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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Jungen sprechen, bevor Frank da ist. Solange wir ihm nichts zur Last legen, muss kein Elternteil anwesend sein, wenn wir ihm ein paar Fragen stellen.«
    Vince zuckte die Achseln. »Ihre Entscheidung. Möglicherweise haben die Cranes vor, Anzeige wegen Körperverletzung zu erstatten.«
    »Ich werde ihn nur nach dem Finger fragen.«
    Er machte Anstalten, zu Dennis zu gehen, dann schien ihm etwas einzufallen, und er drehte sich noch einmal um. »Danke, Miss Navarre. Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Ich bleibe«, sagte Anne entschlossen.
    »Verzeihung?«
    »Ich bleibe hier, während Sie mit Dennis sprechen«, sagte Anne. »Ich bin für ihn verantwortlich, solange er sich in diesem Gebäude aufhält.«
    Mendez zuckte die Achseln. »Wie Sie meinen.«
    Sie hielt ihn am Ärmel fest, als er zum Tisch gehen wollte. Er drehte sich erneut um und sah sie an.
    »Und ich will nicht, dass Sie ihn nach den Zeichnungen fragen«, sagte sie mit gesenkter Stimme. »Er weiß nicht, dass ich das Heft habe. Er soll nicht erfahren, dass ich sein Vertrauen missbraucht habe. Ich will weiterhin in der Lage sein, ihm zu helfen - wenn ich kann.«
    Dann gingen sie gemeinsam zum Tisch und setzten sich, um Dennis Farman zu befragen. Aber Dennis hatte nichts zu sagen. Kein einziges Wort. Er wollte ihnen nicht erzählen, wie der Finger in seinen Besitz gelangt war. Er wollte den Mund überhaupt nicht aufmachen und ließ sich weder durch Drohungen noch durch Lockungen umstimmen. Stumm wie ein Fisch saß er da und starrte auf die Tischplatte, während ihm Gott weiß was durch den Kopf ging.
Hicks fuhr ins Büro zurück, um nachzusehen, ob bei der Überprüfung der Mitarbeiter am Thomas Center irgendetwas herausgekommen war. Vince und Mendez verließen die Schule und blieben auf dem Bürgersteig stehen, um auf Frank Farman zu warten. Die anderen Kinder waren schon weg gewesen, lange bevor sie eingetroffen waren - Tommy Crane war von seinem Vater abgeholt und in die Notaufnahme gefahren worden, und Wendy Morgan brachte ihr Vater nach Hause.
    »Das sind ja ziemlich gewalttätige Phantasien, die dem Jungen im Kopf herumgehen«, sagte Vince und bot Mendez einen Kaugummi an. »Er steckt voller Wut. Warum wohl? Kinder haben normalerweise keine solchen Ausbrüche. Das ist erlerntes Verhalten. Von wem hat er es gelernt?«
    »Frank ist zwar ein Choleriker«, sagte Mendez, »aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er Frauen mit einem Messer in der Brust malt.«
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Junge völlig durchdreht. Den werden Sie im Auge behalten müssen.«
    »Na toll. Ich hoffe, dass die Cranes Anzeige erstatten. Dann können wir ihn in ein Jugendheim stecken.«
    »Und wenn er da rauskommt, ist er ganz normal«, sagte Vince sarkastisch.
    Sie standen eine Weile schweigend da, genossen die Stille und hingen jeder seinen Gedanken nach.
    »Die Lehrerin ist nett«, sagte Vince schließlich.
    »Ja.«
    »Sie hat Mumm, setzt sich für ihre Kinder ein. Das gefällt mir«, sagte Vince. Er warf Mendez einen Blick von der Seite zu. »Haben Sie sie gefragt, ob sie mit Ihnen ausgeht?«
    Die Frage ließ Mendez zusammenzucken. »Was? Nein! Ich stecke mitten in einem Fall.«
    Vince zuckte die Achseln. »Aber ab und zu …«

    »Ich habe sie erst gestern kennengelernt.«
    »Ja und? Ich habe sie erst vor einer Stunde kennengelernt.«
    Mendez starrte ihn an. »Sie haben sie gefragt, ob sie mit Ihnen ausgeht? Sie könnte Ihre Tochter sein!«
    »Ja«, sagte er grinsend, »ist sie aber nicht.«
    »Ich kann es nicht fassen! In all dem Chaos denken Sie an Ihr Vergnügen.«
    »Wir treffen uns zum Essen. Um über die Kinder zu reden«, fügte Vince hinzu.
    »Sie weiß nicht, dass es eine Verabredung ist.«
    »Sie weiß, dass sie sich in einem hübschen italienischen Restaurant mit einem charmanten Mann zum Essen trifft.«
    »Wie konnten Sie sie nur fragen, ob sie mit Ihnen ausgeht?«, sagte Mendez. »Sie ist Teil der Ermittlungen.«
    »Sie ist kein Opfer. Sie ist keine Zeugin. Und sie ist nicht die Täterin«, erklärte Vince. »Es besteht kein Interessenkonflikt. Das Leben ist kurz, Junior. Carpe diem.«
    Am Straßenrand hielt ein Streifenwagen, und Frank Farman stieg aus, sein Gesicht eine undurchdringliche Maske.
    »Ich glaube es einfach nicht«, stieß er hervor. »Er hatte einen Finger?«
    »Er muss ihn Lisa Warwick abgetrennt haben«, sagte Mendez. »Bei der Autopsie fehlte ihr ein Zeigefinger.«
    »Ich weiß nicht, was mit dem Jungen los ist«, sagte Farman und

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