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Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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machen könnte?«
    »Das habe ich, Sir.« Furbelow gab sich betont respektvoll. »Obwohl ich nicht sagen kann, dass ich mir damals etwas dabei gedacht hätte.«
    »Wann war das?«
    »Ich würde sagen, ungefähr fünf Minuten, bevor der Doktor eintraf. Obwohl ich nicht mehr genau sagen kann, ob es vor oder nach meinem Gespräch mit Mr. Langley war.«
    »Und noch etwas. Inspektor, eben meinten Sie, Sie hätten eine Flasche mit Gin ins Labor gegeben …«
    »Und die Rückstände aus einem Glas, Professor Fen. Ja. Aber das war reine Routine.«
    »Alles läuft ganz einfach darauf hinaus«, sagte Adam langsam, »dass Shorthouse sich umgebracht haben muss. Dieser Raum wurde von zehn nach elf an beobachtet – und außer Shorthouse befand sich niemand darin, als der Arzt eintraf. Der medizinische Befund sagt, dass Shorthouse um zehn nach elf unmöglich tot gewesen sein kann. Sein Herz hätte wohl kaum zwanzig Minuten lang weitergeschlagen.«
    »Genau, Sir.« Zum ersten Mal an diesem Morgen ließ der Inspektor so etwas wie Selbstbewusstsein erkennen. »Wie mir scheint, ist Selbstmord die einzig mögliche Antwort.«
    »Ich wünschte, ich könnte mir da sicher sein.« Fen sprach fast zu sich selbst. »Denn ich habe da so eine dunkle Ahnung …«
    Er wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen, die Furbelow öffnete. Ein kleiner, aufgeregter Mann mit einer Aktentasche erschien. Er stürzte herein – anders kann man es kaum nennen – und strahlte mit unverhohlener Freude in die Runde.
    »Tja, da sind wir endlich«, verkündete er, »beladen mit all den blutrünstigen Einzelheiten. Ah, ich kann Ihnen verraten, das war eine gelungene Untersuchung! So schnell! So glatte Schnitte! So peinlich genau durchgeführte Tests!«
    »Darf ich Ihnen Dr. Rashmole vorstellen«, sagte Mudge hilflos und an niemand bestimmtes gerichtet.
    »Ich denke, ich werde mich hierher setzen«, sagte Dr. Rashmole und packte sich einen Stuhl mit solcher Heftigkeit, als wolle er ihn mittels Einschüchterung zu Zusammenarbeit und gutem Benehmen bewegen. »Also dann – Sie werden sicher gleich zur Sache kommen wollen. Hier habe ich« – er wühlte in seiner Aktentasche – »außer dem gerichtsmedizinischen Bericht auch noch die Analyse des Gins … ganz gewiss ein sehr belebendes Getränk … sowie einige Informationen über die Kleidung, die man mir auf der Polizeiwache übergab. Wie geht’s, wie steht’s?«, fragte er Elizabeth.
    »Sehr gut, danke«, antwortete Elizabeth zurückhaltend.
    »Zunächst also« – Dr. Rashmole hatte einige maschinenbeschriebene Seiten herausgeholt – »die Todesursache : Dislokation des zweiten und dritten Vertebra cervicalis. Damit ist das Genick gemeint«, erklärte er gönnerhaft. »Er hat eins in den Nacken bekommen. Schon gut, schon gut, über so etwas spottet man nicht. Soll ich noch näher auf die üblichen postmortalen Erscheinungen eingehen?«
    »Nein«, warf Sir Richard eilig dazwischen. »Nein.«
    »Dann hat er ganz offensichtlich vor seinem Tod eine beträchtliche Menge eines Barbiturats eingenommen. Hyperämie. Ödeme im Gehirn. Krankhafte Veränderungen der Gefäße an den Nieren, und eine schwammartig geschwollene Leber. Ts-ts!« Dr. Rashmole schüttelte missbilligend den Kopf. »Wir gehen von Nembutal aus, aber wir können nicht sicher sein, bis weitere Tests gemacht worden sind. Das ist eine langwierige Aufgabe, langwierig und mühselig. Dann wiederum könnte es sich aber auch um Soporigen handeln. Erscheint Ihnen das wahrscheinlicher?«
    »Was das angeht«, begann Mudge schwach, doch Dr. Rashmole schnitt ihm glücklicherweise das Wort ab.
    »Wie dem auch sei, gleich werden wir es erfahren«, sagte er. »Vielleicht ist ja im Bericht über die Analyse des Gins etwas darüber vermerkt? Die Weisheit liegt im Gin allein, könnte man sagen. Nun ja, ich denke, das ist jetzt wohl kaum der passende Moment für Witze. Werfen wir einen Blick darauf.« Er zog einen Umschlag heraus, den er mit einer schwungvollen Geste aufriss und entleerte. »Aha. Nembutal war’s. Dreihundert Gran in der Flasche – was für eine Menge, was für eine Menge – und dreißig in den Rückständen aus dem Glas.«
    »In der Flasche?«, warf Fen scharf dazwischen.
    »Genau. Anscheinend war die Flasche nur noch viertelvoll … Tja, jetzt muss ich aber gehen. Ich lasse Ihnen die Unterlagen hier.« Und Dr. Rashmole stürzte zur Tür.
    »Einen Moment noch«, rief Mudge ihm eilig hinterher. »Dieses Nembutal – das ist doch ein

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