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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Verabredung war. Leone wollte mehr über die Kinder erfahren. Cranes Vater war der Letzte gewesen, der Karly Vickers gesehen hatte. Wendy Morgans Vater hatte eine Verbindung zu Lisa Warwick. Und der Farman-Junge zeigte Ambitionen zum zukünftigen Serienmörder und schleppte den abgetrennten Finger des Opfers als Souvenir mit sich herum. Alles, was sie zu den Ermittlungen beisteuern konnte, war höchst willkommen.
    »Meinen Sie, er hat ein bisschen nachgeholfen, was die Publicity angeht?«, fragte Dixon.
    »Vince? Der Presse einen Tipp geben? Nie im Leben«, sagte Mendez, wie aus der Pistole geschossen.
    »Seien Sie sich da nicht so sicher, Tony. Der Knabe hat einen gewissen Ruf.«

    »Als einer der besten Fallanalytiker weltweit.«
    »Und einer der berühmtesten. Den hat er sich nicht durch Schüchternheit und Zurückhaltung erworben. Uns mag er ja erzählen, dass er sich bedeckt gehalten hat, aber das entspricht nicht seinem Modus Operandi.«
    Mendez gefiel diese Einschätzung nicht. »Es ist müßig, darüber zu spekulieren. Die Presse ist hier. Sie wissen, was sie wissen. Wir haben einen Job zu erledigen. Haben Sie schon mit dem Besitzer des Grundstücks gesprochen? Was sagt er?«
    »Ich lasse zwei Deputys auf ihn aufpassen, sie warten auf Sie und Hicks. Ich wollte zuerst die beiden Autos sichern.«
    »Fahren Sie mit den Autos zurück?«
    »Ja.«
    »Wer sonst noch?«, fragte Mendez.
    »Warum?«
    Mendez verzog das Gesicht, als hätte er auf etwas Ekliges gebissen. »Der Junge von Farman hat heute den abgetrennten Finger von Lisa Warwick mit in die Schule gebracht.«
    Dixon riss die Augen auf. »Wie bitte?«
    »Ja. Er liegt in einer Papiertüte in meinem Kofferraum. Dennis Farman hat versucht, ihn einer Mitschülerin in den Mund zu stopfen.«
    »Großer Gott.«
    »Wahrscheinlich hat er ihn vom Fundort der Leiche mitgenommen, aber wie macht sich das in der Presse? Der Junge hatte den Finger der Leiche, und wir lassen seinen Vater an das Auto des Opfers ran? Nichts gegen Frank, aber es könnte so aussehen, als ginge bei uns nicht alles mit rechten Dingen zu. Das wäre ein gefundenes Fressen für einen Anwalt.«
    Dixon brauchte einen Moment, um das Gehörte zu verarbeiten. Er würde die Situation aus dem Blickwinkel eines Detectives mit fast zwanzig Dienstjahren auf dem Buckel betrachten. Es würde keine Rolle spielen, wie gut er Frank Farman
kannte. Es würde keine Rolle spielen, dass Farman eine makellose Akte hatte. Das hier war eine reine Verfahrensfrage.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Sprechen Sie mit dem Besitzer des Grundstücks. Ich kümmere mich um Frank. Weiß er über diesen Vorfall mit seinem Sohn Bescheid?«
    »Ja.«
    Mendez stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er ging über die Wiese zwei Reihen weiter zu Lisa Warwicks Auto, neben dem Hicks stand und mit zwei Deputys sprach.
    »Wir sollen als Nächstes mit dem Besitzer des Grundstücks sprechen«, sagte er.
    »Hast du Dixon das mit dem Finger erzählt?«
    »Ja. Er meinte, er kümmert sich um Frank.«
    »Besser er als du.«
    In Mendez’ Auto fuhren sie zum Haupteingang des Schrottplatzes, wo Reporter und Deputys den Weg blockierten.
    Mendez drückte ungeduldig auf die Hupe. Hicks hielt seine Dienstmarke in die Höhe. Ein Fotograf schoss ein Bild.
    »Schätze, jetzt erfahren wir am eigenen Leib, wie es ist, im Rampenlicht zu stehen«, sagte Hicks.
    »Sieht so aus, als wäre es ätzend.«
    Das Büro des Schrottplatzes befand sich in einem verrosteten Wohnwagen, der offenbar gleichzeitig als Behausung diente. Die Neonröhren an der mit nikotinverfärbten Styroporplatten verkleideten Decke verbreiteten ein so grelles fluoreszierendes Licht, dass Mendez und Hicks die Augen zusammenkneifen mussten. Es herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander, und es stank nach Schweiß und Zwiebeln.
    An Küchentisch saß ein Deputy mit einem Mann, von dem Mendez annahm, dass es Gordon Sells war. Ein verlebt
aussehender Mittvierziger mit beginnender Glatze und finsterer Miene. Aus dem Ausschnitt seines fleckigen Unterhemds quollen Haare.
    »Mr Sells«, sagte Mendez und streckte die Hand aus. »Ich bin Detective Mendez. Das ist mein Partner Detective Hicks.«
    Unbeeindruckt von Mendez’ Höflichkeit, funkelte Sells ihn wütend an und sagte: »Ich habe nichts mit diesen Autos zu tun. Keine Ahnung, wie die hierhergekommen sind.«
    Mendez setzte sich. Hicks lehnte sich gegen die vollgestapelte Arbeitsplatte und verjagte dabei eine Katze, die zwischen dem schmutzigen

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