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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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»Macht es Ihnen nichts aus, dass er dem Thomas Center so viel Zeit opfert?«
    »Es ist für eine gute Sache.«
    Sie sah weg, nahm die Piloten-Sonnenbrille aus ihrem Haar und setzte sie rasch auf, um die Anspannung in ihren kornblumenblauen Augen zu verbergen.
    »Arbeiten Sie auch ehrenamtlich?«, fragte Mendez.
    »Nein, ich bin mit anderen Dingen beschäftigt.«
    Beispielsweise damit, sich zusammenreißen, dachte er. Letzte Woche noch war unser Leben so schön .
    »Mrs Morgan«, fing er an, »es gibt leider keine taktvolle Art, diese Frage zu stellen. Hatte Ihr Mann eine Affäre mit Lisa Warwick?«
    »Nein!«, sagte sie viel zu schnell und wickelte die Strickjacke noch ein wenig fester um sich.
    »Wir haben uns die Anrufe von Ms Warwick angesehen. Da sind eine Menge Anrufe in die Kanzlei Ihres Mannes verzeichnet. Von denen wiederum viele nach Büroschluss erfolgten.«
    »Sie haben selbst gerade gesagt, dass die beiden gemeinsam an vielen Fällen gearbeitet haben.«
    Mendez drang nicht weiter auf sie ein. Sara Morgan noch weiter unter Druck zu setzen, damit sie es laut aussprach, wäre gemein gewesen. Ihr Mann war ihr untreu. Sie litt schon genug darunter.
    »Noch etwas«, sagte er. »Erinnern Sie sich vielleicht, wo Ihr Mann letzte Woche am Donnerstag war, am frühen Abend?«
    »Er war in der Stadt«, sagte sie. »Daran erinnere ich mich. Ich unterrichte jeden zweiten Donnerstagabend Kunst. Als ich nach Hause kam, wartete er auf mich.«
    »Wie steht es mit der Zeit zwischen fünf und sieben Uhr?«

    »Er kommt kaum jemals vor sieben aus der Kanzlei, und ich muss um sechs los zum Unterricht.«
    Was bedeutete, dass sie keine Ahnung hatte, wo er während des Zeitraums des Verschwindens von Karly Vickers gewesen war.
    Er wartete darauf, dass Sara Morgan fragte, warum er das wissen wollte, aber sie hatte offenbar genug.
    »Danke für Ihre Geduld, Mrs Morgan«, sagte er. »Ich will Sie nicht länger hier festhalten. Einen schönen Tag noch.«
    Er hörte, wie sie auf dem Weg zu ihrem Auto bitter auflachte.
     
    »Ich habe mit Sara Morgan gesprochen«, sagte Mendez, als er den Besprechungsraum betrat, wo Vince sich in einer Ecke einen kleinen Tisch erobert hatte.
    Vince sah von seinen Notizen auf, die Lesebrille auf der Nasenspitze. »Und?«
    »Wir können wohl davon ausgehen, dass Steve Morgan eine Affäre mit Lisa Warwick hatte. Mrs Morgan fühlte sich sichtlich unwohl, als ich die Sprache darauf brachte«, erwiderte Mendez und zog sich einen Stuhl heran.
    »Sie rückte also nicht gleich raus damit, dass er sie betrogen hat?«
    »Im Gegenteil. Sie konnte es gar nicht schnell genug leugnen. Sie versucht, ihre Familie zusammenzuhalten«, sagte Mendez. »Es passt ihr auch nicht, dass er so viel Zeit für das Thomas Center aufwendet.«
    »Für andere Frauen«, sagte Vince. »Verletzliche Frauen, Frauen, die einen Retter brauchen. Das ist guter Jagdgrund, wenn es jemand darauf anlegt.«
    »Alle behaupten, dass er ein wahrer Samariter ist.«
    Vince zog die Augenbrauen in die Höhe. »Ein Samariter, der seine Frau betrügt?«

    »Nun, er hat ein so großes Herz, da ist Platz für mehr als eine Frau.«
    »Ach so«, sagte Vince. Er nahm seine Brille ab und legte sie auf die Seite. »Dann gehen wir also mal davon aus, dass er eine Affäre mit Lisa Warwick hatte. Von da bis zu dem, was ihr angetan wurde, ist es ein langer Weg.«
    »Vielleicht hat sie ihm ein Ultimatum gestellt und ihm gedroht, dass sie alles seiner Frau erzählen würde.«
    »Das wäre ein Mordmotiv, stimmt. Aber wenn, dann bringt ein Mann seine Geliebte im Affekt um und entledigt sich ihres Leichnams. Er ritzt nicht Muster in sie hinein wie in einen Totempfahl und verbuddelt sie nicht in einem öffentlichen Park, sodass Schulkinder sie finden.«
    »Vielleicht will er ja gerade, dass es so aussieht, als sei ein Geisteskranker für den Mord verantwortlich.«
    »Wie viele Informationen über den Paulson-Mord sind damals veröffentlicht worden?«, fragte Vince. »Die Strangulation? Die Schnitte? Die Verstümmelung? Die zugeklebten Augen?«
    »Fast keine«, gab Mendez zu. »Seine Frau konnte ihm übrigens kein Alibi für die Zeit geben, zu der Karly Vickers verschwand. Ich schätze mal, wir sollten versuchen herauszufinden, ob er Julie Paulson kannte.«
    »Sie war kein ganz unbeschriebenes Blatt, oder?«
    »Sie ist ein paarmal wegen Prostitution festgenommen worden, aber das war in einer anderen Stadt.«
    »Vielleicht ist sie ja mal mit einem Freier zusammen

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