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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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ihn anlügt. Ich habe ihm gesagt, er soll sich keine Sorgen machen. Nur weil dieser Frau etwas Schlimmes passiert ist, bedeutet das nicht, dass ihm auch etwas Schlimmes passieren wird. Es gibt eine Menge Leute, die auf ihn aufpassen und ihn beschützen.«
    »Hat er Ihnen das abgekauft?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Crane aufrichtig.
    »Erinnern Sie sich, wann Ms Vickers vergangenen Donnerstag von hier weggegangen ist?«, fragte Mendez.

    »Eine Zahnreinigung mit anschließender Routineuntersuchung dauert normalerweise eine Stunde, es müsste also so gegen fünf gewesen sein. Aber Ava weiß das bestimmt genauer«, sagte Crane. »Ava erinnert sich an alles.«
    »Was für einen Eindruck hat Miss Vickers auf Sie gemacht?«, fragte Vince.
    Crane zuckte die Achseln. »Sie hat eigentlich gar keinen Eindruck auf mich gemacht. Sie saß mit geöffnetem Mund da, und ich habe mir ihre Zähne angesehen. Es schien ihr Sorgen zu bereiten, als ich ihr sagte, dass sie zwei Kronen braucht. Sie sollte eine neue Stelle in der Anwaltskanzlei Quinn und Morgan antreten. Und sie war besorgt, weil sie dafür freinehmen müsste.
    Ich habe ihr gesagt, dass ich da kein großes Problem sehe. Ich kenne alle bei Quinn und Morgan. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass sie, bevor wir die erforderlichen Termine ausmachen, mit der Bürovorsteherin sprechen sollte. Vielleicht ist sie auf dem Heimweg noch dort vorbeigefahren.«
    »Haben Sie einen Parkplatz für Ihre Patienten, Dr. Crane?«, fragte Vince.
    »Ich habe drei Stellplätze hinter dem Haus. Wenn die belegt sind, müssen sie einen öffentlich Parkplatz benutzen.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns dahinten mal umsehen?«, fragte Vince. »Es gibt eine Hintertür, richtig?«
    »Ja. Ich zeige Ihnen den Weg.«
    Er begleitete sie den Flur hinunter zu einer Tür, die auf eine schattige Gasse hinter dem Haus führte. Vince musterte die Umgebung - die umliegenden Gebäude, die wie ausgestorben daliegende Gasse. An dem Gebäude direkt nebenan hing ein großes Schild mit der Aufschrift ZU VERMIETEN. Darunter stand JAMESON IMMOBILIEN mit der Telefonnummer des Büros und dem Foto einer hübschen Maklerin, die lächelnd Interessenten anzulocken versuchte.

    Zwei der drei für Dr. med. dent. Peter Crane reservierten Stellplätze waren belegt. Auf dem einen stand ein schnittiger dunkelblauer Jaguar, auf dem anderen ein weißer Toyota Celica.
    »Ich könnte Ihnen nicht sagen, ob Miss Vickers hier geparkt hat oder nicht«, sagte Crane. »Vielleicht weiß es Ava.«
    »Gibt es hier Überwachungskameras?«, fragte Vince und musterte die Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
    »Keine Ahnung. Ich habe jedenfalls keine.«
    Die Tür der Praxis öffnete sich, und die allwissende Ava streckte den Kopf heraus.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte sie. »Aber Miss Navarre hat angerufen, Dr. Crane. In der Schule gab es irgendeinen Vorfall. Sie lässt fragen, ob Sie Tommy abholen könnten.«
    »Einen Vorfall?«, wiederholte Crane. »Was ist denn jetzt wieder?«
    »Sie ist nicht näher darauf eingegangen.«
    Crane stieß einen Seufzer aus. »Tut mir leid, meine Herren. Ich muss los.«
    »Selbstverständlich«, sagte Vince. »Die Familie hat Vorrang.«
    Ava hielt dem Arzt seine Autoschlüssel hin, sah dabei jedoch Mendez und Vince an. »Robin, die bei uns die Zahnreinigungen macht, ist morgen wieder da.«
    »Nur der Ordnung halber, Dr. Crane«, sagte Mendez. »Wo waren Sie vergangenen Donnerstagabend?«
    »Zu Hause bei meiner Familie. Rufen Sie an, wenn Sie noch Fragen haben«, sagte Crane und ging zu dem Jaguar. »Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ich Ihnen weiterhelfen kann. Ich bin sicher, dass ich nicht der Letzte war, der Karly Vickers an diesem Tag gesehen hat.«

    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Vince.
    »Weil der Letzte, der sie an diesem Tag gesehen hat, derjenige gewesen sein muss, der sie entführt hat, und ich weiß, dass ich das nicht war.« Er öffnete die Fahrertür, stieg jedoch nicht ein. »Wurde eine Suche in die Wege geleitet?«
    »Noch nicht«, sagte Mendez.
    Crane runzelte die Stirn. »Sollte man das nicht tun? Eine Frau ist tot. Eine andere Frau wird vermisst. Es wäre doch furchtbar, wenn man sie schließlich auch tot auffindet, nur weil niemand nach ihr gesucht hat.«
    »Wir sind dran«, sagte Mendez. »Sie haben ja meine Karte, falls Ihnen noch irgendetwas einfällt.«
    »Er hat recht, wissen Sie«, sagte Vince, als Cranes Auto aus ihrem Blickfeld verschwand.

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