis zur Schlößlesfeldschule.
    »Wir hatten heute Stiegelmaiers und Hesslers DVD in der Post. Am Sonntag abgestempelt.«
    »Welche DVD?«
    »Na ja, die Recherche, die die beiden uns angekündigt haben.«
    Braig folgte dem Schild, sah von Weitem schon Aupperles Dienstfahrzeug stehen.
    »Sie waren über die Recherche informiert?«, versuchte Neundorf, ihre Unwissenheit zu kaschieren.
    »Informiert ist das falsche Wort. Sie haben uns Andeutungen über den Inhalt zukommen lassen. Ich muss aber gestehen, dass wir die Brisanz dieser Arbeit unterschätzt haben. Wir haben das Ganze nicht ernst genommen, um es deutlich zu formulieren. Die Firma hatte uns in den vergangenen Jahren schon mehrere angeblich aufsehenerregende Beiträge angekündigt, die sich dann meistens aber als Luftnummern entpuppten.«
    »Welche Firma?«
    »Na, von wem sprechen wir denn? Stiegelmaier und Hessler natürlich.«
    »Aber auf die neue Recherche trifft das nicht zu.«
    Braig stellte das Auto ab, deutete auf das Haus. Neundorf nickte, folgte ihrem Kollegen, das Handy am Ohr.
    »Na ja, ich nehme an, Sie kennen den Film, richtig? Falls wir ihn verifizieren können, ist das eine Bombe, oder?« Sie gab Neundorf einen Moment Zeit, über ihre Worte nachzudenken, fügte dann hinzu: »Bevor wir ihn senden, wollen wir aber Ihre Stellungnahme dazu einholen.«
    »Sie wollen ihn heute noch senden?«
    »Ja, natürlich, sobald wir ihn verifiziert haben. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Noch dazu, wo die Männer beide ermordet wurden. Das wollte ich vorher noch mit Ihnen abklären: Was halten Sie von diesen Recherchen? Sind Sie dabei, sie zu überprüfen? Und glauben Sie, es gibt einen Zusammenhang mit dem Tod von Herrn Stiegelmaier und Herrn Hessler?«
    Sie hatten den Eingangsbereich des Hauses erreicht, sahen die beiden Blechschilder
Anna Stiegelmaier
und
Stiegelmaier und Hessler
neben der Tür. Braig läutete. Eine etwas verhärmt wirkende, ältere Frau öffnete, warf ihnen einen fragenden Blick zu.
    »Wir sind von der Polizei«, sagte Braig. »Mein Kollege …« Er verstummte, weil er Aupperles Stimme aus dem Hintergrund der Wohnung hörte.
    »Schau dir das an. Diese DVD ist eine Bombe.«
    Braig sah das zustimmende Nicken der Frau.
    »Kommen Sie rein.« Sie schob die Tür vollends zurück, reichte ihnen die Hand.
    Braig kondolierte der Frau, stellte sich und seine Kollegin vor, sah Neundorfs Winken. Sie blieb vor der Tür stehen, versicherte der Journalistin, sie in wenigen Minuten zurückzurufen, folgte Braig ins Innere.
    Aupperle saß mitten im Wohnzimmer, einen reich gedeckten Tisch vor sich. Kaffee, Wasser, ein angeschnittener Käsekuchen. Direkt daneben ein hoher Stapel verschiedener DVDs. An der Wand dahinter ein mittelgroßer flimmernder Bildschirm.
    »Frau Stiegelmaier wollte nicht, dass ich die DVDs mitnehme. Sie sind das Einzige, was ihr von ihrem Sohn bleibt. Deshalb habe ich dich gebeten, zu kommen.« Er reichte Neundorf die Hand, zeigte auf das Fernsehgerät. »Frau Stiegelmaier, Sie sind einverstanden, wenn wir uns die DVD anschauen, ja?«
    Die Frau nickte, bot den neu hinzugekommenen Gästen Kaffee und Kuchen an. Braig und Neundorf lehnten freundlich ab, baten darum, zuerst den Film anschauen zu dürfen.
    »Hat mein Freddy deshalb sterben müssen?«, hauchte die Frau.
    Aupperle hob abwehrend seine Hände. »Wir wissen es noch nicht, Frau Stiegelmaier. Aber wir werden den Kerl kriegen.« Er schob den beiden Kommissaren ein weißes Kuvert zu, machte sich an der Fernbedienung zu schaffen. »Hier war die DVD drin.«
    Sollte mir etwas zustoßen, muss diese DVD unbedingt zur Polizei
, stand in großen schwarzen Buchstaben auf beiden Seiten des Umschlags.
    »Ich fand sie oben in seinem Schrank«, sagte Aupperle. »Ihr seid soweit?«
    Braig und Neundorf nickten fast gleichzeitig.
    Der Film setzte unvermittelt ein. Aufnahmen eines fremden Landes. Traumhaft schöne Strände mit ausgelassen das Leben genießenden Dandys und Blondinen, modernen Gebäuden, großen Autos. Dann plötzlich

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