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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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wichtig, auch wenn es nur eine intellektuelle war. Und sie brauchte das Geld nicht. Sie war mit einem reichen Mann verheiratet und durch ein Vermächtnis ihrer Großmutter selbst reich. Nein, was sie brauchte, wonach sie sich sehnte, war das Gefühl, etwas geleistet zu haben.
    Obwohl sie das Büro des Verlegers so eilig verlassen hatte, kam Joanna mehrere Minuten zu spät im Restaurant an. Ihre Mutter saß schon am gewohnten Tisch und machte kein Geheimnis daraus, dass sie Unpünktlichkeit nicht leiden konnte. Allein schon ihr missbilligender Blick verdarb Joanna die gute Laune.
    “Entschuldige, Mutter.” Joanna setzte sich ihr gegenüber und nahm’ lächelnd das Glas Sherry an, das der Ober vor sie hinstellte. Ihre Vorlieben waren in diesem Restaurant bekannt.
    “Schon gut, Joanna.” Mit vierundvierzig war ihre Mutter noch immer eine schöne Frau. Ein fähiger Friseur sorgte dafür, dass ihr Haar ebenso leuchtend blond wie das von Joanna blieb.
    Es klang una ufrichtig, und Joanna wurde rot. In Gegenwart ihrer Mutter kam sie sich wie das linkische Schulmädchen vor, das sie früher einmal gewesen war, und nicht wie eine seit fünf Jahren verheiratete Frau. “Ich wurde beim Verleger aufgehalten.”
    Die beiden Frauen waren ein sensationelles Paar. Sie sahen wie Schwestern und nicht wie Mutter und Tochter aus. Cora tat alles kosmetisch Mögliche, um sich ihre Jugend zu bewahren, während Joanna für ihr Alter reifer wirkte.
    “Was hat er gesagt?”
    Ihre Mutter fragte nur aus Hö flichkeit. Joanna tat die Gleichgültigkeit weh, sie ließ sich jedoch nichts anmerken. Sie erwartete keine Goldmedaillen von irgendjemand in ihrer Familie. Ihr Vater war ein prominenter Banker, ihre Mutter die perfekte Gastgeberin für seine Geschäftspartner, und Joshua … Er hatte mit allem Erfolg. Joanna wusste, dass keiner von ihnen ihre Leistung wichtig finden würde. Aber sie war stolz darauf!
    Sie zuckte mit den Schultern und nahm die Speisekarte. “Sie werden die Geschichte herausbringen.”
    “Wirklich?” Die Augen ihrer Mutter wurden groß. “Es geht darin um einen Collie oder so etwas, stimmt’s?”
    “Einen Boxer”, verbesserte Joanna sie ausdruckslos und fragte sich, warum sie sich mit diesen wöchentlichen Mittagessen quälte. Das Desinteresse ihrer Mutter verletzte sie nur jedes Mal aufs Neue. Einmal im Monat besuchten Joshua und sie zusammen ihre Eltern, und es wäre vernünftiger gewesen, den Kontakt darauf zu beschränken. Ihren Vater sah sie sonst überhaupt nicht. Er und ihre Mutter führten beide ein so hektisches Leben, dass sie noch nie Zeit für sie gehabt hatten, und Joanna hatte sich schon als Kind damit abgefunden. Joshua geheiratet zu haben war ihr einziger versöhnender Zug, was ihre Eltern anbelangte, aber sogar das hatten sie am Anfang zur Katastrophe erklärt. “Wie Billy”, sagte sie leise.
    “Also wirklich, Joanna! Der Hund ist schon Jahre tot!” fuhr ihre Mutter sie an.
    “Ich habe ihn geliebt.” Ihr Vater hatte einmal ihren Geburtstag vergessen. Auf dem Weg nach Hause hatte er den Welpen im Schaufenster eines Zoogeschäfts gesehen und ihn ihr spontan gekauft, ohne daran zu denken, dass seine Frau vielleicht nicht damit einverstanden sein würde. Joanna liebte den jungen Hund vom ersten Moment an und überredete ihren Vater irgendwie, ihn nicht zurückzubringen, obwo hl ihre Mutter heftig protestierte. Billy zerkaute alles, von den Möbeln bis zu den Schuhen ihrer Mutter. Als sie sechs teure Paare fand, die nicht mehr zu reparieren waren, durfte sich Billy nur noch im Garten und in der Küche aufhalten. Ihn störte die Verbannung anscheinend nicht. Im Sommer jagte er Schmetterlinge, und im Winter schlief er in der warmen Küche. Und Joanna beklagte sich auch nicht. Sie war einfach nur froh, den Hund behalten zu können.
    Billy war neun Jahre lang ihr ständiger Begleiter gewesen, dann hatte ihn ein übermütiger Sprung auf die Straße das Leben gekostet. Joanna hatte ihn niemals vergessen, und “Billy Boxer” beruhte auf ihm und seinen Streichen.
    Ihre Mutter sprach erst wieder, nachdem sie beide bestellt hatten. “Soll das heißen, dass ein Verleger tatsächlich bereit ist, dich für eine Geschichte über einen lästigen Hund zu bezahlen?” fragte sie spöttisch.
    “Ja”, erwiderte Joanna ärgerlich.
    Cora schüttelte den Kopf. “Wo soll das noch alles hinführen? Was hält Joshua davon?”
    Joanna presste wütend die Lippen zusammen. “Er hat nicht viel dazu gesagt.”
    “Das

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