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Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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hinzu, bevor er zurück zur Bühne ging.
    Dort verkündete er die Anweisung. Wie er bemerkte, war Shorthouse gar nicht da, um sie entgegenzunehmen.
    Die Anwesenden zerstreuten sich unter gedämpftem Geraune. Die Orchestermusiker begannen, ihre Instrumente auseinander zu nehmen und einzupacken. Joan Davis sprach Adam an.
    »Wie geht es ihm?«, fragte sie.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Adam. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Wo ist Edwin?«
    »Ist sofort nach Peacock gegangen.«
    Adam seufzte. »Tja, es bringt nichts, weiter hier herumzulungern. Wir sollten zurück ins Hotel gehen und uns einen Drink genehmigen.«
    »Meinst du nicht, dass wir eine Konferenz abhalten sollten?«
    »Eine Konferenz … Ich sehe nicht, was dabei herauskommen sollte.«
    Joan lächelte schief. »Wahrscheinlich gar nichts. Aber sie könnte die Stimmung bereinigen.«
    »Also gut, dann nach dem Abendessen … am besten bei einem Drink.«
    »Ich werde etwas arrangieren.« Joan nickte eifrig und ging in ihre Garderobe.
    Am Bühneneingang begegnete Adam Shorthouse, der gerade im Begriff war zu gehen.
    Einem plötzlichen Impuls folgend fragte Adam: »Was zum Teufel ist los mit Ihnen, Edwin?«
    Shorthouse blickte ihn befremdet, ja beinahe geistesabwesend an. Sein schütteres graues Haar war ganz durcheinander, und auf seinen Wangen und seiner Stirn stand der Schweiß. Adam schoss der Gedanke durch den Kopf – und es grauste ihm dabei –, der Mann könne plötzlich verrückt geworden sein. Ohne jeden rationalen Grund und völlig unerwarteterweise empfand Adam Mitleid mit ihm.
    Dieses verflog jedoch augenblicklich, als Shorthouse den Mund aufmachte – gequält, so als bereite ihm das Sprechen Schmerzen.
    »Ich werde Levi anrufen«, sagte er, »und diesen jämmerlichen kleinen Wichtigtuer rauswerfen lassen.«
    »Machen Sie keinen Unsinn, Edwin.« Adams Stimme klang scharf. »Sogar wenn Levi dem nachkommen sollte, wäre es der Anfang vom Ende Ihrer Karriere. Sie können die Leute nicht ganz nach Belieben verprellen, ohne dass Sie irgendwann selbst darunter zu leiden haben.«
    Erstaunlicherweise nahm Shorthouse ihm diese Äußerung keineswegs übel. »Zu leiden«, wiederholte er trübsinnig. »Die Leute wissen doch gar nicht, wie sehr ich jetzt schon leide …« Er hielt inne; dann riss er sich zusammen und stolperte in die abendliche Dämmerung hinaus.
    Adam folgte ihm kurz darauf.
    Dennis Rutherston, den unvermeidlichen Hut auf den Hinterkopf geschoben, lehnte sich zurück und betrachtete konzentriert den goldbraunen Whisky, der vor ihm stand.
    »Wozu soll ich mir einen Kopf machen?«, fragte er. »Die Wogen werden sich glätten. Das tun sie immer.«
    »Es tut mir leid«, warf Adam ungewohnt heftig dazwischen. »Aber ich bin da anderer Meinung.«
    Sie befanden sich in der Bar des Randolph-Hotels und saßen an einem runden Tisch in der Nähe der Tür – Adam, Elizabeth, Joan, Rutherston, Karl Wolzogen und John Barfield. Es war acht Uhr am Abend desselben Tages, und die meisten Leute saßen noch beim Essen. Außer ihnen waren in der Bar nur noch ein paar hartgesottene Trinker anwesend. An einem Nachbartisch hielt ein großer dunkelhaariger Mann mit einem grünen Schal um den Hals einem gepflegten Gentleman mittleren Alters und militärischen Aussehens sowie einem Jüngling mit kastanienbraunem Haar, herumflatternden Händen und einer Rose im Knopfloch einen äußerst gelehrten Vortrag über Rattengifte. Der Raum war vorwiegend in Blau und Hellbeige gehalten. Nach der Kälte, die draußen herrschte, war es drinnen wohltuend warm. Das Klirren von Gläsern, das erboste Zischen des Zapfhahns hinter der Bar und das Geklingel der Kasse mischten sich auf das Angenehmste mit dem Stimmengewirr der Gäste, die sich unterhielten.
    Adam gab sich streitlustig. »Da braut sich was zusammen«, verkündete er und schüttelte wie zum Zeichen der Warnung seinen Zeigefinger. »Diese Ausbrüche sind nicht rein sporadischer Natur. Und bei Edwin liegt der Fall noch komplizierter, weil er sich selbst bemitleidet. Aber worauf es hinausläuft, ist dieses: Entweder Edwin oder Peacock wird gehen müssen, wenn es überhaupt noch zur Premiere kommen soll.«
    »… rote Meereszwiebel«, sagte der dunkelhaarige Mann am Nebentisch. »Verursacht einen äußerst schmerzhaften Tod.«
    Rutherston seufzte. »Also, was schlägst du vor?«, wollte er wissen. »Eine Nachricht an Levi?«
    »Das sind wir doch alles schon einmal durchgegangen.« Joan Davis, die aufgrund der

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