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Schwanengrab

Schwanengrab

Titel: Schwanengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schwarz
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Gott, worauf hatte sie sich da eingelassen? »Sie hat mir erzählt, dass sie sich über Veronikas Krankheit informiert hat. Aber dass du sie bestochen hast ...« Ich war entsetzt über Caros kaltblütige Planung.
    »Ich wusste, wie gerne sie den weißen Schwan spielen würde, und ich habe versprochen, dass ich ihr helfe, die Rolle zu bekommen. Für Geli war es leicht. Sie erzählte Neelas Vater einfach, dass sie eine sehr gute Freundin von Veronika wäre, und da sie in dieselbe Klasse gingen, glaubte er ihr. Sie fragte ihn, wie sich eine solche allergische Reaktion bemerkbar macht und was man dagegen unternehmen kann, sollte Veronika wieder einmal von einer Wespe gestochen werden. Er war sehr angetan von ihrer Anteilnahme und hat ihr bereitwillig alles erzählt.«
    »Und ich dachte zuerst, Geli steckte hinter dem Ganzen.« Ich schüttelte mich angewidert. Wie konnte man seine eigenen Freunde so hintergehen!
    Caro grinste böse. »Genau das hat Mike auch gewollt. Manchmal ist er wirklich genial. Geli hat mir alles haarklein erzählt. Von dem anaphylaktischen Schock und von dem Gegenmittel, das Veronika bekommen hat. Natürlich auch, dass sie es immer dabeihat, immer dabeihaben muss! Der Arzt hat Geli auch erklärt, dass Veronika dieses Mittel sofort nach einem Stich einnehmen muss. Dann wird das Gift neutralisiert. Und er sagte auch, dass ein anaphylaktischer Schock nicht lebensbedrohlich sein muss, wenn Veronika nach einem Stich schnellstmöglich Hilfe bekommt. Geli wusste auch genau, wie Veronika das Mittel einnehmen muss und wie man ihr im Notfall helfen kann. Ein kleines Fläschchen mit einer Flüssigkeit, das sie austrinken musste.« Caro lächelte triumphierend.
    »Und dabei hat Geli mitgespielt?«, fragte ich entsetzt. Dass Geli Caro fast hörig war, hatte ich ja bereits gemerkt. Aber dass sie so weit gehen würde ...
    »Geli hatte natürlich keine Ahnung, warum ich sie das alles gefragt habe. Ich habe ihr erzählt, dass ich es gut finde, wenn so viele wie möglich aus der Klasse wissen, wie sie sich bei einem Notfall verhalten müssen. Sie hat mir geglaubt.«
    »Du bist verrückt oder du spielst wirklich gut!«, sagte ich angewidert.
    Sie fasste es als Kompliment auf, denn sie strahlte mich glücklich an.

Kapitel 40
    Ich betete noch einmal, dass Christoph am anderen Ende der Leitung jedes Wort verstand. So laut und deutlich wie möglich sagte ich nun: »Und wie ist Veronika gestochen worden und warum gerade hier, in der Teufelsschlucht?« Das letzte Wort schrie ich fast heraus. Ich hoffte, Caro würde keinen Verdacht schöpfen. Aber sie war wie besessen. Bereitwillig sprach sie weiter. Ihre Augen funkelten dabei. Ich bekam noch mehr Angst, zitterte am ganzen Körper. Mir wurde schwindelig, meine Knie wurden weich. Es kostete mich enorme Kraft, nicht umzukippen.
    »Die Teufelsschlucht!«, sagte Caro triumphierend. »Die kenne ich gut. Es gab eine Zeit, da sind meine Eltern oft mit mir hierhergekommen. Aber das ist lange her ...« Ihr Blick schweifte ab. Woran dachte sie gerade? Dann sah sie mich wieder an und ihre Augen funkelten. »Später bin ich dann immer alleine hier gewandert. Mike liebt die Teufelsschlucht. Er kann sehr gut klettern.«
    Wer war bloß dieser Mike? »Ist Mike dein Freund?«, fragte ich.
    Sie lächelte ironisch. »Du weißt doch gar nichts. Mike ist viel mehr für mich als nur ein Freund. Er ist ein Teil von mir. Wir werden immer ... IMMER zusammen sein«, schrie sie.
    Ich starrte sie an. Wieder suchte ich den Wald mit meinen Augen ab. Bestimmt war er hier irgendwo. Hörte jedes Wort mit. Welchen teuflischen Plan hatte er diesmal geschmiedet? Ich hatte Angst, er könne jeden Moment hinter einem Baum hervorspringen und sich auf mich stürzen.
    Caro sprach weiter: »Ich kenne jeden Grashalm hier. Mike hat mir die Stellen gezeigt, wo es Wespennester gibt. Ich bin extra vor dem Ausflug hierher und habe danach gesucht. Schließlich habe ich ein besonders großes gefunden. Es lag ideal, nicht weit von einem der Wanderwege entfernt. Der Vorschlag, den Klassenausflug in die Teufelsschlucht zu machen, war von mir. Alle waren begeistert.« Wieder verzog sie ihren Mund zu einem hässlichen Lächeln. »Sogar die Route habe ich vorgeschlagen. Schließlich kannte ich mich hier aus. In der Nähe des Nestes habe ich mich dann mit Veronika so weit wie möglich zurückfallen lassen. Hab so getan, als hätte ich einen Stein im Schuh. Als alle außer Sichtweite waren, habe ich Veronika gesagt, ich müsse

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