Schwaerzer als der Tod Thriller
Geschirr auf der Suche nach Essensresten gewesen war.
»Sie haben diese beiden Autos also noch nie zuvor gesehen?«, fragte Mendez.
Sells schüttelte den Kopf. Mendez versuchte, sich vorzustellen, wie eine Frau auf diesen Mann reagieren würde. Die Haare, die er noch hatte, waren ungekämmt, und die Bartstoppeln an seinem Kinn ließen darauf schließen, dass er sich seit vier oder fünf Tagen nicht mehr rasiert hatte.
»Wie kann das sein, Mr Sells?«, fragte er. »Ihr Grundstück ist doch eingezäunt, nicht wahr?«
»Ja.«
»Das heißt, jemand musste ein Tor öffnen, um mit den Autos reinfahren zu können.«
»Davon weiß ich nichts.«
Mendez holte das Foto von Karly Vickers aus seiner Jackentasche. »Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?«
Sells warf lediglich einen flüchtigen Blick auf das Foto. »Nee.«
»Sagt Ihnen der Name Lisa Warwick etwas?«
»Nee.«
»Das sind die beiden Frauen, denen die Autos gehören. Eine von ihnen ist tot. Die andere wird vermisst.«
»Ich weiß nichts davon«, sagte Sells, den diese schreckliche Mitteilung kaltzulassen schien.
»Haben Sie Angestellte, Mr Sells?«, fragte Hicks.
»Nur ich und mein Neffe, niemand sonst. Der weiß auch nichts.«
»Und wo ist er?«, fragte Hicks.
»Kenny!«, brüllte Sells. »Komm mal her!«
Kenny kam aus dem angrenzenden Raum, ein riesiger, dümmlich aussehender junger Mann von vielleicht zwanzig Jahren. In seiner Latzhose, deren einer Träger herunterhing, und mit dem offen stehenden Mund sah er aus, als käme er geradewegs von den Dreharbeiten zu dem Film Beim Sterben ist jeder der Erste.
Mendez stand auf und stellte sich und Hicks ein weiteres Mal vor. Kenny starrte ihn nur verständnislos an.
»Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?«, fragte Mendez und zeigte ihm das Foto von Karly Vickers.
Kenny zuckte die Achseln.
»Er weiß nichts«, sagte Sells ungehalten. »Er ist ein bisschen zurückgeblieben.«
»Bin ich nicht«, sagte Kenny mit leiser, tonloser Stimme.
»Diese Frau wird vermisst«, sagte Mendez. »Die Frau, der das andere Auto gehört hat, ist tot. Ermordet.«
Sells runzelte die Stirn. »Er weiß nicht …«
Mendez schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und beugte sich zu ihm. »Halten Sie endlich die Klappe! Ich will kein einziges Mal mehr hören, dass Sie oder er nichts wissen, Sie Hohlkopf!«
»Ich bin nicht verhaftet!«, schrie Sells zurück.
Mendez griff nach den Handschellen an seinem Gürtel. »Das kann ich gerne ändern. Und zwar auf der Stelle.«
Hicks ging gelassen zu ihm und legte ihm die Hand auf den Arm. »Tony, beruhige dich. Ich bin sicher, Mr Sells hat
nur nicht richtig verstanden, wie ernst die Angelegenheit ist.«
»Und welcher Teil einer Anklage wegen Mordes ist ihm nicht klar?«, fragte Mendez.
»Lass es gut sein«, sagte Hicks.
Mendez trat ein paar Schritte zur Seite und lief nervös vor dem Kühlschrank auf und ab. Dabei murmelte er ein paar hässliche Drohungen auf Spanisch vor sich hin. Sells musste kein Spanisch sprechen, um zu verstehen, dass es nichts Gutes war.
Hicks setzte sich an den Tisch und sagte in vertraulichem Ton: »Ich muss mich für meinen Partner entschuldigen, Mr Sells, aber die ermordete Frau war seine Cousine, deshalb …«
Sells kniff argwöhnisch die Augen zusammen. »Der ist doch’n Mexikaner. Ich hab die Frau im Fernsehen gesehen …«
»Eine angeheiratete Cousine«, sagte Hicks, ohne eine Sekunde zu zögern.
»Wenn ich herausfinde, dass Sie sie angerührt haben …«, setzte Mendez an und deutete mit dem Finger auf Sells.
Hicks hob eine Hand. »Tony, bitte.«
Mit einem Seufzer wandte er sich wieder Sells zu. »Sehen Sie, Mr Sells, wenn Sie diese Autos jemandem abgekauft haben, dann sind Sie aus dem Schneider«, log er. »Das Einzige, was wir wollen, ist, einen Mörder und diese andere junge Frau finden bevor ihr etwas Schlimmes zustößt.«
Sells’ Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. Mendez hatte das Gefühl, dass er den Trick Guter Cop/böser Cop schon kannte. Wahrscheinlich war er wegen irgendetwas vorbestraft.
Sells sah Hicks an und sagte: »Ich weiß nichts über diese Autos.«
Mendez nickte dem Deputy zu, der daraufhin aufstand und sich dem Neffen zuwandte. Mendez ging zu Sells und ließ eine der Handschellen aufschnappen.
»Sie können entweder freiwillig aufstehen, Mr Sells«, sagte er, »oder ich kann nachhelfen. Mir ist es egal.«
»Weswegen?«, fragte Sells, stand aber immerhin auf.
»Ich nehme Sie wegen des Besitzes
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