Schwaerzer als der Tod Thriller
Vickers«, sagte Mendez und zog ein Foto aus seiner Jackentasche. Karly, die ihren Hund umarmt. »Sie haben sie am Donnerstag am späten Nachmittag behandelt.«
Crane nahm das Foto und betrachtete es einen Moment. »Ihre Haare waren anders, aber ja, ich erinnere mich. Nach der Zahnreinigung habe ich die übliche Routineuntersuchung durchgeführt, und wir haben einen Satz Röntgenaufnahmen gemacht. Sie brauchte zwei Kronen, aber das ist kein Verbrechen«, sagte er und gab das Foto zurück. »Darf ich fragen, worum es geht?«
»Miss Vickers wird vermisst«, sagte Vince. »Möglicherweise sind Sie der Letzte, der sie gesehen hat.«
Crane wirkte verblüfft. »Vermisst? Und Sie glauben, dass ich etwas darüber wissen könnte? Ich habe mir ihre Zähne angesehen.«
»Wir versuchen nur zu rekonstruieren, wo sie an diesem Tag überall war«, versicherte ihm Vince. »Soweit wir wissen, war der Termin hier der letzte, den sie an diesem Tag hatte. Hat sie zufällig gesagt, was sie danach vorhatte? Vielleicht mit einer Freundin essen gehen, irgendetwas in der Art?«
»Mein Gott«, sagte Crane. »Zuerst geschieht ein Mord, und jetzt wird eine Frau vermisst? Und das alles in unserer kleinen Stadt?«
»Es kann einem Angst machen«, stimmte Vince ihm zu.
»Besteht zwischen beidem ein Zusammenhang?«
»Das wissen wir noch nicht«, sagte Mendez.
»Vermutlich nicht«, sagte Vince. »Wenn eine Verbindung zwischen den beiden Fällen bestünde, hätten wir es mit einem sehr ungewöhnlichen Tätertypus zu tun. Es ist äußerst unwahrscheinlich.«
»Es war im Zusammenhang mit dem Mord an Lisa Warwick bereits die Rede davon, dass es sich um einen Serienmörder handeln könnte«, sagte Crane.
Vince sah Mendez an, der etwas verlegen wirkte. »Theoretisch.«
»Nach unserem Gespräch gestern habe ich nachgedacht«,
sagte Crane. »Wurde nicht vor ungefähr einem Jahr eine Frauenleiche außerhalb der Stadt gefunden? Glauben Sie, dass eine Verbindung zwischen diesem Mord und dem hier besteht?«
»Ich kann keine Mutmaßungen anstellen«, sagte Mendez.
»Ich bin mir nicht sicher, welche Antwort ich schlimmer fände«, sagte Crane. »Mehrere gewöhnliche Mörder, die hier ihr Unwesen treiben, oder ein ungewöhnlicher Mörder, der sein Unwesen treibt.«
»Wir gehen von einer dritten Möglichkeit aus: keine von beiden«, sagte Vince.
»Die Frau im Park«, sagte Crane, »wissen Sie inzwischen, wer sie war?«
»Ja, sie wurde identifiziert als Lisa Warwick, Krankenschwester …«
»Lisa Warwick?«, sagte Crane entsetzt. »Nein.«
»Kannten Sie sie?«
»Gut genug, um hin und wieder ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Sie arbeitet am Thomas Center. O Mann, das ist ja furchtbar.«
»Arbeiten Sie viel für das Thomas Center?«, fragte Vince.
»Ich behandle die Klientinnen und die Mitarbeiter«, sagte Crane. »Ehrenamtlich. Meine Frau arbeitet ebenfalls ehrenamtlich dort. Sie hilft beim Sammeln von Kleiderspenden, um die Frauen mit vernünftiger Garderobe zu versorgen, und organisiert Vorträge von erfolgreichen Geschäftsfrauen.«
»Haben Sie Ms Warwick in letzter Zeit gesehen?«, fragte Mendez.
»Nein. Ich weiß nicht mehr, wann ich sie zuletzt gesehen habe.«
Er lehnte sich gegen einen Schrank, verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. »Wie ist sie gestorben?«
»Wir warten noch auf die endgültigen Autopsieergebnisse«,
sagte Mendez. »Aber offenbar ist sie erwürgt worden.«
Crane schloss die Augen und rieb sich mit der Hand über die Stirn, als bereite ihm diese Information Schmerzen.
»Ich hoffe, sie musste nicht leiden«, sagte er leise. »Sie war eine nette junge Frau.«
»Wie geht es Tommy?«, erkundigte sich Mendez.
»Das alles hat ihm ziemlich zugesetzt.«
»Dr. Cranes Sohn war eines der Kinder, die die Leiche gefunden haben«, erklärte Mendez.
Crane sah Vince fragend an.
»Ich war an diesem Abend nicht in der Stadt«, sagte Vince leichthin. »Was für ein schreckliches Erlebnis für die Kinder.«
»Er versteht nicht, wie ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun kann«, sagte Crane. »Gestern Abend hat er mich gefragt, ob ich glaube, dass der Mann, der diese Frau umgebracht hat, verrückt war oder ob er böse war auf sie.«
»Was haben Sie ihm gesagt?«
»Ich habe gesagt, ich glaube nicht, dass irgendjemand wirklich versteht, warum jemand zu einem Mörder wird.«
»Das ist nicht sehr beruhigend«, sagte Vince.
»Mein Sohn ist zehn, und er ist sehr intelligent, Detective. Er merkt es, wenn man
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