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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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er die ganze Anwaltskammer engagiert hat, das ist mir egal. Damit wird er nicht davonkommen!«
    »Nein«, sagte Vince, »dafür wird er in den Bau wandern, und das weiß er. Ich schätze, er wird versuchen, einen Deal mit dem Staatsanwalt auszuhandeln.«
    »Scheiß drauf«, sagte Franny. »Reißen Sie ihm den Arsch auf!«
    Vince tätschelte seine Schulter. »Ihre Einstellung gefällt mir, mein Freund. Wenn ich dürfte …«
    »Und was ist mit den Morden?«, sagte Anne. »Und Karly Vickers?«
    »Im Moment haben wir einfach nicht genug stichhaltige Beweise. Im Grunde haben wir gar keine stichhaltigen Beweise. Er hat keinen einzigen Fehler gemacht - bis er sich dich schnappte«, sagte er. »Wie bist du an die Halskette gekommen?«
    Anne seufzte angesichts der traurigen Ironie. »Tommy hat sie mir geschenkt. Er muss sie zu Hause gefunden haben. Er wollte etwas Besonderes tun, etwas Nettes.«
    Dieses Geschenk hatte eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die dazu führten, dass sein Vater als Mörder entlarvt wurde. Eine solche Tragödie hätten selbst die Griechen nicht besser ersinnen können.

    »Hast du mit Tommy gesprochen?«, fragte sie.
    Sie konnte die Antwort seinem finsteren Gesicht ablesen.
    »Seine Mutter lässt uns nicht zu ihm.«
    Ihre Verzweiflung war offenbar ebenso leicht zu erkennen, denn er drückte ihr sanft die Hand. »Du kannst nichts tun, mein Engel. Du musst dich damit abfinden.«
    Tiefe Traurigkeit breitete sich in Anne aus, fast so, als hätte sie einen geliebten Menschen verloren. In gewisser Weise hatte sie das vermutlich auch. Irgendwie ahnte sie, dass sie Tommy Crane nie mehr wiedersehen würde. Sie sprach es nicht aus, niemand hätte ihr geglaubt, aber im tiefsten Inneren wusste sie es. Er war ihr weggenommen worden.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht, um dich aufzumuntern und damit du schnell wieder gesund wirst«, sagte Franny und legte eine bunte Tüte auf ihr Nachttischchen.
    Anne warf einen misstrauischen Blick darauf. Sie griff mit der Hand hinein, in der kein Infusionsschlauch steckte, und zog einen Hauch schwarzer Spitze und Seide heraus.
    »Es gibt Menschen, die bringen Blumen oder Obst mit. Mein Freund bringt mir Reizwäsche mit.«
    »Nichts sagt so schön ›Gute Besserung‹ wie ein Negligé«, sagte Franny.
    »Ich fühl mich auch gleich viel besser«, bekannte Vince.
    »Siehst du!«
    Wenn es nicht so wehgetan hätte, hätte Anne die Augen verdreht.
    Franny beugte sich vor und fand einen Quadratzentimeter Haut auf ihrer Wange, auf den er ihr einen Kuss geben konnte, ohne ihr Schmerzen zu bereiten. »Ich lass dich jetzt besser in Ruhe«, sagte er, dann winkte er Vince geziert zu.
    »Der ist vielleicht eine Nummer«, sagte Vince und lachte, als Franny verschwunden war.
    Anne schaffte es, eine Augenbraue zu heben, als sie einen
erneuten Blick auf das Negligé warf. »Ja, aber du bist auch nicht viel besser.«
    »Jetzt im Ernst«, sagte er. »Wie geht es dir?«
    Sie hatte bei ihm nicht das Bedürfnis, immer tapfer und vernünftig zu sein, sondern ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie fing an zu zittern. »Ich hatte mein ganzes Leben noch nicht solche Angst.«
    Vince setzte sich auf die Bettkante und legte die Arme um sie.
    »Da hättest du mich erst mal sehen sollen«, murmelte er. »Als mir klar wurde, dass dieses Schwein dich in seiner Gewalt hat …«
    »Halte mich«, bat Anne ihn mit leiser Stimme.
    »Ich werde dich die ganze Nacht über halten«, murmelte er und strich ihr übers Haar.
    »Ich glaube nicht, dass du länger als bis neun Uhr bleiben darfst.«
    »Die sollen mal versuchen, mich hier rauszukriegen«, sagte er. »Eine so böse Krankenschwester gibt es auf der ganzen Welt nicht, die mich von dir wegzerren könnte. Und das heißt etwas.«
    Er küsste sie auf die Stirn, und sie merkte, dass die Anspannung etwas nachließ.
    »Ich meine es ernst, Anne«, sagte er ruhig. »Ich werde nirgendwohin gehen. Ich mag ja nur ein großer, dummer Tölpel aus Chicago sein, aber ich weiß es, wenn ich der Richtigen begegne. Ich liebe dich. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Bist du einverstanden? Oder kriege ich nur einen Zeitvertrag?«
    Anne lächelte und schüttelte den Kopf. Er hatte recht. Nachdem sie dem Tod ins Angesicht geblickt hatte, waren alle Entscheidungen für sie plötzlich so viel leichter und klarer.
    Vince beugte sich herunter und küsste sie, und noch nie
in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so sicher und so geliebt

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