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Schwätzen und Schlachten

Schwätzen und Schlachten

Titel: Schwätzen und Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Roßbacher
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passiert, das interessiert mich, als Wissenschaftler.
    Du bist aber kein Wissenschaftler, sagte Sydow böse, du machst in Kunst, in Neuen Medien.
    Das ist ein bisschen ähnlich, sagte Glaser, glaub mir, die Unterschiede sind marginal. Im Idealfall mache ich es so lange, bis ich ein Muster erkenne – wenn das gelingt, würde ich sagen, ich habe es gut gemacht.
    Ein Muster, sagte Stanjic überrascht, was ist ein Muster, deiner Meinung nach.
    Glaser überlegte, vielleicht könnte ich sagen: die Struktur, die sich zeigt.
    Und das siehst du nach viermal fiedeln, ja? Sydow regte das auf, alles daran.
    Ach nein, sagte Glaser, ich habe ja vorher schon ein paarmal gespielt.
    Aber nicht mit uns, sagte Stanjic.
    Nein, nicht mit euch. Ihr wart dem Projekt Musik der Erde damals noch nicht so aufgeschlossen.
    Ich denke, es ging nicht um das Projekt, es gibt kein Projekt.
    Aber ja, es ging immer um das Projekt, alles hat seine Richtigkeit.
    Du bist also zufrieden?
    Ja, ja, ich denke doch.
    Weil du das Muster erkennst?
    Das Muster? Glaser lachte, das Muster zeigt sich erst am Schluss.
    Wann ist der Schluss.
    Ich weiß es nicht, dann, wenn das Muster sichtbar wird, ich denke, dann weiß ich, dass es der Schluss ist.
    Aber du machst keine spontanen Ständchen mehr.
    Nein, das stimmt.
    Ja und? Dann hast du das Muster? Ist Schluss?
    Musik der Erde ist ja nur ein kleiner Teil vom Ganzen.
    Ein Stein im Mosaik?, fragte Stanjic.
    Sagen wir: mehrere Steinchen derselben Form.
    David Stanjic verstand gar nichts mehr, hatte Glaser sie entdeckt und enttarnt? Oder was lief da eigentlich.
    Und, Sydow hatte sich ebenfalls zurückgelehnt, er betrachtete Glaser mit verschränkten Armen, und in welche – Form gießt du dein Muster, wie verwertest du deine Versuchsanordnungen, schreibst du es auf?
    Mitunter, Glaser hatte nun ebenfalls die Arme verschränkt, sie betrachteten sich.
    Und sonst?
    In jeder Form, die die Kunst hergibt.
    Die Kunst ist ein weites Feld, sagte Frederik.
    Da hast du vollkommen recht. Glaser streckte sich, es ist ja schön, dass ihr euch neuerdings so ausnehmend für meinen Beruf interessiert, wir werden sicherlich noch ausreichend Mußestunden finden, uns darüber auszutauschen. Jetzt aber, er nahm seine Klarinette wieder zur Hand, jetzt müssen wir üben! Weihnachten naht mit schnellen Schritten und wir wollen uns doch vor deiner Großmutter und deiner versammelten Verwandtschaft keine Blöße geben.
    Hallo?, rief Sydow, wir spielen da! Musik der Erde ! Keine Blöße geben, du bist gut, nackiger geht doch gar nicht.
    Wie du meinst. Dann lass es uns in Würde tun. Und eins zwei drei, das macht Spaß!

100. Die Firmengründung

    Weihnachten nahte also mit schnellen Schritten, sagte mein Lektor behaglich. Tat sich sonst noch was?
    Ach ja, eh ichs vergesse, ich versuchte, ebenso gekonnte Kaugummiblasen zu fabrizieren wie er, natürlich ging es daneben. Sydow, murrte ich, während ich mir das Zeug aus dem Gesicht kratzte, Sydow hatte den Rest vom Text.
    Olaf klaubte mir ein Stück Kaugummi aus der Frisur, er ließ die Hand sinken, er hat was?!
    Er war an dem Tag losgegangen, den Text holen, wie er sagte, und er hatte den Text geholt.
     
    Du hast was? Stanjic hatte ihnen Suppe aufgetan, er ließ die Kelle sinken.
    Sie trafen sich wie abgemacht im Tante , David hatte zwischenzeitlich fleißig weitergepuzzelt, er war entsprechend erschöpft, aber guter Dinge, er sagte, die Sache nehme langsam Gestalt an.
    Sydow holte einen Stapel Seiten aus seiner Umhängetasche, legte sie neben Stanjics Suppenteller, ich sagte doch, ich hole den Rest vom Text.
    Mit welchem Passwort, Stanjic schob seinen Teller zur Seite und blätterte durch die Papiere. Tatsächlich, es war derselbe Text und diesmal vollständig, vom Anfang bis zu der Stelle, wo seine Version aufgehört hatte, und von dort an noch weiter bis zum Schluss.
    Simon Glaser, was sonst, Sydow brockte sich Brot in die Suppe und begann zu essen.
    Hast du schon reingelesen?
    Sicher, hatte ja massig Zeit auf dem Rückweg.
    Und?
    Na, wie der andere Teil auch. Unerquicklich, aber vermutlich aufschlussreich. Ich denke, du solltest dich gründlich einlesen, du hast dafür ein Händchen.
    Frau Sydow kam zu ihnen herüber, sie machte gerade ihre Runde, schmeckts, Jungs?
    Hervorragend, wie immer Frau von Sydow, sagte David. Rote Bete, nicht wahr? Bloß, dass sie nicht rot ist, komisch.
    Frau Sydow warf ihm einen strengen Blick zu, sie wandte sich an Frederik, dein Vater hat mich angerufen.
    Ach!
    Ja,

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