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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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Blatt hervor. »Bitte sehen Sie sich das Foto genau an und sagen Sie uns, ob Sie jemanden kennen, der so einen Wagen fährt. Das ist ein Opel Kadett, Baujahr 86, Farbe grün.«
    Anna nahm das Blatt entgegen. Sie schaffte es nicht, das Zittern ihrer Hände völlig zu unterdrücken. »Ist das der Wagen, mit dem die Frau angefahren wurde? Haben Sie ihn gefunden?«
    »Nein, wir haben ihn noch nicht gefunden«, antwortete der junge Polizist. »Aber wir haben Spuren sichergestellt: Lacksplitter, ein Plastikteil. Heutzutage genügen winzige –«
    Weiter kam er nicht. »Wir können Ihnen nichts zu der laufenden Ermittlung sagen«, unterbrach Rau ungehalten. »Sagen Sie uns einfach nur, ob Sie einen solchen Wagen hier im Ort gesehen haben.«
    Anna sah zu Gericke, der die Schultern eingezogen und sich wieder über seinen Block gebeugt hatte, dann betrachtete sie das Foto. Markennamen sagten ihr nichts, doch den Wagen kannte sie. Klaus Herrmanns hatte früher so einen gefahren, soviel sie wusste, stand die alte Kiste immer noch in seiner Scheune, aber das musste die Polizei ja nicht wissen. Klaus fuhr keine Leute über den Haufen und machte sich davon. So einer war er nicht. Klaus war ein anständiger Kerl, auch wenn er als junger Mann ständig mit Dieter Mäder herumgehangen hatte. Unzertrennlich waren sie gewesen, Klaus Herrmanns, Dieter Mäder und noch einer. Wie hatte er noch geheißen? Ach ja, Thomas Pütz. Die drei hatten jede freie Minute miteinander verbracht und dabei allerhand Unfug angestellt. Wie Jungen halt waren. Sie mussten alles ausprobieren. Anna seufzte. Sie hätte auch gern Kinder großgezogen, doch der Herrgott hatte andere Pläne mit ihr gehabt.
    »Frau Henk?« Rau legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Geht es Ihnen gut?«
    »Natürlich.« Sie warf einen letzten Blick auf das Blatt und reichte es ihm. »Ich kenne niemanden, der so einen Wagen fährt, tut mir leid.« Ihre Hände zitterten noch immer, sie versteckte sie hinter dem Rücken, damit die Polizisten es nicht sahen.

9
    Mittwoch, 16. Mai

    Das Kreiskrankenhaus in Mechernich war ein moderner Gebäudekomplex. Gerade als Katrin den Motor abstellte, klingelte ihr Handy. Sie blickte auf das Display. Ihre Freundin Roberta.
    »Ja?«
    »Katrin? Geht es dir gut?« Roberta klang fröhlich. »Rupert lässt sich von den Kindern verwöhnen. Wenn du ihn wiederbekommst, kannst du ihn nach Hause rollen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.« Sie kicherte.
    »Ich warne dich, Roberta«, gab Katrin amüsiert zurück. »Wenn ich ihn nicht wiedererkenne, nehme ich ihn nicht zurück.«
    »Das darf ich aber nicht an die Kinder weitergeben, sonst stecken sie ihren ganzen Ehrgeiz hinein, dass du ihn wirklich nicht wiedererkennst.«
    »Klingt gefährlich.«
    »Ich sage nur Wasserfarbe, Haarschere …«
    »Halt! Ich komme sofort zurück nach Düsseldorf!«
    Roberta lachte. »Keine Sorge. Ich passe schon auf, und die drei gehen echt liebevoll mit ihm um. Wie geht es dir denn? Was macht das Erbe? Bist du schon auf Schätze gestoßen? Familiensilber oder so?«
    »Eher eine Familiengruft«, sagte Katrin trocken.
    »Echt? Du lügst!«
    »Im Gegenteil. Dabei ist die Gruft noch das Harmloseste. Was hältst du von einer Mumie, einer möglichen Schwangerschaft, einem Autounfall, der vermutlich ein Mordanschlag war, einem vor vierzig Jahren spurlos verschwundenen Amerikaner und einem unerwarteten Wiedersehen mit Michael Breitner?«
    »Ach du Scheiße!« Roberta klang plötzlich ernst. »Kannst du das bitte noch einmal wiederholen?«
    Katrin berichtete so knapp wie möglich von den Ereignissen der letzten Tage. Als sie endete, war es eine Weile still. »Roberta? Bist du noch dran?«
    »Bin ich. Mensch, Katrin, dich kann man nicht allein lassen. Wie machst du das nur immer?«
    »Ich weiß auch nicht.«
    »Aber du hast ganz zu Anfang noch etwas erwähnt, habe ich das richtig gehört?«
    »Was meinst du?« Katrin wusste genau, worauf Roberta hinauswollte. Es war ihr herausgerutscht, ohne dass sie es gewollt hatte. Vermutlich sehnte sie sich danach, mit jemandem darüber zu reden, hatte aber andererseits ein schlechtes Gewissen, weil Manfred der Erste sein sollte, der davon erfuhr.
    »Ich meine die mögliche Schwangerschaft, Kindchen, hast du von dir gesprochen?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Au Backe. Weiß Manfred davon?«
    »Noch nicht.«
    »Bist du denn überhaupt sicher? Hast du einen Test gemacht?« Roberta, die Pragmatische.
    »Noch nicht«, gab Katrin zu. »Solang ich es nicht

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